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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Wesen hatte sie in Ruhe gelassen, das Hirschfleisch war in die Suppe gewandert, und alles war gut gewesen.
    Als die Suppe verteilt wurde, kamen zwei Kobolde aus dem Wald. Sie waren schlank, ohne dürr zu sein. Wenn sie aufrecht standen, erreichten sie nur die Größe eines Kindes, und ihre Köpfe glichen eher denen von Insekten. Die Haut war straff über die leichten Knochen gespannt, und der Körper hatte einen knollenartigen, gepanzerten Torso und vier Auswüchse, die stark an die Gliedmaßen von Säugetieren erinnerten. Die Beine waren dünn und muskulös und die Arme so fest wie eine Peitsche. Sie waren ganz scheußlich, und ihr Anblick kam einem Albtraum gleich. Sie gaben sich nicht oft mit den Sossag ab, auch wenn Peter schon einmal gesehen hatte, wie Skadai mit einer Gruppe von ihnen gesprochen hatte.
    Es schien drei Arten von ihnen zu geben. Die am häufigsten vorkommende war rotbraun und bewegte sich sehr schnell; die zweite Gruppe bestand offensichtlich aus Kriegern, die eine noch schwerer gepanzerte Schale und blassere, beinahe silberne Haut besaßen. Die Krieger waren fast so groß wie die Menschen, und jeder Auswuchs hatte an seinem Ende einen Stachel. Die Sossag benutzen den albischen Namen für sie: Wichte.
    Und schließlich gab es das, was die herrschende Klasse darzustellen schien. Sie waren so lang und dünn wie große Gottesanbeterinnen. Die Sossag nannten sie Priester .
    Diese beiden Kreaturen hier waren einfache Arbeiter. Jeder trug einen Bogen und einen Speer, und sie waren bis auf eine Feldflasche und einen Köcher nackt. Peter versuchte, das fließende Gleiten von Platte auf Platte an ihrem Unterbauch nicht anzustarren. Es war verwirrend.
    Sie blieben bei seinem Feuer stehen. Beide drehten gemeinsam den Kopf; ihre seltsamen, mandelförmigen Augen nahmen das Feuer und den Mann gleichzeitig auf.
    »Guk es?«, fragte der Nähere der beiden. Seine Stimme klang kratzig; es war beinahe ein Kreischen.
    Peter versuchte seine Angst zu überwinden. »Ich verstehe nicht«, sagte er.
    »U guk es?«, fragte der andere. »Gud es?«
    Der Erste schüttelte Kopf und Unterleib. Es war eine sehr fremdartige Bewegung, aber Peter begriff, dass sie Ungeduld ausdrückte. »Schwill ess«, kreischte er.
    Peter verstand ihre Schreie noch immer nicht, aber die ausgestreckte Klauenhand schien auf seinen Suppentopf zu deuten.
    Keiner der Sossag stand auf und kam ihm zu Hilfe. Wie gewöhnlich hatten sie sich vollgestopft und lagen nun fast reglos auf dem Boden, auch wenn jeder Einzelne ihn beobachtete. Ota Qwan lächelte – es war ein hartes, grausames Lächeln.
    Peter drehte den Kreaturen den Rücken zu und löffelte ein wenig Suppe in eine Schüssel. Er tat eine Idee wilden Oregano hinzu und gab sie dem ersten der beiden Ungeheuer.
    Dieses ergriff die Schüssel, und Peter beobachtete, wie es daran roch. Er wünschte, er wäre nicht so neugierig gewesen. Als er zusah, wie sich die nicht ganz menschliche Nase des Wesens teilte und ein Loch enthüllte, das von stachligen Haaren eingerahmt wurde …
    Das Wesen machte ein lautes, kratzendes Geräusch mit zweien seiner Arme und schüttete den ganzen Inhalt der Schüssel in das Loch in seinem Kopf.
    Dann warf es den Kopf in einem unnatürlichen Winkel nach hinten und kreischte.
    Und dann streckte es die Schüssel aus und wollte einen Nachschlag haben.
    Peter füllte zwei weitere Schüsseln, tat Oregano in beide und gab jedem Kobold eine.
    Der gesamte Prozess wurde wiederholt.
    Der kleinere der beiden Kobolde öffnete und schloss seinen Schnabelmund drei- oder viermal und gab dabei einen chemischen Gestank von sich, bei dem sich Peter der Magen umdrehte.
    »Ess gud«, zwitscherte der Kobold.
    Lange, biegsame Zungen aus abscheulichem Rosa und Purpur tasteten sich aus ihren Mündern und leckten die Schüsseln leer.
    Gemeinsam gaben sie noch einen langen, kratzenden Laut von sich, dann rannten sie leicht vornübergebeugt davon.
    Peter stand mit zwei leeren Suppenschüsseln vor seinem Feuer. Er zitterte ein wenig.
    Skadai kam herbei. »Du bist geehrt worden«, sagte er. »Sie nehmen uns nur selten wahr.« Er wirkte, als wolle er noch etwas sagen, aber dann schürzte er die Lippen, klopfte Peter auf die Schulter, lächelte und stolzierte davon, wie es seine Art war.
    Peter versuchte noch immer herauszufinden, was er von diesem Vorfall halten sollte, als eine der Frauen zu ihm kam und ihm die Hand auf den unteren Teil des Rückens legte.
    Diese Hand knapp oberhalb seines Hinterns

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