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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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eine Linie, die wie eine Lanze war und seinen Zeigefinger mit den Schutzzaubern des Gegners verband. Dies kostete Harmodius fast keine Kraft, aber sein Gegner, der sich an der falschen Stelle geschützt hatte, musste nun seine ganzen Reserven aufbrauchen, um …
    … gar nichts abzuwehren. Der Lichtstrahl war nicht mehr als dies. Es war keine Kraft dahinter.
    Wie ein Fechtmeister, der einen eleganten, tödlichen Stich versetzen wollte, zog Harmodius Macht für seinen Angriff zusammen und schleuderte sie – dies alles geschah während des Zehntteils eines einzigen Herzschlages, den ein entsetzter Gildenmann tat. Als der Stoß geführt wurde – über den ersten Schutz hinweg, unter dem zweiten sich duckend und durch die geschwächte Energie des dritten hindurch –, spürte Harmodius, wie sein Gegner zusammenbrach. Er konnte spüren, wie der andere die Erfahrung der Niederlage machte.
    Ohne es zu wollen, streckte er seine Fühler aus und ergriff etwas. Genauso hatte er es gemacht, als er die Macht in sich eingesogen hatte, mit der er den jungen Ritter gerettet hatte. Doch diesmal packte er das Innerste des feindlichen Zauberers viel schneller und fester.
    Die Macht seines Gegners wurde wie eine Kerze gelöscht.
    Harmodius holte tief Luft und erkannte, dass er nun viel mächtiger als zu Beginn dieser Nacht war.
    Ohne jeden Widerstand entzündete er ein siebtes Licht.
    Die Irks wichen ins Unterholz zurück, und der Rest der Nacht kroch so langsam dahin wie nie zuvor, doch wenigstens erfolgten keine weiteren Angriffe.
    Westlich von Albinkirk · Gerald Random
    Eine Pferdelänge von dem Magus entfernt stand Random beim alten Bob. Der letzte Austausch der Phantasmata war unglaublich schnell erfolgt. Random hatte ihn beobachtet.
    In der Ferne schrie etwas auf.
    Ein grausames Lächeln spielte um Harmodius’ Lippen.
    Random warf dem alten Bob, der ihn nun ansah, einen raschen Blick zu. »Das war …«
    Der alte Bob schüttelte den Kopf. »Sagenhaft«, sagte er.
    Am Morgen musste sich die Karawane der Wahrheit stellen. Die zerschmetterten Leichen von hundert Kobolden lagen zwischen den Wagen. Niemand konnte mehr verleugnen, wogegen sie gekämpft hatten. Einige Männer übergaben sich. Alle bekreuzigten sich und beteten.
    Random näherte sich dem Magus, der mit überkreuzten Beinen auf dem Boden saß und die aufgehende Sonne begrüßte, indem er die Arme verschränkt in den Schoß gelegt hatte.
    »Darf ich Euch stören?«, fragte Random.
    »Ich wünschte, Ihr würdet es nicht tun«, brummte der Magus.
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte Random, »aber ich brauche Informationen.«
    Ruckartig öffnete der Magus die Augen. »Falls Ihr mich nicht in Ruhe lasst, werde ich weniger Pfeile im Köcher haben, wenn sie wiederkommen«, sagte er.
    Random verneigte sich. »Ich glaube, wir sollten jetzt umdrehen und zurückgehen.«
    Der Magus runzelte die Stirn. »Tut, was Ihr tun müsst, Kaufmann. Aber lasst mich in Ruhe!«
    Random schüttelte den Kopf. »Warum sollte ich denn nicht zurückgehen?«
    Harmodius’ Stimme klang ungehalten. »Woher soll ich das wissen, Geld raffende Laus? Macht doch, was Ihr wollt. Aber lasst mich in Ruhe! «
    Der alte Bob saß schon wieder im Sattel, und Guilbert stand neben seinem Pferd, über dessen Rücken ein seltsam geschwungener Bogen lag. Heute würde er an der Spitze reiten.
    Der alte Bob deutete auf Messire Random. »Also?«, fragte er.
    »Wir fahren weiter nach Lissen Carak«, sagte Random.
    Der alte Bob rollte mit den Augen. »Verdammt, warum denn das?«
    Random schaute auf den Magier zurück und zuckte mit den Schultern. »Er hat mich wütend gemacht«, sagte Random mit entwaffnender Ehrlichkeit.
    Der alte Bob betrachtete den Haufen toter Kobolde. »Habt Ihr schon einmal gegen sie gekämpft?«, fragte er.
    Random nickte.
    »Alle sollen zu diesem Haufen geführt werden und die Leichen ansehen«, empfahl der alte Bob. »Aber vorsichtig. Bei Tageslicht. Jeder soll sie berühren. Jeder soll sehen, wo ihre Schwächen liegen.« Er zuckte die Schultern. »Das wird helfen.«
    Das wäre Random nie in den Sinn gekommen. Aber es war ein guter Rat, und so befahl er dessen Durchführung und sah zu, wie der alte Bob eine der Leichen von dem Haufen zerrte.
    Die Gildenmänner zuckten zusammen, als er die Leiche auf den Boden warf.
    »Habt keine Angst, Jungs«, sagte der alte Bob. »Dieses Wesen ist tot.«
    »Verdammte Kakerlake«, meinte einer der Scherenschleifer.
    »Keine Kakerlaken. Eher …« Der alte Bob

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