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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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schüttelte den Kopf, und seine große Hand strich unter dem Tisch gegen Sukeys Schenkel. Sie versetzte ihm einen Tritt. »Bin verheiratet«, sagte sie, offensichtlich hatte sie keine Angst vor dem kräftigsten Mann in der ganzen Festung.
    Tom zuckte mit den Schultern. »Ist doch nicht verboten, es mal zu versuchen«, meinte er.
    »Wer ist denn seine Buhle?«, fragte Lis. »Eine von euren Schlampen? Er ist doch eigentlich viel zu nett für eine Auster.«
    »Auster?«, fragte Mary.
    »Ein Mädchen, das sich mit Ebbe und Flut öffnet und schließt«, meinte Lis und trank noch mehr Wein.
    »Also wie du?«, fragte Mary.
    Lis lachte. »Mary, du stammst hier aus der Gegend. Die Jungen denken, du bist leicht zu haben. Aber du bist nicht annähernd so wie diese Mädchen.«
    Francis Atcourt zuckte mit den Achseln. »Sie sind Menschen wie alle anderen auch, Lis. Und sie spielen Karten und gehen zur Kirche.« Abwehrend hob er die Hände. »Entschuldigung. Ich habe heute einen tiefen Blick in die Vergänglichkeit getan.«
    Tom nickte. »Nimm noch einen Schluck.«
    Mary sah Lis an, die zwischen Bewunderung und Wut schwankte. »Was du tust …«, begann sie.
    »Was ich tue, ist mein Leben zu leben, ohne dass ich mich dabei von einem Mann beherrschen lasse«, sagte Lis. »Die Männer sind gut für ein gelegentliches Spielchen, aber zu sonst nichts nütze.«
    Tom lachte.
    Ser George warf seine Karten angewidert auf den Tisch. »Was ist das denn – eine Philosophiestunde?«
    »Es ist deine verdammte Schwester, die den jungen Knappen reitet«, sagte Lis. Sie wusste nicht recht, warum sie so wütend war.
    Verärgert stand Mary auf. »Das sieht Fran ähnlich – zuerst macht sie die Regeln, und dann durchbricht sie sie wieder.«
    Lis lachte. »Es ist nicht Fran.«
    Mary erstarrte. Dann fragte sie: »Kaitlin etwa? Sie ist nicht … Sie würde nie … sie ist …«
    Lis lachte.
    Michael fand sie im Stall mit drei Mädchen, die allesamt jünger waren als sie. Sie tanzten. Er ging von Pferd zu Pferd und betrachtete sie. Die Mädchen hörten mit dem Tanzen auf, und eine rief plötzlich, sie sei ein böses Ungeheuer und kreischte auf, während die beiden anderen lachten.
    Dann weinte eine von ihnen, und Kaitlin tröstete sie. Michael war durch das Gekreisch zum Narren gehalten worden und stand im nächsten Augenblick bei ihnen.
    Kaitlins Blick begegnete dem seinen. Sie hielt das kleine Mädchen an sich gedrückt.
    »Wir werden gefressen werden«, jammerte das Kind.
    Kaitlin schaukelte sie vor und zurück. »Nein, das werden wir nicht«, sagte sie fest und hob den Kopf.
    Michael wusste, dass sie ihn um etwas bitten würde, aber beiden war nicht klar, was das eigentlich war. Also kniete er sich zu den anderen. »Ich schwöre bei meiner Hoffnung, einmal ein Ritter zu sein und in den Himmel zu kommen, dass ich euch beschützen werde«, sagte er.
    »Er ist kein Ritter, sondern bloß ein Knappe«, sagte das andere Mädchen mit jener tödlichen Wahrhaftigkeit, die nur den Kindern zu eigen ist. Sie sah Michael mit ihren riesigen Augen an.
    Kaitlin betrachtete ihn ebenfalls aufmerksam.
    »Ich werde euch trotzdem beschützen«, sagte Michael in unbeschwertem Tonfall.
    »Ich will nicht gefressen werden!«, sagte das erste Mädchen. Aber ihre Schluchzer wurden schwächer.
    »Ich wette, wir sind klebrig und lecker!«, sagte das zweite Mädchen und grinste Michael an. »Das ist der Grund, warum sie uns angreifen«, sagte sie, als hätte dies eine tiefe und schwierige Frage beantwortet, die sie sich schon seit Langem gestellt hatte.
    Kaitlin umarmte beide Mädchen. »Ich glaube, dass einige Leute einfach dumm sind«, sagte sie.
    Das dritte Mädchen warf einen Pferdeapfel auf Michael, und nun befand er sich in einem seltsamen Dilemma. Einerseits wollte er mit Kaitlin allein sein, doch während er sie mit den Kindern beobachtete, wünschte er andererseits, dieser Augenblick möge ewig anhalten. Zum ersten Mal dachte er: Ich könnte sie wirklich heiraten.
    Amicia streckte ihr Innerstes aus. Seine Tür stand einen Spaltbreit offen, und sie schlüpfte hinein, ein Geist im grünen Licht. Der Kriegsherr, der die Festung belagerte, war so mächtig, dass er wie eine grüne Sonne in ihrem Wald leuchtete, und das grüne Licht hämmerte gegen seine Turmtür.
    Da war er; er stand neben der Statue einer Frau.
    »Ich wollte gerade nach dir sehen«, sagte er fröhlich und gähnte.
    Sie schüttelte den Kopf. »Geh schlafen. Du hast heute Morgen deine Kräfte nicht

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