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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Welt.
    An der Front, mitten in der Viehtreiberherde, stieß ein Bulle ein langes, tiefes Röhren aus. Und plötzlich war die Luft voller Pfeile; sie flogen in beide Richtungen. Und die Sossag stießen einen gewaltigen Schrei aus …
    … und griffen an.
    Peter hatte seinen Pfeil eingelegt. Er rannte vor und sah, wie Pal Kut von einem Pfeil in die Eingeweide getroffen wurde, der so groß und kräftig war, dass er unter einer Blutfontäne am Rücken wieder austrat. Der Pfeilkopf war wie eine Schwalbe geformt und glitzerte in einer schrecklichen rot-blauen Bösartigkeit.
    Peter rannte weiter und folgte Ota Qwan.
    Er sah seinen ersten Feind – einen großen blonden Jungen in einem Kettenhemd, der sich gelassen hinter einem Busch erhob und einen Pfeil auf einen Krieger abschoss, den er nicht kannte – und schoss aus so geringer Entfernung auf ihn, dass sein Gegner durch die Wucht des Pfeils aus dem Gleichgewicht gebracht wurde und wie ein geköpftes Huhn einige Schritte umhertaumelte, bevor er zusammenbrach.
    Ota Qwan sprang den Mann mit einem heiseren Schrei an und schoss auf Armeslänge seinen eigenen Pfeil auf ihn ab. Der Stachelkopf drang an der Schulter durch das Kettengewebe. Ein Dutzend Krieger überfielen den verwundeten Jungen, und nach wenigen Herzschlägen war er tot und skalpiert.
    Ota Qwan nahm dem Jungen das Schwert ab – vier Fuß langer, glänzender Stahl – und schwang es. Alle Krieger, die seinen Angriff beobachtet hatten, stießen einen lauten Schrei aus, und dann stürmten sie schon wieder voran.
    Otterbachtal, östlich von Albinkirk · Hector Lachlan
    Sobald die Berichte der Späher eintrafen, wusste Hector Lachlan, dass er in ernsten Schwierigkeiten steckte. Im Gebirge nördlich der Herberge hielt der Wyrm von Erch die Hinterwaller in Schach. Es kostete Hector etliche Tiere, den Wyrm bei Laune zu halten, aber so war es in den Bergen nun einmal. Seit tausend oder mehr Jahren hielt der Wyrm die Wildnis aus den Bergen heraus, zum Nutzen vieler Generationen von Klanleuten und Viehtreibern.
    Hier im Süden sollte es eigentlich die Aufgabe des Königs sein, die Hinterwaller fernzuhalten. Der Otterbach wurde von einigen als Grenze zwischen den Grünen Bergen und dem Königreich Albia betrachtet. Für Lachlan stellte diese Gegend einfach nur sicheren Boden dar, wem auch immer sie gehören mochte. Der Otterbach war ein Nebenfluss des Albin. Von der nächsten Erhebung aus würde Albinkirk sichtbar sein, selbst wenn es noch einen ganzen Tag dauerte, die Mastrinder zur Südfurt zu treiben.
    Aber es war wichtig, dass sie beinahe da waren . Die Klanmänner und Treiber kannten die Hinterwaller. Diese waren wild, böse und im Umgang mit Waffen äußerst geschickt. Und sie hatten seinem Zug einen Hinterhalt gelegt, was bedeutete, dass sie seine Herden ausgespäht hatten, ihren Umfang kannten und das Gefühl hatten, ihn besiegen zu können. Das bedeutete, dass es sich um dreihundert oder vierhundert Krieger handeln musste.
    Hector zögerte nicht. Es war eine Situation, wie er sie sich schon viele Male vorgestellt hatte, auch wenn er sie noch nie hatte durchleben müssen.
    Er wandte sich an Donald Redmane, seinen Tanisten. »Geh zur Nachhut zurück. Nimm so viele Tiere wie möglich mit und begib dich schnell zur Herberge.«
    Donald war ein guter Mann – treu ergeben und hartnäckig. Nicht besonders klug zwar, aber ein wunderbarer Mann im Kampf; außerdem hatte er eine schöne Stimme und geschickte Hände. »Geht Ihr, Lachlan. Ich kann sie hier aufhalten.«
    Lachlan schüttelte den Kopf. »Mit all deinen Prellungen und den anderen Verletzungen? Mach dich auf den Weg. Sofort.«
    Redmane schüttelte sein Haar aus. »Beim Wyrm, Hector. Wir sind einen Tagesmarsch von Albinkirk entfernt. Warum treiben wir die Tiere nicht auf diese Bastarde zu und erledigen die Überlebenden mit dem Schwert?«
    Hector warf einen Blick auf den Wald. »Nein. Mein Wort darauf, Donald, sie sind uns mindestens im Verhältnis von zwei zu eins überlegen, und wenn wir die Herde in diesem Wald loslassen …« Er hielt inne, weil er nicht ganz verzagen wollte.
    Dann drehte er sich um und sah den Späher an. »Reite zur Herberge. Nimm zwei Pferde mit, damit du sie wechseln kannst. Reite wie der Wind, Junker. Vielleicht befinden sie sich schon im Hochland. Komm erst dann zurück, wenn du hundert Schwertkämpfer mitbringen kannst.«
    Die anderen Männer in seiner Nähe lösten ihre Schwerter aus den Scheiden. Andere überprüften ihre Bögen, und

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