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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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bösartiger schwarzer Pfeil steckte in ihrem Rücken.
    Feuer – ein reines Feuer aus kristallinem Blau, Prudentias Lieblingsfarbe – umhüllte Thorns sterbliche Hülle. Die Hitze war enorm.
    Und aus dem Feuer stieg Rauch auf – ein fetter, weißer Rauch, schimmernd und lebendig, mehr als weiß sogar, mehr als Rauch, und der Hauptmann spürte, wie Harmodius den Rauch durch ihn hindurchsandte, durch seinen Ort der Macht, an seinem Arm entlang und in die Luft um ihn herum. Es war ein subtiler Zauber – heimtückisch, klug, der Nebel aus einer Million Spiegel.
    Sie hatte ihm wehgetan, hatte ihm so sehr wehgetan. Und auch die dunkle Sonne hatte ihm wehgetan, und nun schrie er vor Qualen. Ein Augenblick der Reue – und die Kosten waren verheerend gewesen.
    Aber er war gerettet – sie war tot, ihr Licht war erloschen, und nicht durch ihn. Eine andere Macht hatte sie niedergestreckt, und er war dieses Verbrechens nicht schuldig. Er drehte sich um und fühlte sich stark genug, diesen Heuchler zu erledigen.
    Innerlich zuckte er jedoch unter dem Bewusstsein zusammen, dass sie tot war.
    Es hatte geschehen müssen.
    Es hätte nie geschehen würfen.
    Aber – zu spät! Er spürte die Magie seines ehemaligen Lehrlings, das verwickelte und vielschichtige Phantasma war das Erkennungszeichen dieses Jungen – farbiger Rauch, so still, so harmlos, so komplex …
    Er sprang an Harmodius’ Magie entlang, so wie er an der magische Linie seiner Geliebten entlang angegriffen hatte.
    Harmodius spürte die Macht seines früheren Meisters herankommen.
    Sein Gegenschlag war so fein und kaum erkennbar, dass es ihn fast keine Kraft kostete. Er verließ sich auf die Anmaßung seines Gegners und sein Gefühl für die eigene Macht.
    Lissen Carak · Thorn
    Thorn tötete den Lehrling ohne Mühen, auch wenn er aus irgendeinem Grund die gewaltige Macht des Mannes für sich selbst nicht nutzbar machen konnte. Das war typisch für ihn – lieber verschwendete er seine Macht, als sie seinem Meister zu übergeben. Sein früherer Lehrling fiel inmitten des Nonnenchores auf den Rücken. Hätte er Zeit gehabt, dann hätte er dieses Nest ausgeräuchert, aber die dunkle Sonne drang noch immer mit ihrem seltsamen blauen Feuer auf ihn ein.
    Wäre Thorn ein Mensch gewesen, hätte er gelacht. Oder geweint.
    Stattdessen raste sein Bewusstsein jedoch wieder zu der Ebene unter der Festung, wo seine Hülle vom Feuer verzehrt zu werden drohte.
    Nach einem weiteren Herzschlag hatte er das blaue Feuer mit seiner Macht gelöscht.
    Er war überrascht – und besorgt –, als er sah, wie schwer verletzt er war. Wieder musste er den anderen schwach erscheinen.
    Er hatte keine Zeit für eine eingehendere Untersuchung. Inzwischen war er so schwer verwundet, dass ihn sogar eine der niederen Mächte überwältigen konnte.
    Er hob seinen Stab und war verschwunden .
    Lissen Carak · Der Rote Ritter
    Lauf, Junge!, rief Harmodius.
    Der Hauptmann versuchte zu laufen.
    Er hastete zwischen den am Boden liegenden Kobolden umher. Er zwang sich weiterzulaufen, taumelte dahin und wartete auf den Pfeil im Rücken, der sein Leben beenden würde. Er stand im Palast, das Podest war leer. Prudentias Statue lag kalt und reglos auf dem Boden.
    Verdammt.
    Trauern konnte er später, falls er dann noch lebte.
    Er sprang auf das Podest und rief seine Namen.
    Honorius! Hermes! Demosthenes!
    Verzweiflung, Glück und starker Wille.
    Lebe wohl, Prudentia! Du hattest Besseres verdient als alles, was ich dir jemals geben konnte!
    Er rannte zur Tür und zog sie auf.
    Das Flackern eines Zaubers – Thorn streckte seine inneren Fühler aus, um die Quelle zu finden. Die dunkle Sonne befand sich noch auf dem Schlachtfeld. Wirkte sie nach wie vor ihre Magie?
    Ich bin schwer verletzt, gestand er sich ein. Dann rief er seine Leibwache und gab den Befehl zum Rückzug.
    Lissen Carak · Der Rote Ritter
    … lud sein Phantasma mit Macht auf und warf die Tür wieder zu.
    Sein Körper sprang hoch, segelte durch die erhitzte Luft und fiel wieder auf die Erde – eine Handbreit entfernt von der Mauer, die den Graben begrenzte.
    Der Hauptmann wandte sich von dem Feuer ab, sah eine Keilformation aus Rittern, ihre spiegelhellen Rüstungen wirkten wie flüssiges Feuer in der rauchgeschwängerten Dunkelheit. Unsicher regten sich im Norden die Kobolde.
    Ein Dämon hob herausfordernd seine Äxte.
    Aber die Ritter hielten nicht zum Kampfe an. Während der Hauptmann lief, packten ihn starke Arme, einer unter jeder Schulter,

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