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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Hauptmann. »Wenn Ihr Eure Waffen ablegen wollt, kann ich Euch ein paar Bogenschützen zu Hilfe holen.«
    Ser John lächelte. »Ich schlafe in Rüstung, seit ich fünfzehn bin«, sagte er.
    »Seid Ihr drei allein?«, fragte der Hauptmann.
    Der Prior schüttelte den Kopf. »Ich habe sechzig Ritter in den Wäldern östlich der Furt«, sagte er. »Sie sind beinahe unsichtbar, es sei denn sie werden in Kämpfe mit dem Feind verwickelt.«
    Der Größte unter den Rittern nickte und zog den Helm über seinen Kopf. Dann stieß er einen Seufzer des reinsten Vergnügens aus. Er nahm ein Kissen von einem der Stühle, schob es sich unter den Kopf und schlief sofort ein.
    Lissen Carak · Gerald Random
    Die Belagerung von Lissen Carak. Vierzehnter Tag.
    Gestern haben die Einwohner des Dorfes von Aufstand geredet – aber das war nur der Schock über den Tod der Äbtissin, und der Hauptmann hat die Ordnung dann rasch wiederhergestellt. Niemand wurde verletzt. Der Priester Henry wurde in Gewahrsam genommen. Die Belagerungsmaschinen des Feindes haben gegen die Mauern gefeuert, aber der Feind war zögerlich und vorsichtig in seinen Bewegungen. Wir haben gesehen, wie eine große Streitmacht den Fluss im Westen durchquert hat. Am Nachmittag hatten wir dann heftigen Regen, und bei Anbruch der Nacht hat der Hauptmann (durchgestrichen) die Leute das Fest des heiligen Georg gefeiert. Nach Einbruch der Dunkelheit sind Ritter vom heiligen Thomas gekommen und haben uns gesagt, dass uns der König bald helfen werde.
    Es war ein lieblicher Frühlingsmorgen. Nebel hing über dem Boden – Meister Random betrachtete ihn eine Weile und genoss dazu sein Leichtbier. Er winkte Gelfred zu, der sich mit seinen Falken beschäftigte, und suchte dann nach dem jungen Adrian, der ihm die Rüstung anlegen sollte.
    Noch als dieser damit beschäftigt war, ertönte der Alarm.
    Bevor die Glocke verstummte, befand er sich bereits bei dem Jäger auf der Ringmauer der Brückenburg. Die Brücke war noch nicht hochgezogen, und obwohl das Tor verschlossen und mit schweren Riegeln versehen war, hoffte jeder Kaufmann in der unteren Festung, dass noch weitere Überlebende aus der Wildnis herbeiströmten – obwohl allem Anschein nach die Aussicht darauf gering war.
    Gelfred hatte drei große Falken, und von Zeit zu Zeit stieg einer von ihnen in das Morgenlicht auf. Er sprach nicht gern, sondern unterhielt sich meist nur mit seinen Vögeln; er murmelte in derselben Sprache zu ihnen, die auch Randoms Töchter verwendeten, wenn sie mit ihren Puppen redeten.
    Zwei Bogenschützen waren ihm behilflich.
    Random beobachtete die freie Strecke vor dem Saum der Bäume. Dort fanden heute Morgen zahlreiche Bewegungen statt – Kobolde krochen durch das hohe Gras. Sie glaubten wohl noch immer, dass sie im Gras unsichtbar waren, und Random zumindest hoffte, dass sie dies auch weiterhin glauben würden.
    Er wandte sich an einen der kleinen Jungen, die den Angriff auf die Karawane überlebt hatten. »Sag Ser Milus, dass es bald einen Koboldangriff auf die Ringmauer geben wird«, sagte er – und war stolz darauf, dass seine Stimme gelassen und geschäftsmäßig klang. Er weigerte sich, daran zu denken, wie eine Formation von Kobolden seine Männer auseinandergenommen hatte.
    Der Junge lief über die Mauer.
    Wieder ertönte die Glocke. Die neue Truppe formierte sich. Es war ein zusammengewürfelter Haufen: ein Dutzend Goldschmiede mit Armbrüsten, ein Dutzend Speerwerfer, allesamt Bauernsöhne oder junge Kaufleute in geborgten Rüstungen. Doch die Frontlinie bestand aus richtigen Soldaten, und Ser Milus führte sie höchstpersönlich an.
    Als sie sich formiert hatten und er ihre Ausrüstung überprüft hatte, führte er sie über die Leitern auf die Ringmauer.
    »Guten Morgen, Meister Random«, sagte er, als er die oberste Sprosse seiner Leiter erreicht hatte.
    »Guten Morgen, Ser Milus«, erwiderte Random. »Nett von ihnen, sich anzukündigen.«
    »Ich habe die Wachen in den Türmen verdoppelt«, bemerkte Ser Milus. »Habt Acht!«, rief er laut und deutlich, und die Männer stellten ihre Gespräche ein und blickten zwischen den Zinnen hinaus. »Du da – Lukas Lustig, oder wie immer du heißt! Wo ist dein Ringkragen? Leg ihn sofort um!«
    Unten im hohen Gras schossen die Irks und Kobolde nun ihre Pfeile ab.
    Einer, der entweder perfekt gezielt war oder nur von großem Glück getragen wurde, traf einen der Speerwerfer in der dritten Reihe und tötete ihn sofort. Als hätte er keine Knochen

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