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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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weiteren dieser Wesen aneinander, das ihn bewegungsunfähig zu machen versuchte, indem es alle vier Glieder um seine Beine wand. Doch er rammte ihm den Schwertgriff mitten ins Gesicht. Die Nase des Kobolds schien sich in der grausamen Parodie auf einen Schlund zu öffnen, war mit Spießen gesäumt. Das Wesen schrie vor Schmerz auf, während alle vier Gliedmaßen mit ungeheurer Geschwindigkeit zuckten.
    Random riss seinen Schild in einem verzweifelten Bogen hoch und holte den Dolch aus dem Gürtel. Er rammte die Waffe in die lederartigen Teile der Koboldbrust, die in sechs Abschnitte untergliedert war, und stach viel öfter zu, als er zählen konnte. Das Wesen zerfiel unter seinen Händen buchstäblich in Stücke.
    Dann sah er etwas Dunkelgrünes aufblitzen. Gelfred war da, schwang einen gewaltigen Speer mit kurzem Schaft, stieß zu, schlug zu, stieß nochmals zu – wie ein Waffenmeister, der seiner Klasse eine Vorführung gibt.
    Und dann waren die Feinde erledigt.
    Random war zwar blutüberströmt, doch er fühlte sich wie ein Gott.
    Er beugte sich über die Brüstung, wollte Ser Milus etwas zurufen und sah, dass der Hof voller Kobolde war.
    Weiße Kobolde. In Rüstungen. Wichte.
    »Gelfred!«, schrie er.
    Lissen Carak · Der Rote Ritter
    Der Rote Ritter erwachte mit einem Lächeln auf dem Gesicht, denn er hatte von Amicia geträumt und musste feststellen, dass Tom Schlimms Hand auf seiner Schulter lag.
    »Du siehst ja schrecklich aus«, sagte der Hauptmann.
    »Die Brückenburg wird angegriffen«, erklärte Tom. »Es ist ganz entsetzlich, und sie geben kein Signal mehr.«
    »Also gut«, sagte der Hauptmann und holte tief Luft. Natürlich wusste der Feind, dass der König nur noch einen halben Tagesmarsch entfernt war. Daher der Angriff. Alles oder nichts. Und die Blide stand ihnen nicht mehr zur Verfügung. Allerdings hatte Bent den ganzen gestrigen Tag zusammen mit den Bauern darauf verwendet, eine neue Blide zu errichten, die auf dem Stumpf des alten Turms stand. Der Hauptmann rollte sich aus dem Bett. Er war vollständig angezogen.
    »Bent!«, rief er.
    Der alte Bogenschütze kam unter dem Gerüst hervor. »Mylord?«
    »Stellt Kübel mit Steinen auf«, befahl er. »Feuert, sobald ihr geladen habt.«
    Bent salutierte.
    Der Hauptmann wandte sich an Tom. »Sag den Bogenschützen, sie sollen auf das Gebiet zwischen dieser Stelle und der Brückenburg schießen. Mit allem, was wir haben. Spart keine Pfeile. Jemand soll die Steine für die Blide erhitzen. Michael! Hol mir Harmodius!«
    Sein Knappe hatte die Nacht anscheinend in seinem Zimmer verbracht.
    »Und dann die Rüstung, die Handschuhe und den Helm!«, rief er.
    Tom leckte sich die Lippen.
    »Ein Ausfall?«, fragte er.
    »Das wäre ziemlich aussichtslos. Tom, die drei Herren in der Kommandantur sind Ordensritter. Sorg dafür, dass sie einen Becher Wein bekommen …«
    »Und Pferde«, fügte der Prior hinzu, der in der Tür erschien. »Wenn Ihr erlaubt, Mylord, werden sich meine Ritter unten auf dem Feld zu uns gesellen. Das könnte eine schmerzhafte Überraschung für unsere Feinde sein, so Gott es will.«
    Er hob die Hand, machte ein Zeichen und sprach ein Wort auf Archaisch – ein einziges Wort, das der Hauptmann nicht verstand.
    Etwas geschah. Doch der Hauptmann wusste nicht, was es war.
    Nun allerdings wurde ihm klar, dass die Ritterorden Hermetik benutzten.
    »Also Wein und Kriegspferde«, sagte der Hauptmann. Der König naht. Wir wollen nicht unbedacht handeln.
    Über ihm wurde die Blide eingerichtet und gespannt, dabei ächzte das gesamte Gerüst.
    Dann flogen große Mengen von Steinen und Kies in den frühen Morgen.
    Über ihm schossen die schweren Armbrüste von den Überbleibseln des Südturms aus auf die Kreaturen, die sich im Gelände unter ihnen befanden.
    »Ihr habt gerufen?«, fragte Harmodius.
    »Ich muss die Brückenburg retten. Er wirft seine ganzen Streitkräfte dagegen – und er wartet, dass wir darauf reagieren. Ich hoffe, wir können seinen Angriff mit unserer Artillerie niederkämpfen, aber darauf darf ich nicht ausschließlich setzen. Der Prior hier hat uns einen weiteren Trumpf angeboten, aber ich brauche noch mehr. Was können wir tun?«
    »Das ist ja der Magus des Königs!«, rief der Prior. »Der König sucht unablässig nach Euch.«
    Harmodius zuckte die Schultern. »Ich war doch immer da.« Er betastete seinen Bart. »Ich glaube, er wurde in die Irre geleitet.« Er lächelte – es war ein ausgesprochen böses Lächeln. »Er

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