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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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konzentrieren.« Er hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Sie waren miteinander verbunden. Zumindest erscheint es mir so.« Er wirkte verängstigt.
    Der Hauptmann sah seinen Jäger fragend an. »Was glaubst du, warum der Wildbube umgebracht wurde, Gelfred?«
    Gelfred schüttelte den Kopf.
    »Ein Waldbube hilft einem Ungeheuer, eine Nonne zu töten. Dann tötet ihn ein anderer Mann.« Der Hauptmann erzitterte. Das Kettenhemd unter seinem Waffenrock leitete die Kälte direkt zu seiner Brust hin.
    Gelfred sah ihn nicht an.
    »Es geht nicht um Geld. Und auch nicht um Waffen.« Der Hauptmann sah sich um. »Ich glaube, wir werden beobachtet.«
    Gelfred nickte.
    »Wie lange ist der Waldbube schon tot?«, wollte der Hauptmann wissen.
    »Zwei Tage.« Gelfred sagte es mit einer Sicherheit, wie sie nur die Rechtschaffenen aufbringen konnten.
    Der Hauptmann strich sich über den Bart. »Das ergibt keinen Sinn«, sagte er.
    Sie ritten zum Pfad zurück, und Gelfred zögerte kurz, bevor sie sich wieder nach Westen wandten. Dann ritten sie weiter.
    »Der Hirsch war ein Zeichen Gottes«, sagte Gelfred. »Und das bedeutet, dass die Waldbuben Werkzeuge Satans sind.«
    Der Hauptmann blickte seinen Jäger an, so wie ein Vater für gewöhnlich sein junges Kind ansieht.
    Das fand der Hauptmann seltsam, denn Gelfred war zehn Jahre älter als er.
    »Der Hirsch war ein Geschöpf der Wildnis, genauso wie der Lindwurm, und dieses Geschöpf hat sich in einer solchen Gestalt gezeigt, weil es ein Gegner derjenigen ist, die den Waldbuben helfen.« Der Hauptmann zuckte die Achseln. »Zumindest vermute ich das.« Er sah dem Jagdmeister tief in die Augen. »Wir müssen uns fragen, warum uns ein Geschöpf der Wildnis geholfen hat, den Leichnam zu finden.«
    »Also seid Ihr doch ein Atheist?«, fragte Gelfred. Es klang wie eine Anklage.
    Der Hauptmann betrachtete den Wald eingehend. »Keineswegs, Gelfred. Keineswegs.«
    Plötzlich wurde der Pfad noch schmaler, und ihr Gespräch erstarb. Gelfred übernahm die Führung. Er sah zum Hauptmann zurück, als ob er ihn ermuntern wollte weiterzureiten. Dieser legte den Finger vor die Lippen, und schweigend nahmen sie ihren Weg.
    Nach einigen Minuten hob Gelfred die Hand, rutschte aus dem Sattel und führte erneut sein Ritual durch.
    Der Stab in seiner Hand zerbrach in zwei Teile.
    »Heiliger Eustachius«, keuchte er. »Hauptmann, es ist hier bei uns.« Seine Stimme zitterte.
    Der Hauptmann lenkte sein Pferd einige Schritte von dem des Jägers fort und holte dann seinen schweren Speer aus dem Tragebehälter neben dem Steigbügel.
    Gelfred hatte seine Armbrust in der Hand und spannte sie, wobei er die Augen weit aufriss.
    Der Hauptmann lauschte und versuchte in das Phantasma hineinzublicken.
    Er konnte es zwar nicht sehen, aber er konnte es spüren. Und mit plötzlichem Entsetzen wusste er, dass es ihn auch spürte.
    Langsam wendete er sein Pferd.
    Sie befanden sich auf dem Grat eines kleinen Hügels. Nach Westen fiel der Boden recht steil zu einem angeschwollenen Fluss ab. Er sah, wo der Pfad das Wasser durchquerte.
    Am östlichen Hang fiel der Boden in Richtung der Festung sanfter ab und hob sich dann abrupt zu jenem Kamm, von dem sie soeben heruntergestiegen waren. Der Hauptmann erkannte nun, dass dieser Kamm mit Felsbrocken übersät war, die so groß waren, dass sich hinter den meisten von ihnen ein Wagen hätte verstecken können. Manche waren gar so mächtig, dass Bäume auf ihnen wuchsen.
    »Ich glaube, ich bin etwas voreilig gewesen«, meinte der Hauptmann.
    Er hörte ein scharfes Klicken, als Gelfred den Bogen in den Abzugsmechanismus seiner Waffe einspannte.
    Er beobachtete einen gewaltigen Felsblock, der so groß wie das Haus eines reichen Bauern war. Dampf stieg darüber auf – wie Rauch aus einem Kamin.
    »Es ist hinter uns.« Er drehte den Kopf nicht um.
    »Heilige Jungfrau, bitte für uns jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.« Gelfred bekreuzigte sich.
    Der Hauptmann holte tief Luft, stieß sie dann leise wieder aus, rang um Fassung. Der Boden zwischen ihnen und dem Felsen war mit struppigen Fichten, umgestürzten Laubbäumen und Schnee bedeckt. Ein äußerst schlechtes Terrain für sein Pferd. Außerdem saß er nicht auf Grendel, sondern ritt ein Pferd, das noch nie an einer Schlacht teilgenommen hatte.
    Und er trug keine Rüstung.
    Ich bin ein Idiot, dachte er.
    »Gelfred«, sagte er, ohne den Kopf zu drehen, »ist da mehr als einer? Was befindet sich am Fuß des Hanges?«
    Gelfreds

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