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Der rote Planet

Titel: Der rote Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander A. Bogdanow
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alphabetischer Reihenfolge
wurden
viele Arbeitsbereiche aufgeführt.
    Auf der zweiten Tafel stand:
    »Die Bekleidungsindustrie benötigt 392685
Arbeitsstunden pro Tag,
davon 21380 Arbeitsstunden von Mechanikern für
Spezialmaschinen und
7852 Arbeitsstunden von Arbeitsorganisatoren.
    Die Schuhindustrie benötigt 79 360 Arbeitsstunden,
davon...
    Die Rechenzentrale benötigt 3078 Arbeitsstunden...
« usw.
    Die dritte und vierte Tafel sahen ähnlich aus. Unter
den
Arbeitsgebieten waren auch die von Erziehern für kleinere
Kinder,
Erziehern für Kinder mittleren Alters, Medizinern für
Städte,
Medizinern für ländliche Gebiete usw.
aufgeführt.
    »Warum herrscht nur in der Maschinenproduktion ein
überschuss an
Arbeitskräften, während überall sonst
Kräfte fehlen?« fragte ich.
    »Das ist leicht erklärlich«,
antwortete Menni. »Mit Hilfe der
Tabellen soll auf die Verteilung der Arbeit eingewirkt werden: Jeder
kann sehen, wo und in welchem Umfang Arbeitskräfte fehlen. Bei
gleicher
oder annähernd gleicher Neigung zu zwei
Beschäftigungen wählt man die
aus, wo der Mangel größer ist. Und über den
überschuss an
Arbeitskräften braucht man nur in der Fabrik genaue Angaben zu
machen,
wo dieser überschuss vorhanden ist, damit jeder Arbeiter
überlegen
kann, ob er seinen Arbeitsplatz wechseln
    soll.«
    Während wir uns unterhielten, verschwanden einige
Ziffern auf den
Tafeln, worauf neue an ihre Stelle traten. Ich fragte, was das bedeute.
    »Die Zahlen ändern sich jede
Stunde«, erklärte Menni, »denn im Laufe
einer Stunde haben mehrere tausend Menschen den Wunsch
geäußert, den
Arbeitsplatz zu wechseln. Die Rechenzentrale registriert das, und
stündlich werden die Daten elektrisch überallhin
weitergeleitet«
    »Wie gewinnt denn die Zentrale die Daten?«
    »Sie hat überall Agenturen, die den
Warenbestand in den Lagern, die
Produktivität der Unternehmen und die Zahl der Arbeiter
registrieren.
Auf diese Weise wird genau festgestellt, wie viel und was für
bestimmte
Zeit produziert werden soll und wie viel Arbeitsstunden dafür
benötigt
werden. Dann braucht die Zentrale nur noch den Unterschied zwischen
Soll und Haben zu berechnen und mitzuteilen. Der Strom der Freiwilligen
stellt das Gleichgewicht wieder her.«
    »Und der Verbrauch von Produkten ist nicht
beschränkt?«
    »Nein, jeder nimmt, was er braucht und soviel er
möchte.«
    »Gibt es denn kein Geld, keine Zeugnisse
über die geleisteten Arbeitsstunden oder etwas
Ähnliches? Und keine Arbeitspflicht?«
    »Nichts dergleichen. Wir leiden keinen Mangel an
Arbeitskräften: Die
Arbeit ist das natürliche Bedürfnis eines
entwickelten, sozial
denkenden Menschen, und jede Art maskierten oder offenen Zwangs ist
völlig überflüssig.«
    »Aber wenn der Verbrauch nicht beschränkt
ist, kann es dann nicht zu
Schwankungen kommen, die alle statistischen Berechnungen
umstoßen?«
    »Natürlich nicht. Ein einzelner mag zwei-
oder dreimal soviel von
einer Speise essen wie üblich, er kann an einem Tag zehn
Anzüge tragen,
aber eine Gesellschaft von drei Milliarden Menschen ist solchen
Schwankungen nicht ausgesetzt. Bei so großen Zahlen werden
Abweichungen
ausgeglichen, und die Mittelwerte ändern sich sehr langsam, in
strenger
Kontinuität.«
    »Auf diese Weise arbeitet Ihre Statistik fast
automatisch — einfache Berechnungen und nichts
weiter?«
    »Durchaus nicht. Es gibt schon große
Schwierigkeiten. Die
Rechenzentrale muss wachsam die neuen Erfindungen und die
veränderten
Produktionsbedingungen verfolgen, um sie genau zu
berücksichtigen. Wird
in einem Bereich eine neue Maschine eingeführt, muss sogleich
die
Arbeit umgestaltet werden, das gilt für den Maschinenbau und
manchmal
sogar für die Gewinnung bestimmter Materialien, In einer Grube
geht das
Erz zur Neige, neue Lagerstätten werden erschlossen
— wiederum sind
mehrere Zweige betroffen: der Bergbau, das Verkehrswesen usw. All das
muss berücksichtigt werden, und wenn auch präzise
Berechnungen
unmöglich sind, so gibt es doch annähernd richtige,
und das ist gar
nicht leicht, solange Daten aus direkter Beobachtung fehlen.«
    »Bei solchen Schwierigkeiten muss man wohl stets
einen gewissen Vorrat an Arbeitskräften haben?«
    »Richtig — darauf beruht unser System. Vor
zweihundert Jahren, als
die Früchte der Arbeit gerade ausreichten, um die
Bedürfnisse der
Gesellschaft zu befriedigen, waren genaue

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