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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Moment um, um sehen zu können, wie du hinfielst. Du weißt nicht, wer es war?«
    »Roddy Finch.«
    Sie hörte auf, ihre Katze zu streicheln, und wurde weiß im Gesicht. »Dann ist es wahr. Beldon sagte, er schätze, dass die Finchs hinter dem Pferdediebstahl steckten, aber ich konnte einfach nicht glauben, dass sie ...«
    »Nun, einer von ihnen hat es getan«, stellte ich mit nicht wenig Bitterkeit fest. Die Finchs waren Schulkameraden, Freunde, ein Teil der Insel selbst gewesen, soweit es unser Leben betraf. Der Verrat war ungeheuerlich.
    »Aber dass Roddy Finch so etwas tun würde?« Sie sah krank aus, und ich konnte bis zu einem gewissen Punkt mit ihr mitfühlen, aber nicht darüber hinaus.
    »Dass irgendjemand so etwas tun würde«, erinnerte ich sie. »Wenn sie ihn fassen, wird er gehängt.«
    »Aber du bist am Leben«, protestierte sie.
    »Er hat Pferde gestohlen, weißt du. Sie werden ihn und diejenigen, die dabei waren, dafür festnehmen.«
    Sie stöhnte. »Ich will darüber nicht nachdenken.«
    »Ich auch nicht. Was passierte danach? Was war mit den Soldaten?«
    »Sie brachten dich zurück. Euch beide. Beldon war in einem fürchterlichen Zustand und weinte so stark, dass er nichts mehr sehen konnte. Ich habe mit Vater in der Bibliothek gearbeitet, und wir sahen sie durch das Fenster, als sie die Pferde von den Feldern hereinführten, wie eine gespenstische Parade. Vater rannte an mir vorbei und auf den Hof. Gott, ich kann immer noch den Schrei hören, den er ausstieß, als er dich sah. Ich werde es niemals vergessen.«
    Ich ging zu ihr und legte einen Arm um ihre herabhängenden Schultern; ich wollte ihr so viel Trost geben, wie ich konnte. »Du musst darüber nichts mehr erzählen. Ich könnte das sowie so nicht ertragen. Machen wir uns fertig und gehen zu ihm. Wir werden zu Fuß gehen müssen. Wenn wir jetzt die Stallburschen wecken, werde ich die ganze Nacht hier bleiben und mit ihnen reden müssen.«
    »Das macht mir nichts aus. Die Luft wird mir den Kopf frei machen.«
    Mit viel Herumlaufen auf Zehenspitzen, geflüsterten Anweisungen und gelegentlichen Fehltritten in der Dunkelheit fanden wir einige Kleider für mich und begaben uns dann in unsere Zimmer, um uns umzuziehen. Wie versprochen, fiel Elizabeth in Beldons Raum ein und besorgte ein sauberes Hemd sowie ein Paar Strümpfe, und den Rest borgte ich mir von Vater. Es fühlte sich seltsam an, ein altes Paar seiner Hosen anzuziehen, aber wir waren mittlerweile gleich groß, und ich glaube nicht, dass er Einwände gehabt hätte. Alle meine Stiefel und Schuhe waren verschwunden, was bedeutete, dass ich das einzige Paar tragen musste, welches übrig geblieben war, das, in dem ich begraben worden war.
    Elizabeth trug ein Kleid, das sie gerne zum Reiten anzog. Es war in seiner Erscheinung kaum über den Kleidungsstücken anzusiedeln, die einige Bedienstete trugen, aber sie fand es bequem und benötigte keine Hilfe, um es anzuziehen. Sie bedeckte ihr offenes Haar mit einer Haube und zog ein dezentes Paar Handschuhe an.
    Wir schlüpften zur Seitentür hinaus und schlössen sie fest hinter uns, aber wir waren nicht in der Lage, den Riegel wieder vorzuschieben. Doch es würde ja nur ein paar Stunden dauern. Wir nahmen den kürzesten Weg nach vorne und brachten die Drecke zur Straße in einem eiligen Schritt hinter uns, obwohl mir wieder nach Rennen zumute war. Wie schlecht unsere Wiedervereinigung auch immer begonnen hatte, schließlich und endlich waren Elizabeth und ich wieder zusammen, und ein großer Teil einer gewaltigen Last war mir abgenommen worden. Und bald würde Vater ebenfalls alles verstehen, und mit ihrer Hilfe ...
    Meine Gedanken schlugen nun plötzlich einen Pfad ein, den zu beschreiten ich bis jetzt peinlich vermieden hatte.
    »Elizabeth ... wie hat Mutter es aufgenommen?«
    Sie sah mich durchdringend an. »Ich habe mich schon gefragt, wann du jemals auf sie zu sprechen kommen würdest.«
    »Ist sie in Ordnung?«
    »Sie würde nicht wagen, es nicht zu sein.«
    »Was meinst du damit?«
    »Du weißt doch, wie sie ist: Alles, was sie tut, ist bestimmt davon, wie sie möchte, dass andere über sie denken. Ich glaube nicht, dass diese Frau ein einziges Gefühl im Leibe hat.«
    Ich drängte sie, mir Einzelheiten zu erzählen, und bekam sie. Meine Mutter war natürlich schockiert gewesen, ab er während andere um sie herum sich ihrem Kummer hingegeben hatten, war sie damit beschäftigt gewesen, das Begräbnis zu organisieren.
    »Jemand muss sich

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