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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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Einladung anzunehmen, die Ihre Mutter uns gegenüber ausgesprochen hatte.«
    »Und ich bin froh, dass ich das getan habe«, meinte Mutter. »Prügel, Teer und Federn. Meine Güte, Sie beide hätten in Ihren Betten ermordet werden können!«
    Mrs. Hardinbrook zitterte bei dem Gedanken an ihr knappes Entkommen.
    »Die ganze Gesellschaft sollte ins Gefängnis gesteckt werden, bis hin zum letzten feigen Hund, und die Anstifter öffentlich gehängt werden. Was meinen Sie, Mr. Barrett?« Beldon wandte sich an mich.
    »Ich stimme Ihnen zu«, antwortete ich aufrichtig. Jeder, den dafür verantwortlich war, dass Beldon und seine Schwester von Philadelphia hierher in mein Heim gekommen waren, verdiente eine harte Strafe.
    Nach dem Abendessen schlug Mutter uns vor – oder besser: befahl uns – ins Musikzimmer zu begeben, damit Elizabeth uns mit ihrem Spinett unterhalten könne. Diesem Ansinnen begegnete Mrs. Hardinbrook mit Begeisterung und Elizabeth mit Resignation.
    »Spielen Sie ein Instrument, Mr. Barrett?«, fragte Beldon.
    »Keine einzige Note. Ich genieße Musik, aber habe nicht das Gehör oder das Händchen dafür, um sie selbst wiederzugeben.«
    »Wie schade«, meinte Mrs. Hardinbrook. »Theophilous kann ziemlich gut mit der Geige umgehen. Vielleicht könnte er ein Duett mit Miss Barrett spielen.« Ein verschlagener Ausdruck zeigte sich in ihren Augen. Die Idee hinter ihrem Vorschlag war so peinlich offenkundig, dass Mutters Kopf einen warnenden Ruck machte. Wenn seine Schwester es schon nicht bemerkte, Beldon tat es ganz sicher.
    »Ein anderes Mal, Deborah, ich bitte dich. Ich bin ziemlich müde von der Reise, und jeder Ton, den ich meiner Geige entlocken könnte, wäre es nicht wert, angehört zu werden.« Er streckte seine Hände in gespielter Missbilligung aus, und ein kalter Blick ging zwischen ihnen hin und her, der mehr sagte als seine Worte.
    Einen kurzen Moment lang flackerte Wut in ihr auf, die plötzlich abflaute und sich in ein mitfühlendes Lächeln verwandelte. »Ja, natürlich«, sagte sie, nicht ganz fähig, die Gereiztheit aus ihrer Stimme fern zu halten.
    Elizabeth sah erleichtert aus und nahm ihren Platz vor dem Spinett ein. Sie spielte zwar gut, aber mit wenig Enthusiasmus. Ich wanderte in Richtung Tür und hob meine Augenbrauen beim Anblick von Jericho, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sich in der Nähe aufzuhalten und die Dinge mit anzuhören. Dies tat er teilweise, um seine eigene Neugier zu befriedigen, und teilweise zu meiner Ermutigung.
    »Kein Anzeichen von Vater?«, flüsterte ich ihm aus dem Mundwinkel heraus zu.
    »Keins«, antwortete er verdrießlich.
    »Dann lass einen der Burschen mit einer Laterne an der Straße sitzen. Wir wollen doch nicht, dass er das Tor verpasst.«
    Er wusste so gut wie ich, dass die Möglichkeit sehr gering war, dass Vater sich verirrte. In jedem Fall würde sein Pferd den Heimweg kennen. Ich vermutete, dass Mrs. Montagu mehr Charme denn je gezeigt und Vater sich entschieden hatte, mit ihr das Abendessen einzunehmen, gefolgt von Gott weiß was noch. Er konnte ebenso gut sogar noch eine weitere Nacht bei ihr verbringen.
    Jericho versprach, sich um die Angelegenheit zu kümmern, und verschwand genau in dem Moment, als Elizabeth ihr Stück beendete. Ich fiel in den Applaus ein.
    Mrs. Hardinbrook sprudelte über vor weiteren Lobpreisungen. Diesmal schienen sie weniger an Mutter und mehr an Beldon gerichtet zu sein, in einem Versuch, seine Aufmerksamkeit auf Elizabeth zu richten. Sein Lob war gedämpfter und enttäuschend neutral, zumindest aus der Sicht seiner Schwester. Dann stand er auf und verbeugte sich vor uns allen.
    »Sie werden denken, dass ich furchtbar unhöflich bin, Mrs. Barrett, aber ich muss um die Erlaubnis bitten, mich in mein Zimmer zurückzuziehen. Ich weiß nicht, woher Deborah all ihre Energie bezieht, aber ich bin vollkommen erschöpft.«
    »Dafür habe ich vollstes Verständnis, Dr. Beldon. Bitte lassen Sie sich nicht von uns aufhalten. Jonathan, zeige Dr. Beldon den Weg zum gelben Zimmer, bitte, sei so freundlich.«
    Das gefiel mir kaum, aber ich verbeugte mich meinerseits und wartete darauf, dass Beldon mir in die Halle folgte.
    »Ihre Mutter ist eine sehr freundliche Frau, dass sie uns aufgenommen hat«, meinte er, als wir die Treppe hinaufstiegen.
    »Ja.«
    »Mir ist vollkommen klar, dass Ihnen allen dies vorkommen muss, als nützten wir Sie aus, aber Deborah und ich sind sehr dankbar und froh, dass wir hier sein dürfen.«
    Was für

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