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Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Titel: Der Ruf der Finsternis - Algarad 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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und die Gredows zu töten oder gefangen zu nehmen, wären die wenigen Verbände, die noch über Gondun verstreut sind, vom Nachschub abgeschnitten und müssten den Kampf irgendwann aufgeben. Durch die Verstärkung der tapferen Krieger der Fairin haben wir neuen Anlass zur Hoffnung.«
    Amberon nickte Mandik freundlich zu, um ihm das Wort zu übergeben. Der alte Waldgeist erhob sich würdevoll und blickte in die Runde, wobei er sich auf seinen langen Stab stützte. »Seit jeher sind wir ein friedliebendes Volk, das gern zurückgezogen und ungestört lebt; wir verabscheuen Krieg und glauben nicht daran, dass aus Gewalt etwas Gutes entstehen kann. Dennoch haben alle Führer der Fairin begriffen, dass die Zeit des Abwartens vorbei ist und wir handeln müssen. Die Ritter von Dan können auf uns zählen!«
    »So lasst uns also die nächsten Schritte erörtern«, sagte Amberon. Der Erzmagier nahm einen Zweig vom Boden auf und ritzte eine grobe Landkarte in die Erde, welche die Umgebung der Bucht wiedergab. »Ich habe von den Befehlshabern der Truppen, die aus dem Norden und Osten Gonduns vorrückten, die Nachricht erhalten, dass sie bereits Stellung rund um Leremonth,im Wald von Rhun und in den Höhlen der umliegenden Klippen bezogen haben. So sind die Krieger Achests bereits eingekesselt, bevor die Schlacht überhaupt begonnen hat. Sollten wir erfolgreich sein, ist Gondun so gut wie befreit, es gilt dann nur noch, die letzten Verstecke der Gredows ausfindig zu machen und auszuräuchern. Doch hängt unser Erfolg von weit mehr ab als von der Vernichtung der Lagerstätten an Land, denn hier – «, er kratzte mit festen Strichen ein Kreuz in die Bucht, » – hier liegt einer der Dronth-Brecher, mit dem die Gredows landeten. Dieses Schiff ist von großer Wichtigkeit für uns. Unser Ziel wird sein, den Dronth in unsere Gewalt zu bringen, um mit ihm getarnt den Hafen Nagathas anlaufen zu können. Gelingt es uns, uns der Festung unbemerkt zu nähern, gewännen unsere Truppen einen wertvollen Vorteil, weil ihr Angriff ohne Vorwarnung geschehen könnte. Das Schiff zu kapern wird allerdings nicht leicht, denn wir wissen nicht, wie viele Gredows zum Schutz an Bord zurückgeblieben sind. Die Wachen werden den Dronth sicher mit allen Mitteln verteidigen.«
    »Wen werdet ihr mit diesem Auftrag betrauen?«, erkundigte sich ein grauhaariger Dan, dem eine Augenklappe ein verwegenes Aussehen verlieh.
    »Hauptmann Dualar, Lord Ibik und ich werden die Männer anführen«, antwortete Amberon. »Den Oberbefehl über die Truppen an Land übergebe ich deshalb an jemand anderen – jemand, den ich für äußerst fähig halte.« Er ließ den Blick in die Runde schweifen. »Lord Tamril, seid Ihr bereit für diese Aufgabe?«
    Der Angesprochene zeigte sich zuerst überrascht, dann neigte er den Kopf. »Habt Dank für Euer Vertrauen!«
    So sehr sich Tenan auch darüber freute, an der Schlacht teilnehmen zu dürfen und von Dualar sogar auf die gefährlicheMission auf dem Dronth mitgenommen zu werden, so überkam ihn doch plötzlich ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, sich den Gredows stellen zu müssen. Natürlich, er hatte viel gelernt und konnte sich verteidigen, auch beherrschte er die Technik des cor nephal immer besser, und die Anwesenheit Amberons und Dualars versprach ausreichende Sicherheit. Doch es war schwer abzuschätzen, wie hoch der Blutzoll ausfallen würde, den die Schlacht einforderte. Die Gredows würden sich niemals ergeben und bis zum letzten Mann kämpfen.
    Gedankenverloren knickte Tenan einen Zweig des Buschs ab, der neben ihm wuchs, und spielte damit herum. Ein scharfer, seltsam beißender Geruch entströmte dem Holz und kratzte in seinem Hals, dass er husten musste. Erstaunt betrachtete er den Zweig genauer, er kannte diesen Geruch – er hatte ihn auf der Plattform in Urisks Dorf gerochen, als die Fairin Ayk-Holz entzündet hatten, um Rauchzeichen an die anderen Stämme zu senden.
    Ein Strauch mit Ayk-Holz! Mandik hatte davor gewarnt, es als normales Brennholz zu verwenden.
    Tenan blickte in Richtung der Bucht, über der sich die Nebel des Abends sammelten; irgendwo dort, verborgen von den Hügeln einer schmalen Landzunge, lag der Dronth-Brecher vor Anker, düster und uneinnehmbar. Womöglich gab es einen anderen Weg, das Schiff in ihre Gewalt zu bringen als durch einen Kampf mit zahlreichen Toten. In Tenans Geist nahm eine Idee Gestalt an, unscharf zuerst, dann immer klarer.
    Amberon hatte eben das weitere taktische Vorgehen

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