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Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Der Ruf der Finsternis - Algarad 2

Titel: Der Ruf der Finsternis - Algarad 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Reichard
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Luftstöße.
    Die Gredows gingen hinter ihren mannshohen Schilden in Deckung, doch sie boten nur schlechten Schutz gegen die Urgewalt der Dan-Magie. Kopfüber stürzten die Krieger in die sich auftuenden Erdspalten, wo sie von den Dan gnadenlos vernichtet wurden. Bald schon lag der schwere, süßliche Geruch von Gredowblut über dem Schlachtfeld. Die Dan hatten schnell die Oberhand gewonnen, für einen Augenblick sah es so aus, als könnten sie die Schlacht zügig für sich entscheiden. Doch es kam anders.
    Das Schreien der Gredows verstummte plötzlich wie auf ein Zeichen hin. Die Krieger gaben eine Gasse frei, durch die etwas herankam, das die Dan-Ritter entsetzt zurückweichen ließ. Drei riesenhafte, muskelbepackte Kreaturen stapften schwerfällig heran. Sie trugen keine Rüstung und waren bisauf einen Lendenschurz unbekleidet. Der größte der Kolosse schwang einen furchterregenden Morgenstern, dessen riesige Kugel mit einem einzigen Schlag ohne weiteres mehrere Menschen gleichzeitig töten konnte, die anderen führten doppelschneidige Breitschwerter und gewaltige Schilde mit sich.
    Mit Entsetzen wurde den Dan-Rittern klar, welch schrecklichen Feind sie vor sich hatten: Es waren Eshgoths, wilde und erbarmungslose Krieger, die in Schlachten aus längst vergangener Zeit gekämpft hatten und von denen man fälschlicherweise angenommen hatte, sie seien ausgerottet worden. Sie waren von riesiger Gestalt und trotzten selbst den Kräften der Dan; Feuerblitze und Luftstöße prallten wirkungslos an ihrer dicken Warzenhaut ab, die Erdspalten übersprangen die Bestien mit einem gewaltigen Satz ihrer muskulösen Beine.
    Die Linie der Dan wich zurück, als die riesigen Krieger das Schlachtfeld betraten und ein markerschütterndes Brüllen ausstießen, das den Boden erzittern ließ. »Ashtak orray! Tod dem Feind!«
    Die Gredows feuerten die Unholde an, hämmerten mit dem Knauf ihrer Waffen gegen ihre Schilde und erzeugten ein ohrenbetäubendes Getöse, von dem die ganze Bucht widerhallte.
    Die Eshgoth-Krieger verteilten sich und griffen die Dan-Ritter an drei Stellen der Frontlinie an. Der Morgenstern des Größten von ihnen schleuderte die Körper der Gegner wie Reisig zur Seite, derweil die Breitschwerter der anderen ebenfalls reiche Ernte machten. In den breiten Schneisen, die sie schufen, stießen die Gredows tief ins Innere des Dan-Heeres vor. Freund und Feind vermischten sich in einem wirbelnden Strudel, sodass die Skanden-Wächter größte Mühe hatten, den Verlauf der Schlacht zu überblicken.
    Die Dan-Ritter versuchten, eine Lücke in der Verteidigungder Gredows ausfindig zu machen, aber es wollte ihnen nicht gelingen – die Eshgoths glichen einem ehernen Bollwerk. Da ihre Magie gegen die Unholde weitgehend wirkungslos war, bekämpften die Dan die Kolosse mit herkömmlichen Waffen, doch ihre Klingen glitten an der Hornhaut der Bestien ab, ohne auch nur einen Kratzer zu hinterlassen. Es war unmöglich, einen von ihnen zu verwunden oder gar zu Fall zu bringen.
    »Richtet alle Kräfte auf die Eshgoths!«, befahl Tamril seinen Männern. »Findet heraus, welche Schwachstellen sie haben!«
    Er stach sein Schwert in die Kehle eines der Gredows vor sich, der Krieger sackte gurgelnd zusammen. »Ossen, habt ihr schon eine Nachricht erhalten, was auf dem Dronth vor sich geht?«
    Der Angesprochene, ein junger Dan, der mitten in der Ausbildung zum Skanden-Krieger steckte, hielt inne und nahm telepathisch Verbindung zu Lord Amberon auf, während Tamril ihm Deckung gab. Ossen war die Aufgabe zugeteilt worden, in geistigem Kontakt mit Lord Amberon und den Männern auf dem Dronth-Brecher zu bleiben und über den Fortgang der Schlacht zu unterrichten. Kurze Zeit später meldete er: »Es wird nicht mehr lange dauern, bis sie das Ayk-Holz entzünden.«
    Tamril brummte. Der Junge war wahrhaftig ein Naturtalent, schon jetzt beherrschte er die Kunst des Gedankenhörens wie ein Meister und würde es bald zum Skanden-Wächter bringen. Der Oberbefehlshaber erstieg eine kleine Anhöhe, von der aus er das Schlachtfeld überblicken konnte, und suchte die Verbindung mit den anderen Skanden-Führern. Aus der Gesamtschau ihrer Sinneseindrücke verschaffte er sich geschwind ein Bild vom Verlauf der Schlacht.
    Sosehr sich seine Truppen auch bemühten, es wollte ihnennicht gelingen, die Eshgoths und Gredows in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Die monströsen Kreaturen hingegen wüteten grausam unter den Dan und lichteten ihre Reihen wie der

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