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Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari

Titel: Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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Stück. Wir sind ein richtiges Hotel. Im Moment sind wir leider ausgebucht, aber ab morgen können Sie bei mir einziehen.«
    Fritz lehnte dankend ab und erklärte, er sei nur auf der Durchreise.
    »Ich bin auf der Suche nach einer blonden Frau. Sie ist Engländerin und soll hier eine Zeit lang gewohnt haben.«
    Sproll zeigte sich erstaunt.
    »Na, sieh mal einer an. Sie sind nicht der Einzige, der sich für die Dame interessiert.« Er senkte seine Stimme. »Da waren neulich zwei Männer aus Südafrika, die sich ebenfalls nach einer blonden Engländerin und ihrem Mann erkundigt haben. Sie waren sehr interessiert, wo sie sich aufhält. Wenn Sie mich fragen, waren es
Polizisten oder Detektive, denn sie versprachen mir eine stattliche Belohnung für eine positive Auskunft.«
    »Und? Konnten Sie ihnen helfen?«
    »Nicht direkt. Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass die Engländerin, die bei mir logierte, die Gesuchte war, aber leider war sie ein paar Tage zuvor überraschend abgereist. So ein Pech. Ich hätte das Geld gut gebrauchen können.«
    »Können Sie mir den Namen der Frau verraten?«
    Sproll nickte.
    »Natürlich. Die wenigen Menschen, die hier verkehren, prägen sich einem natürlich ein. Die Engländerin hieß Lucie Greenwood, wenn ich mich richtig erinnere. Hübsche Person, wenn auch ein bisschen zu arrogant und frivol für meine Verhältnisse. Warum wollen Sie das alles wissen?«
    Der Wirt lehnte sich neugierig vor.
    »Hat die Person etwas ausgefressen? Bei deren Lebenswandel würde mich das nicht wundern.«
    »Kann schon sein«, murmelte Fritz gedankenverloren. Irgendetwas an dem Namen Greenwood machte ihn stutzig. Er wusste nur nicht, was. Vielleicht sollte er den Wirt direkt nach Sonthofen befragen.
    »Hatte diese Lucie manchmal Besuch von einem großgewachsenen Mann mit rötlich blonden Haaren, vielleicht einem Farmer vom Waterberg?«
    Sprolls Antwort kam prompt.
    »Ganz gewiss nicht. So ein Mann wäre mir aufgefallen.«
    Er kratzte mit seinen kurzen Wurstfingern auf seinem Schädel. Fritz spürte, dass der Wirt noch mehr wusste, aber zögerte, es ihm mitzuteilen. Er sah ihn auffordernd an. Schließlich rang er sich doch durch. Er beugte sich noch ein Stück weiter zu Fritz vor und meinte: »Nicht, dass es mich etwas anginge, aber dieses Fräulein Greenwood hatte dennoch einige Male nachts Männerbesuch.«
    »Wissen Sie, von wem?« Fritz’ Aufmerksamkeit war wieder voll zurückgekehrt. Aber der Wirt zuckte nur bedauernd mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Er kam mit dem Pferd und band es hinter dem Haus an. Die beiden waren sehr diskret, und ich habe immer so getan, als hätte ich nichts bemerkt.«
    Sprolls massige Gestalt straffte sich ein wenig. »Wir sind schließlich ein anständiges Hotel. Kuppelei wird hier nicht geduldet!«
    »Selbstverständlich.« Fritz wollte unbedingt noch mehr über den Mann erfahren. »Können Sie den Mann beschreiben?«
    Sproll zuckte mit den Schultern. »Nicht sehr gut. Er war nicht besonders groß und reichlich unauffällig. Außerdem habe ich ihn ja nur im Dunkeln gesehen. Tut mir leid, dass ich Ihnen nicht mehr sagen kann.«
    »Ist schon gut.«
    Enttäuscht trank Fritz sein Bier aus und legte eine Münze auf den Tisch, die für zwei Biere reichte. Er machte Anstalten zu gehen.
    »worten Sie, da fällt mir doch noch etwas ein.«
    Sproll hielt ihn zurück. »Wenn ich mich so recht erinnere, dann hatte dieser Mann ein seltsames Gesicht. Von der Seite betrachtet sah es aus wie ein Halbmond. Hilft Ihnen das?«
    Fritz bedankte sich höflich. So richtig schlau war er aus dem Gespräch mit dem Wirt nicht geworden.

Verlorene Erinnerungen

    Ihm war, als wäre er Ewigkeiten durch einen dunklen Tunnel geirrt. Lichtdichte Schwärze hatte ihn umgeben, eingehüllt und gleichgültig gemacht. Es gab kein Vor und kein Zurück, kein Oben und kein Unten, keine Vergangenheit und keine Zukunft - nur die samtschwarze Nacht. Dann war der stecknadelgroße Kopf Helligkeit vor ihm aufgetaucht. Es hatte ihn irritiert, weil seine Ziellosigkeit plötzlich ein Ende hatte. Nicht, dass er neugierig gewesen wäre, das ferne Licht zu erkunden. Nein, dazu hatte ihn die Dunkelheit schon viel zu gleichgültig gemacht. Tatsache war jedoch, dass sich der helle Punkt nicht mehr verleugnen ließ. Ob er wollte oder nicht, er steuerte direkt darauf zu. Langsam aber stetig vergrößerte sich der Punkt, wurde zu einem Ball und nahm schließlich immer mehr von seinem Blickfeld ein. Die Helligkeit wurde gleißend

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