Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruf der Steine

Der Ruf der Steine

Titel: Der Ruf der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Goshgarian
Vom Netzwerk:
der Planet des Wandels, des Aufruhrs. Menschen mit starkem Pluto-Einfluss erfahren große Änderungen im persönlichen Bereich. Sehr gut.«
    Wunderbar. Mir beschert er eine Erektion mit einem Fünfzig-Megatonnen-Gefechtskopf, der alles verändert.
    »Außerdem stehst du augenblicklich unter dem Einfluss von Mars, der deine Energie auf wichtige Entdeckungen lenkt.« Wieder rechnete sie, und er bemühte sich um Geduld. »Der Neptun-Einfluss deutet auf eine unabhängige, ungeduldige Persönlichkeit hin, deren Reaktionen nicht immer vorhersehbar sind. Starke Neptuneinflüsse finden sich oft bei ängstlichen, schuldbewussten Menschen.«
    Sie hat dich durchschaut, mein Junge.
    »Positiv gesehen sind darunter oft Visionäre, Idealisten und mystische Persönlichkeiten.«
    »Allzu mystisch kann ich mich allerdings nicht finden«, sagte er. »Eher ist das Gegenteil richtig.« Er wollte endlich zu seinem Sieb zurückkehren.
    Sparky zuckte die Schultern. »Ich sage ja nur, was ich hier sehe. Dein Mond steht in Opposition zum Saturn.«
    Verständnislos starrte er sie an.
    »Du beschäftigst dich viel mit der Vergangenheit – vermutlich erklärt das auch deinen Beruf. Du willst die Verbindung zu früheren Zeiten nicht aufgeben. Ein sehr romantischer Zug.«
    »Herrje, allmählich glaube ich wirklich, dass etwas dran ist!«
    »Mach dich nur über mich lustig.« Sie klappte ihr Heft zu und zuckte die Schultern. »Ist schon in Ordnung – ich bin es nicht anders gewöhnt. Jackie hält das alles für Quatsch. Er hat es auch lieber logisch und vernünftig.« Mit träumerischer Miene sah sie Peter an. »Bei dir hätte ich das allerdings nicht erwartet. Wenn du Wissenschaftler wärst, zum Beispiel Physiker, Chemiker oder Raketen-Ingenieur, würde ich diese Haltung ja verstehen. Aber du bist doch Archäologe.«
    »Archäologen sind Wissenschaftler.«
    »Das schon, aber nicht so wie die anderen. Es gibt keine Formeln und Tabellen und all dieses Zeug.«
    »Natürlich benutzen wir Formeln. Sogar Computer.«
    »Dann lehnst du Spiritismus also grundsätzlich ab?«
    Peter wusste zwar nicht genau, was sie damit sagen wollte, aber aus Angst, dass sie es erklären könnte, nickte er.
    »Hast du noch nie etwas entdeckt, das sich wissenschaftlich nicht erklären ließ?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    Sie schien enttäuscht zu sein. »Nicht einmal einen Schädelknochen oder irgendetwas anderes aus unbekanntem Material …«
    Nein, aber ich habe gesehen, wie einer wunderschönen Frau Gewalt angetan wurde. Direkt vor meinen Augen.
    »… nichts Seltsames … Unerklärliches?« Sie hoffte so sehr auf ein »ja«.
    »Nicht dass ich wüsste«, antwortete Peter.
    »Ich habe aber gelesen, dass man in einem griechischen Grab eine elektrische Batterie gefunden hat und in einer Maya-Ruine sogar Zeichnungen von Raumschiffen. Hast du Stargate gesehen? Nein? Bei einer Grabung in Ägypten wird ein großer Ring gefunden, der ein Portal zu einer fremden Welt öffnet. Das wäre doch etwas, oder nicht?«
    »Vermutlich schon.«
    Peter mochte Sparky – auch wenn sie Marsmännchen weit interessanter fand als die Geschichte der Menschheit.
    Schon in der High School hatte Peter gegen mystische Einflüsse protestiert. Irgendwann war er nicht mehr in die Kirche gegangen und hatte nur noch Mitleid mit allen empfunden, die an ihrem Glauben festhielten. Linda dagegen war sehr religiös gewesen, und ihr innerer Friede hatte ihn mehr als einmal in Zweifel gestürzt. Offenbar kamen Gläubige leichter mit dem Leben zurecht. Im College hatte er oft nächtelang mit seinen Kollegen – und mit einigen Sixpacks Bier – über unerklärliche Phänomene wie das Monster von Loch Ness und außerirdisches Leben diskutiert. Irgendeiner hatte immer mit einem toten Verwandten geplaudert oder gar ein UFO zu Gesicht bekommen – und der Spaß war mit jeder Dose Coors glaubhafter geworden. Je näher jedoch das Examen herangerückt war, desto mehr hatte er sich von diesem Unsinn distanziert. Seine Studien hatten ihn gründlich überzeugt, dass Mythen und Geschichten allein im menschlichen Kopf entstanden. Zweifel waren nicht länger möglich. Der Mensch erschuf sich seine Götter stets nach dem eigenen Bild – ob sie Gott, Satan, Beelzebub, Dracula oder Adolf Hitler hießen.
    Was Aliens anging – in seinen Augen gab es keinen Grund, die Existenz von außerirdischem Leben zu bezweifeln. Doch mit UFOs hatte er seine Schwierigkeiten. Warum hatte sich noch nirgendwo eine abgestürzte

Weitere Kostenlose Bücher