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Der Ruf Der Trommel

Titel: Der Ruf Der Trommel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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bald vorbei mit der Regelmäßigkeit«, sagte Stanhope finster. »Mr. Gilette soll vom Komitee für Sicherheit verwarnt worden - ah!« Er machte einen kurzen Ausruf, und sein rundes Gesicht verzog sich vor schmerzlicher Überraschung.
    »Gibt es einen besonderen Grund für diese Frage, Mrs. Fraser?« erkundigte sich Wylie höflich und warf seinem Freund einen schnellen Blick zu. »Ich habe gehört, daß Euer Gatte Verbindungen zum Druckergewerbe in Edinburgh unterhält.«
    »Äh, ja«, sagte ich, überrascht, daß er so viel über uns wußte. »Jamie hat dort eine Druckerei besessen, aber keine Zeitung herausgegeben - nur Bücher, Pamphlete, Theaterstücke und ähnliches.«
    Eine von Wylies feingeschwungenen Augenbrauen hob sich.
    »Euer Gatte hat also keine politischen Vorlieben? Wie oft werden doch die Fähigkeiten der Drucker von jenen mißbraucht, die ihre Leidenschaften gedruckt sehen wollen - aber natürlich teilt der Drucker diese Leidenschaften nicht notwendigerweise.«
    Das ließ diverse Alarmglocken schrillen: Wußte Wylie wirklich etwas von Jamies politischen Verbindungen in Edinburgh - die meisten waren extrem regierungsfeindlich -, oder war dies nur ein normales Tischgespräch? Stanhopes Bemerkungen nach zu urteilen, waren Zeitungen und Politik in den Köpfen der Leute untrennbar verbunden - was ja in Anbetracht der Zeiten auch kein Wunder war.
    Jamie, der am anderen Ende des Tisches saß, hatte seinen Namen aufgeschnappt und wandte jetzt leicht den Kopf, um mir zuzulächeln, bevor er sich dann wieder einem ernsten Gespräch mit dem Gouverneur widmete, zu dessen rechter Seite er saß. Ich war nicht sicher, ob diese Sitzordnung Mr. Lillingtons Werk war, der zur Linken des Gouverneurs saß und der Unterhaltung mit dem intelligenten, etwas leidenden Ausdruck eines Bassets folgte, oder Vetter Edwins, der mir gegenüber saß, zwischen Phillip Wylie und dessen Schwester Judith.
    »Ach, ein Handwerker«, bemerkte diese Dame jetzt mit wichtiger Stimme. Sie lächelte mich an, sorgfältig darauf bedacht, ihre Zähne nicht zu zeigen. Wahrscheinlich faul, dachte ich. »Und das ist« - sie deutete vage auf ihren Kopf und verglich mein Haarband mit dem
turmartigen Aufbau ihrer Perücke - »jetzt Mode in Edinburgh? Wie… hinreißend.«
    Ihr Bruder warf ihr einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu.
    »Ich habe, glaube ich, auch gehört, daß Mr. Fraser der Neffe von Mrs. Cameron auf River Run ist«, sagte er liebenswürdig. »Hat man mich da richtig informiert, Mrs. Fraser?«
    Vetter Edwin, der zweifellos die Informationsquelle war, bestrich emsig ein Brötchen mit Butter. Vetter Edwin sah gar nicht wie ein Sekretär aus. Er war ein großer, einnehmender junger Mann mit einem Paar lebhafter brauner Augen - von denen mir jetzt eines andeutungsweise zuzwinkerte.
    Der Baron, den Zeitungen genauso langweilten wie Steuern, wurde lebendig, als er den Namen Cameron hörte.
    »River Run?« sagte er. »Ihr habt Beziehungen zu Mrs. Jocasta Cameron?«
    »Sie ist die Tante meines Mannes«, antwortete ich. »Kennt Ihr sie?«
    »O ja! Eine bezaubernde Frau, höchst bezaubernd.« Ein breites Lächeln hob die Hängebacken des Barons. »Ich bin schon seit vielen Jahren ein guter Freund von Mrs. Cameron und war auch ein Freund ihres leider verstorbenen Gatten.«
    Der Baron begann eine begeisterte Aufzählung der Freuden von River Run, und ich benutzte diesen Monolog, um mir ein kleines Stück Fischpastete reichen zu lassen, die nicht nur mit Fisch, sondern auch mit Austern und Shrimps in einer Sahnesauce gefüllt war. Mr. Lillington hatte offensichtlich weder Kosten noch Mühen gescheut, um den Gouverneur zu beeindrucken.
    Als ich mich zurücklehnte, damit der Lakai noch etwas Sauce auf meinen Teller schöpfen konnte, sah ich, daß Judith Wylie mich voll unverhüllter Abneigung beäugte. Ich lächelte ihr liebenswürdig zu, wobei ich meine exzellenten Zähne entblößte, dann wandte ich mich mit neuem Selbstbewußtsein wieder dem Baron zu.
    In Edwins Quartier hatte es keinen Spiegel gegeben. Zwar hatte Jamie mir versichert, daß ich gut aussah, doch seine Maßstäbe waren andere als die der Mode. Bei Tisch hatten die Herren nicht mit Komplimenten gegeizt, das stimmte, doch das konnte auch ganz normale Höflichkeit sein - die Herren der Oberschicht neigten zu übertriebener Galanterie.
    Doch Miss Wylie war fünfundzwanzig Jahre jünger als ich, sie trug modische Kleider und Schmuck, und wenn sie auch keine große
Schönheit war, so

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