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Der Ruf Der Walkueren

Der Ruf Der Walkueren

Titel: Der Ruf Der Walkueren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunnar Kunz
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zu flüstern, während er sich warm in seine Hand schmiegte. Warm wie ein weiblicher Körper. Auf immer vorbei.
     
    Gunter stand in der Dunkelheit wie ein verlorenes Kind, und genau so fühlte er sich. Er lauschte auf Geräusche, aber nichts war zu hören. Hatte Sigfrid seine Frau etwa verletzt? Im Nu legte er die Schritte zum Bett zurück. Jetzt hörte er sie leise schluchzen und wurde wieder unsicher. Zögernd entkleidete er sich und legte sich zu ihr. Die heftige Gegenwehr, auf die er gefasst gewesen war, blieb aus. Es tat ihm weh, sie besiegt zu sehen. War es nicht gerade ihre Kraft, die er an ihr liebte?
    Der Damm, den Brünhild vor ihren Gefühlen errichtet hatte, war durchbrochen, und ein unaufhörlicher Strom von Tränen ergoss sich darüber. Wie verzweifelt musste sie sein, dass sie sich einbildete, Gunter würde sich wie Sigfrid anfühlen! Einen größeren Gegensatz als diese beiden Männer konnte es kaum geben. Aber vielleicht war es ja wirklich Sigfrid, heimlich gekommen, um ihr alles zu erklären und sie zu seiner Gemahlin zu machen? Jetzt musste sie noch heftiger weinen. Sie mochte schwach sein, aber die Schwäche, sich selbst zu belügen, hatte sie sich niemals zugestanden. Trotzdem, nur um sicherzugehen, berührte sie den Körper über sich. Natürlich, gewöhnliche Haut. Kein raues, von Drachenblut gehärtetes Horn. Wie töricht sie gewesen war!
    Gunters Herz schlug höher, als er ihre tastenden Hände spürte. Hatte sie etwa ihre Meinung geändert? Er hatte davon gehört, dass es Frauen gab, die ein Kampf im Bett mehr erregte als alles andere. Ihm war egal, was den Ausschlag gab; glücklich, dass sie sich nicht länger abweisend verhielt, nahm er sie in den Arm. Sie half ihm nicht, aber sie leistete auch keinen Widerstand. Er schluckte, weil er ihren Körper deutlich spürte, und fuhr mit zwei Fingern ihre Wirbelsäule entlang. Sie kam ihm so zerbrechlich vor, ganz und gar nicht wie die Walküre, die sie vorgab zu sein.
    Er zog ihr das Nachthemd aus, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und schmeckte das Salz ihrer Tränen. »Sch«, machte er und küsste ihr die Tränen fort, erst auf der einen Seite, dann auf der anderen. Schließlich legte er seine Lippen auf ihre. Ihr Mund war voll und weich. Gunter stöhnte leise, als ihn eine Flut von Gefühlen überfiel. Sein Streicheln wurde intensiver. Er konnte nicht von ihrem Mund lassen, saugte ihn gierig an und sehnte sich mehr als alles andere nach einem Kuss von ihr, einer Erwiderung seiner Gefühle. Sie presste ihre Lippen aufeinander und wandte den Kopf ab, die einzige Gegenwehr, die sie noch leistete.
    Er spürte ihre Traurigkeit und sagte sich, dass er sich heute Nacht zurückhalten würde. Er wollte sie nur trösten, nichts weiter. Aber er hatte seine Lust zu lange unterdrücken müssen, zu lange hatte er neben ihr gelegen und sich nach ihr gesehnt. Als er jetzt ihre weichen Schamlippen an seinem steifen Glied spürte, konnte er nicht anders als in sie einzudringen. Sie spreizte unwillkürlich die Beine, damit er ihr nicht wehtat. Er nahm es als Zeichen, dass sie sich für ihn öffnete, und ein Keim der Hoffnung regte sich in ihm. Vielleicht gelang es ihm, mit Zärtlichkeit ihr Herz zu gewinnen. Er hätte sein Königreich dafür gegeben.
    Brünhild kämpfte sich aus ihrer Betäubung empor und zwang sich, der Realität nicht länger auszuweichen. Bewusst spürte sie den in ihr stoßenden Mann und seine Hände auf ihrem Leib, die sich gewaltsam nahmen, was sie ihm freiwillig niemals zugestanden hätte. Sein Keuchen widerte sie an. Es gelang ihr, ihr Herz zu verschließen und ihrer Demütigung distanziert beizuwohnen. Denn jetzt war sie wirklich entehrt, die Kebse zweier Männer.
    Gunter spürte die Veränderung in ihr und wollte sich zurücknehmen, zärtlich sein, etwas Tröstendes sagen, aufhören. Stattdessen nahm er sie noch heftiger, noch wilder. Er, der niemals etwas begehrt hatte, begehrte sie mit einer Macht, die völlige Gewalt über seine Instinkte besaß. Niemals würde er diese Frau aufgeben! Ihr Geruch, ihre Haut, die Süße ihrer Lippen, die sie ihm immer wieder entzog   – er war weit davon entfernt, noch irgendetwas unter Kontrolle zu haben. Und so nahm er sie wider besseres Wissen mit der aufgestauten Leidenschaft vergangener Nächte.
    Die Svawenkönigin spürte, wie seine Erregung zunahm, und verspannte sich. »Brünhild, bitte   …«, ächzte er und wusste selbst nicht, worum er bat. Wieder suchte er ihren Mund, wieder drehte

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