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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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oder Martinique gelockt hast.« Sie drehte sich um. »Ich könnte ihn ablenken.«
    »Nein. Wir bleiben zusammen.«
    »Aber es ist anders nur vernünftig, Matthew! Wenn er meine beruflichen Fähigkeiten respektiert, würde er dann nicht glauben, dass ich an dieser Jagd kein Interesse habe, weil sie sich nicht lohnt? Wahrscheinlich würde er dich in Ruhe lassen.«
    »Wir bleiben zusammen«, wiederholte er. »Und wir schlagen ihn gemeinsam. Sehen wir den Tatsachen ins Auge, Tate, wir brauchen einander.« Er nahm ihren Arm und zog sie hinter sich her.
    »Wohin gehst du?«
    »Auf die Brücke. Ich muss dir etwas zeigen.«
    »Sollten wir nicht die anderen informieren? Ich hätte es ihnen schon längst sagen sollen.« Sie polterte die kurze Treppe hinauf. »Sie haben ein Recht, ihre Meinung zu äußern und sich an der Entscheidung zu beteiligen.«
    »Die Entscheidung ist längst getroffen.«
    »Du bist hier nicht der Boss, Lassiter.«
    Er warf die Tür hinter sich ins Schloss und nahm eine Jacke vom Haken. »Wenn du glaubst, dass hier jemand dafür stimmen würde, dich allein ins Lager des Feindes zurückzuschicken, bist du nicht so schlau, wie du aussiehst. Zieh das über.« Er warf ihr die Jacke zu. »Du zitterst.«
    »Vor Wut«, behauptete sie, schob aber ihre Arme gehorsam in die Ärmel der Windjacke. »Ich werde mich nicht von VanDyke dazu benutzen lassen, dir wehzutun.«
    Matthew hatte eine Flasche Weinbrand aus dem Regal genommen und hielt nun beim Einschenken inne. »Ich hätte nicht gedacht, dass dir das etwas ausmachen würde.«
    Tate reckte ihr Kinn in die Höhe. »Es macht mir nichts aus, dir wehzutun, aber das erledige ich lieber selbst, und nicht als Werkzeug eines anderen.«
    Seine Lippen verzogen sich. Er reichte ihr ein Glas. »Weißt du, Rotschopf, nass hast du mir schon immer gut gefallen, besonders wenn du obendrein sauer warst. Ungefähr so wie jetzt.« Er stieß mit seinem Glas gegen ihres. »Ich weiß, dass du mich am liebsten in Stücke schneiden und an die Fische verfüttern würdest. Genau wie ich weiß, dass du damit warten wirst, bis wir diesen Job hinter uns gebracht haben.«
    »Ich würde dich nicht verfüttern, Lassiter.« Grinsend nippte sie an ihrem Weinbrand. »Dazu habe ich viel zu viel Respekt vor den Fischen.«
    Er lachte und brachte sie schon wieder aus dem Gleichgewicht, indem er an ihrem nassen Zopf zupfte. »Weißt du, was du hast, Tate? Außer einem klugen Verstand, einem starken Sinn für Loyalität und einem eigensinnigen Kinn?«
    Sie zuckte mit den Schultern, ging zum Steuerrad und starrte in den Regen.
    »Integrität«, murmelte er. »Steht dir übrigens gut.«
    Tate schloss die Augen und kämpfte gegen ihre Gefühle an. Es gelang ihm immer noch, sich an sämtlichen Verteidigungsmechanismen
vorbei direkt in ihr Herz zu manövrieren.
    »Klingt ganz danach, als ob du mir schmeicheln wolltest, Matthew.« Sie wandte sich ihm zu. »Warum?«
    »Ich sage die Dinge so, wie ich sie sehe, Tate, und ich frage mich, ob es dir bei all diesen vorbildlichen Eigenschaften wohl gelungen ist, an der Neugier und dem Einfühlungsvermögen festzuhalten, die dich damals zu einem so außergewöhnlichen Menschen gemacht haben.«
    »Für dich war ich nie außergewöhnlich.«
    »Doch, das warst du.« Beiläufig zuckte er mit den Schultern, um die schmerzhafte Wahrheit zu überspielen. »Wenn es anders gewesen wäre, hättest du Saint Kitts kaum als Jungfrau verlassen.«
    Farbe stieg in ihre Wangen. »Du arroganter, eingebildeter Idiot!«
    »Das ist eine Tatsache«, erwiderte er und war erleichtert, dass er sie vom Thema VanDyke abgelenkt hatte. Matthew stellte sein Glas ab, kniete sich hin und zog unter einer gepolsterten Bank eine Schublade auf. »Bleib, wo du bist«, sagte er leise, als sie zielstrebig auf die Tür zusteuerte. »Du willst bestimmt sehen, was ich hier habe. Und glaub mir …« Aus der Hocke sah er sie an. »Ich habe nicht vor, dich zu verführen. Zumindest nicht im Moment.«
    Tates Finger spannten sich um das Glas, das sie immer noch in der Hand hielt. Schade, dachte sie, dass nur noch ein paar Tropfen übrig sind, nicht genug, um ihm den Inhalt effektvoll über den Kopf zu schütten.
    »Lassiter, die Wahrscheinlichkeit, dass du mich verführen kannst, ist ungefähr so groß wie die, dass ich mir einen tollwütigen Skunk als Schmusetier aussuche. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass du etwas besitzt, das mich interessiert.«
    »Wie wäre es mit ein paar Seiten aus Angeliques

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