Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)
Beaumont dazu bewegen, auch nur ein paar Meter weit zu schwimmen.
»Du vergeudest deinen Charme, Frenchie«, informierte Buck ihn grummelnd und hämmerte weiter.
»Aber, mon ami, ich habe doch so viel davon!« Amüsiert sah LaRue ihn an. »Und was darf ich dir von der Insel mitbringen?«
Eine Flasche Black Jack, dachte Buck und konnte den ersten Schluck Whiskey fast schmecken. »Ich brauche nichts.«
»Wie du willst.« LaRue klopfte auf die Tasche, in der sich sein Tabak befand, und ging zurück zur Reling. »Ah, da kommt meine charmante Begleiterin schon. A bientôt.«
Galant übernahm LaRue kurz darauf das Ruder und führte eine großzügige Wendung aus, sodass Marla Ray zuwinken konnte, bevor sie auf Saint Kitts zusteuerten.
»Ich weiß Ihre Geduld zu schätzen, LaRue. Ray ist so in seine Karten und Aufzeichnungen vertieft, dass ich nie gewagt hätte, ihn zu bitten, mich an Land zu fahren.« Entzückt von der Aussicht, über die Märkte zu schlendern, hob sie ihr Gesicht in den Wind. »Und alle anderen sind auch so beschäftigt.«
»Sie arbeiten selbst sehr hart, Marla.«
»Es kommt mir gar nicht wie Arbeit vor. Das Tauchen dagegen …« Sie verdrehte die Augen. »Das ist Arbeit. Aber Sie scheinen daran Freude zu haben.«
»Matthew ist ein guter Lehrer. Nach all den Jahren auf dem Meer macht es mir Spaß herauszufinden, was sich unter der Oberfläche verbirgt. Ray ist der beste Tauchpartner, den man sich denken kann.«
»Er ist immer schon leidenschaftlich gern getaucht. Hin und wieder versucht er, mich auch dazu zu überreden. Ich war tatsächlich schon einmal mit dem Schnorchel unter Wasser. Die Riffs vor Cozumel waren sehr aufregend, aber ich vergaß Zeit und Raum und schwamm zu weit hinaus. Bevor ich wusste, wie mir geschah, trieb ich im offenen Meer. Ein sonderbares Gefühl.« Sie schauderte. »Ähnlich wie ein Schwindelanfall.« Amüsiert berührte sie die Schwimmweste, die sie umgelegt hatte. »Seitdem halte ich mich lieber im Boot auf.«
»Schade, dass Sie die Isabella nicht selbst sehen können.«
»Dank der vielen Zeichnungen, die Tate angefertigt hat, habe ich das Gefühl, als hätte ich sie gesehen. Was werden Sie mit Ihrem Anteil anfangen, LaRue? Gehen Sie zurück nach Kanada?«
»Oh nein, dort ist es viel zu kalt.« Er betrachtete das Ufer in der Ferne. Weißer Sand, sich wiegende Palmen. »Ich bevorzuge ein wärmeres Klima. Vielleicht baue ich mir hier ein Haus mit Blick auf das Wasser. Oder ich umsegle die Welt.« Er grinste Marla an. »Auf jeden Fall werde ich das Leben als reicher Mann genießen.«
Seiner Meinung nach war dies ein durchaus erstrebenswertes Ziel.
Nachdem LaRue das Boot vertäut hatte, begleitete er Marla in die Stadt und bestand darauf, das Taxi zu zahlen. Er genoss es, mit ihr an den Obst- und Gemüseständen vorbeizuschlendern.
»Würde es Ihnen viel ausmachen, wenn ich mir noch ein paar Geschäfte ansehe, LaRue? So schwer es mir fällt, diese weibliche Schwäche einzugestehen, aber ich sehne mich nach einem Schaufensterbummel. Ich würde zu gern ein wenig in Schmuckgeschäften stöbern, und ich brauche unbedingt neue Filme für meinen Camcorder.«
»Gehen Sie ruhig. Nichts wäre mir lieber, als Sie zu begleiten, aber ich habe selbst eine oder zwei Besorgungen zu erledigen.
Ist es Ihnen recht, wenn wir uns in etwa vierzig Minuten wieder hier treffen?«
»Das wäre wunderbar.«
»Bis dann.« Er nahm ihre Hand, küsste sie und schlenderte weiter.
Sobald er außer Sicht war, schlüpfte er in die Lobby eines kleinen Hotels und verschwand in der Abgeschiedenheit einer kleinen Telefonkabine. Die Nummer, die er wählen wollte, hatte er im Kopf. Es war zu gefährlich, solche Dinge aufzuschreiben.
Geduldig vor sich hin summend, wartete er, während die Vermittlung seinen Anruf durchstellte. Natürlich ein R-Gespräch. Er grinste höhnisch, als eine arrogante Stimme verkündete: »Mr. VanDykes Anwesen.«
»Ich habe ein R-Gespräch von einem Mr. LaRue für Silas VanDyke. Übernehmen Sie die Kosten?«
»Einen Augenblick, bitte.«
»Einen Augenblick, bitte«, wiederholte die Dame von der Vermittlung in ihrem weichen Inselakzent.
»Hier spricht VanDyke. Ich übernehme die Kosten.«
»Danke. Bitte sprechen Sie, Mr. LaRue.«
»Bonjour, Mr. VanDyke, es geht Ihnen, wie ich hoffe, gut?«
»Von wo rufen Sie an?«
»Aus der Lobby eines kleinen Hotels in Saint Kitts. Das Wetter ist wirklich wunderbar.«
»Und die anderen?«
»Die wunderschöne Mrs. Beaumont kauft
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