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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Souvenirs, der Rest ist auf See.«
    »Was suchen sie? Die Marguerite ist leer geräumt, dafür habe ich persönlich gesorgt.«
    »In der Tat. Sie haben kaum etwas für die Würmer übrig gelassen. Tate war außer sich.«
    »Tatsächlich?« VanDykes Stimme verriet eine Spur von Schadenfreude. »Sie hätte bleiben sollen, wohin ich sie
geschickt hatte. Aber das ist ein anderes Problem, mit dem wir uns bei Gelegenheit auseinander setzen werden. Ich verlange einen detaillierten Bericht, LaRue, schließlich zahle ich Ihnen viel Geld, damit Sie die Lassiters im Auge behalten.«
    »Was mir großes Vergnügen bereitet. Es dürfte Sie interessieren, dass Buck nicht mehr trinkt. Er leidet, aber er hat noch nicht wieder zur Flasche gegriffen.«
    »Das wird schon wieder.«
    »Vielleicht.« LaRue blies Rauch aus und beobachtete, wie er sich an der Decke der Kabine kräuselte. »Er taucht nicht. Wenn die anderen unter Wasser sind, kaut er auf seinen Nägeln herum und schwitzt. Außerdem interessiert es Sie vielleicht, dass Matthew und Tate ein Verhältnis haben. Sie treffen sich jede Nacht.«
    »Tates schlechter Geschmack enttäuscht mich.« Die angenehme, kultivierte Stimme wurde kühl. »Dieser Klatsch ist sehr unterhaltsam, LaRue, aber dafür bezahle ich Sie nicht. Wie lange haben sie noch vor, sich mit der Marguerite aufzuhalten?«
    »Wir haben die Marguerite bereits vor Wochen verlassen.«
    Für einen kurzen Moment war Stille in der Leitung. »Vor Wochen, und Sie haben es nicht für nötig gehalten, mich darüber in Kenntnis zu setzen?«
    »Ich habe mich wie stets auf meinen Instinkt verlassen. Ich liebe dramatische Auftritte, mon ami . Jetzt aber erscheint es mir angebracht, Ihnen mitzuteilen, dass wir das Wrack der Isabella gefunden haben. Und es ist reich beladen.« Er atmete den wohlriechenden Rauch ein und blies ihn wieder aus. »Mein Tauchpartner Ray Beaumont ist fest davon überzeugt, dass sich etwas sehr Wertvolles an Bord befindet.«
    »Und das wäre?«
    »Der Fluch der Angelique.« LaRue lächelte vor sich hin. »Ich denke, es wäre angemessen, wenn Sie mir einen Bonus
von einhunderttausend amerikanischen Dollar auf mein Konto in der Schweiz überweisen. In zwanzig Minuten werde ich prüfen, ob die Transaktion durchgeführt wurde.«
    »Einhunderttausend Dollar für ein Hirngespinst!« Aber die Atemlosigkeit hinter VanDykes Worten drang klar und deutlich durch die Leitung.
    »Sobald man mir versichert hat, dass das Geld an Ort und Stelle ist, werde ich das Faxgerät dieses gemütlichen Hotels benutzen und Ihnen Kopien der Dokumente senden, die Ray in langer, mühseliger Arbeit zusammengetragen hat. Ich denke, Sie werden feststellen, dass sie ihren Preis wert sind. Ich werde mich bald wieder mit Ihnen in Verbindung setzen und Sie über unsere Fortschritte informieren. A bientôt.«
    Zufrieden hängte er ein, bevor VanDyke weitersprechen konnte.
    Das Geld wird überwiesen, dachte LaRue. VanDyke war ein viel zu guter Geschäftsmann, um eine so lukrative Investition in den Wind zu schlagen.
    LaRue rieb sich die Hände und trat aus der Kabine. Hoffentlich gab es in dem Hotel ein kleines Café, in dem er sich die nächsten zwanzig Minuten vertreiben könnte.
    Es war überaus amüsant, stellte er fest, im Topf umzurühren und dabei zuzusehen, wie sein Inhalt brodelte.

Zweites Kapitel
    S ie kam zu spät. Matthew tigerte auf der Brücke auf und ab und redete sich ein, dass es albern war, enttäuscht zu sein, nur weil Tate nicht auf ihn wartete. Er hatte das Licht im Deckshaus gesehen, als er herüberschwamm. Offensichtlich war sie noch beschäftigt. Irgendwann würde ihre Konzentration nachlassen, sie würde auf die Uhr schauen und feststellen, dass es bereits nach Mitternacht war.
    Irgendwann.
    Leise ging er zum Fenster, um auf das Meer und die Sterne zu schauen.
    Wie jeder Seemann konnte er sich dank der Sterne auf der ganzen Welt orientieren. Anhand ihrer Konstellation war er imstande, sich den Weg zu jedem beliebigen Punkt auf dem Wasser oder an Land zu suchen. Für die Situation, in der er sich im Augenblick befand, gab es jedoch keine Orientierungshilfen, auf dieser Reise musste er sich blind und ohne Richtungsangabe zurechtfinden.
    Sein Leben lang hatte ihm Hilflosigkeit mehr zu schaffen gemacht als Gefühle oder Versagen. Hilflos hatte er zusehen müssen, wie seine Mutter die Familie verlassen hatte, sein Vater ermordet und Buck verstümmelt wurde. Und er war hilflos, wenn es darum ging, sich gegen seine Gefühle und

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