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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unten und hob das Kreuz auf. Diamanten und Saphire schienen durch den Schlamm zu explodieren. Drei Schichten von Edelsteinen, schwer und aufwändig gearbeitet. Die Steine hatten ihr Feuer durch die Jahrhunderte bewahrt und funkelten nun vor Tates faszinierten Augen.
    Tief bewegt reichte sie es Matthew.
    Einen Augenblick lang glaubte er, sie hätten es gefunden. Er hätte schwören können, dass er das Amulett in ihren Fingern sah, die Macht aus den blutigen Steinen summen hörte. Aber sobald er es berührte, verwandelte es sich. So unbezahlbar und wunderschön es war, ihm fehlte die Magie. Unvermittelt legte er es ihr um den Hals, sodass die Edelsteine auf ihrem engen, dunklen Anzug funkelten.
    Als er diesmal nach oben zeigte, nickte sie. Sie zog am Seil, und gemeinsam stiegen sie auf.
    »Wir haben die Schatzkammer gefunden!« Tate hatte ihre Erschöpfung vergessen, als sie die Wasseroberfläche erreichte und die Arme nach Matthew ausstreckte.
    »Daran besteht wohl kein Zweifel.«
    »Matthew.« Andächtig ließ sie ihre Finger unter die Halskette gleiten. »Sie ist echt.«
    »Steht dir gut.« Er legte eine Hand auf ihre. »Du bringst mir immer noch Glück, Tate.«
    »Bei Gott!«, erklang ein Ruf von der Mermaid . »Ich sehe Gold, Ray!«, schrie Buck. »Eimer voller Gold!«
    Tate grinste und drückte Matthews Hand. »Lassen wir uns von ihnen auf die Schulter klopfen.«
    »Gute Idee. Ich habe übrigens gedacht –« er bewegte sich schon auf die Mermaid zu –, »dass ich herüberschwimmen könnte, sagen wir so gegen Mitternacht, und wir uns auf der Brücke treffen. An der Tür ist ein Schloss.«
    Sie erreichte die Leiter vor ihm. »Das ist ebenfalls eine gute Idee.«
     
    Innerhalb von zwei Tagen hatten sie über eine Million Dollar in Gold hochgeholt und zusätzlich viele Juwelen, die Tate schätzte und katalogisierte. Je mehr Fortschritte sie machten, desto sorgfältigere Vorsichtsmaßnahmen trafen sie.
    Sie gingen über fünfzig Meter von der Fundstelle entfernt vor Anker. Buck veranstaltete zweimal am Tag eine große Show und angelte vom Bug aus, wenn die Tourboote in Rufweite vorbeifuhren. Tate machte jede Menge Aufnahmen und behielt die Filme an Bord, fertigte Zeichnungen an und legte die Bilder zu ihren Unterlagen.
    Sie wusste, dass ihr Traum von einem Museum immer näher rückte. Es würde Artikel zu schreiben geben, andere Veröffentlichungen, Interviews. Mit ihrem Vater diskutierte sie Pläne und Ideen, von denen sie Matthew allerdings nichts
erzählte. Seine Träume, das wusste sie, unterschieden sich zu sehr von ihren. Sie arbeiteten zusammen, jagten zusammen. Und nachts, wenn es still wurde, liebten sie sich auf einer Steppdecke.
    Manchmal schien er bedrückt, und sie erwischte ihn dabei, wie er sie mit undurchdringlichen Augen musterte, aber sie sagte sich, dass sie einen Kompromiss gefunden hatten.
    Die Expedition ging voran, der Frühling wurde langsam zum Sommer – besser konnte es nicht sein.
     
    LaRue kam pfeifend aus dem Deckshaus. Er hielt einen Augenblick lang inne und beobachtete, wie Buck und Marla vor sich hin hämmerten. Er bewunderte die attraktive Mrs. Beaumont. Nicht nur wegen ihrer Schönheit und ihrer schlanken, wohlgeformten Figur, sondern weil sie Klasse hatte. Die Frauen, die in LaRues Leben ein und aus gingen, waren interessant, gelegentlich faszinierend, hatten jedoch selten Klasse.
    Selbst mit verschwitzten, schmutzigen Händen sah man Marla ihre kultivierte Herkunft an.
    Wirklich eine Schande, dass die Frau verheiratet ist, dachte er. Eine der wenigen Regeln, die LaRue niemals brach, war, keine verheirateten Frauen zu verführen.
    »Ich nehme jetzt das Boot«, verkündete er. »Wir brauchen Proviant.«
    »Oh.« Marla hockte sich auf ihre Fersen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Fahren Sie nach Saint Kitts, LaRue? Ich hatte gehofft, selbst hinfahren zu können. Ich brauche Eier und Obst.«
    »Was immer Sie benötigen, ich bringe es Ihnen gern mit.«
    »Eigentlich …« Sie schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. »Eigentlich würde ich selbst gern an Land gehen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, dass ich Sie begleite?«
    Strahlend änderte er sofort seine Pläne. »Ma chère Marla, es ist mir ein Vergnügen.«
    »Würden Sie noch einen Augenblick warten, bis ich mich frisch gemacht habe?«
    »Lassen Sie sich Zeit.«
    Als Kavalier half er ihr ins Boot und sah zu, wie sie zur New Adventure fuhr. Nichts auf der Welt, das wusste er inzwischen, konnte die schöne Mrs.

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