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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bot Marla an. Sie trug ihren
geblümten Sonnenhut und ein kanariengelbes Sommerkleid, das ihr flammend rotes Haar betonte. »Ich möchte euch nur erst ein bisschen filmen. Tate, nimm dir mit Matthew einen kalten Drink und etwas zu essen! Ich weiß, dass die Männer schon darauf brennen, da unten ihr Glück zu versuchen.«
    »Klar.« Tate strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. »Oh, und wo wir gerade von Glück sprechen …« Sie zerrte an den Ärmeln ihres Anzugs. Ein halbes Dutzend Münzen fiel klimpernd auf die Planken. »Das hatte ich auch.«
    »Verflucht!« Matthew ging in die Hocke. An Form und Gewicht erkannte er, was sie da gefunden hatte. Während die anderen in Begeisterungsrufe ausbrachen, rieb er eins der Geldstücke zwischen den Fingern und betrachtete kühl Tates selbstzufriedenes Grinsen.
    Er gönnte ihr den Fund, aber er hasste sie dafür, dass es ihr gelungen war, ihn lächerlich zu machen.
    »Wo hast du sie gefunden?«
    »Ein paar Meter nördlich von der Stelle, an der du deinen Stein geerntet hast.«
    Sie fand, dass die Art, wie er verärgert die Augen zusammenkniff, das Schwert fast wieder wettmachte. »Du warst beschäftigt, da wollte ich dich nicht stören.«
    »Klar. Kann ich mir denken.«
    »Spanisch.« Ray starrte auf die Münze in seiner Hand. »Siebzehnhundertdreiunddreißig. Könnte hinkommen, das Datum stimmt.«
    »Kann genauso gut von einem der anderen Schiffe stammen«, warf Matthew ein. »Zeit, Strömung, Stürme – da gerät alles in Bewegung.«
    »Genauso gut können sie aber auch zur Isabella oder der Santa Marguerite gehören.« Bucks Augen glänzten fiebrig. »Ray und ich werden uns auf das Gebiet, in dem du die hier gefunden hast, konzentrieren.« Er stand aus der Hocke auf und hielt Tate eine Münze hin. »Die anderen kommen in den
großen Topf, aber ich finde, eine solltest du behalten. Einverstanden, Matthew?«
    »Sicher.« Er zuckte mit den Schultern, bevor er sich dem Kühlschrank zuwandte. »Keine große Sache.«
    »Für mich schon«, murmelte Tate, als sie die Münze von Buck entgegennahm. »Es ist das erste Mal, dass ich Münzen gefunden habe. Alte Pesos.« Sie lachte, beugte sich zu Buck und gab ihm spontan einen Kuss. »Was für ein Gefühl!«
    Bucks rote Wangen verdunkelten sich. Frauen waren ihm schon immer ein Rätsel gewesen, und zudem noch meistens aus der Ferne. »Daran solltest du festhalten – an diesem Gefühl. Manchmal kann es eine ganze Weile dauern, bis man es wieder spürt.« Er klopfte Ray auf die Schulter. »In die Anzüge, Partner.«
    Kaum dreißig Minuten später war das zweite Team unter Wasser. Marla hatte ein Tuch ausgebreitet und hackte eifrig an der Steinformation herum. Tate verschob ihren Lunch fürs Erste und beschäftigte sich mit ihren Silbermünzen.
    Matthew saß in ihrer Nähe auf dem Deck und verputzte gerade sein zweites Sandwich mit Speck, Salat und Tomate. »Ich muss sagen, Marla, ich sollte Sie entführen. Was Essen angeht, sind Sie wirklich einsame Spitze.«
    »So ein Sandwich ist doch keine Kunst.« Das Geräusch des Hammers stand im Gegensatz zur ihrer angenehmen Stimme. »Sie beide müssen zum Essen bleiben, Matthew. Dann sehen Sie, was richtig gut kochen bedeutet.«
    Er glaubte zu hören, wie Tate mit den Zähnen knirschte. »Mit Vergnügen. Ich kann für Sie nach Saint Kitts fahren, falls Sie Vorräte benötigen.«
    »Das ist lieb von Ihnen.« Marla trug jetzt Arbeitsshorts und ein viel zu großes Hemd und schwitzte. Irgendwie gelang es ihr, trotzdem wie eine Südstaatenschönheit bei der Planung einer Teeparty auszusehen. »Ich könnte etwas frische Milch für die Kekse gebrauchen.«
    »Kekse? Marla, für selbst gebackene Kekse würde ich mit einer ganzen Kuh von der Insel bis hierher schwimmen!«
    Sie belohnte ihn mit ihrem ansteckenden Lachen. »Vier Liter dürften reichen. Oh, doch nicht sofort«, rief sie und hielt ihn zurück, als er aufstehen wollte. »Das hat Zeit. Genießen Sie erst mal Ihren Lunch und die Sonne.«
    »Hör endlich auf, meine Mutter um den Finger zu wickeln«, zischte Tate leise.
    Matthew rutschte näher an sie heran. »Ich mag deine Mutter. Du hast das gleiche Haar«, murmelte er. »Und ihre Augen.« Er hob die andere Sandwichhälfte hoch und biss genüsslich hinein. »Schade, dass du ansonsten so gar nicht nach ihr geraten bist.«
    »Ich habe ihren zarten Knochenbau geerbt«, konterte Tate mit einem gemeinen Grinsen.
    Matthew nahm sich Zeit, sie eingehend zu studieren. »Ja, sieht ganz danach

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