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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dass sich harte Arbeit,
Ausdauer und ein Herz am rechten Fleck bezahlt machen. Für die beiden ist das Leben schwieriger als für Menschen, denen bewusst ist, dass das noch längst nicht ausreicht.« Sie tätschelte Matthews Arm. »Lassen Sie mich aufräumen, Matthew. Ich habe mein eigenes System. Warum machen Sie sich nicht auf den Weg und besorgen die Milch?«

Drittes Kapitel
    F ür Tate war Pessimismus nichts weiter als Feigheit – schlicht und einfach der Versuch, sich mit seinen Niederlagen nicht auseinander setzen zu müssen.
    Umso schlimmer war es für sie, wenn eine pessimistische Ansicht sich bestätigte.
    Nachdem sie zwei Wochen lang in zwei Teams von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang getaucht waren, hatten sie nichts weiter vorzuweisen als ein paar Stücke verrosteten Metalls. Natürlich redete sie sich trotzdem ein, dass sie keineswegs entmutigt war, und suchte während ihrer Schicht mit mehr Sorgfalt und Eifer als notwendig.
    Nachts brütete sie immer wieder über den Seekarten ihres Vaters und den Kopien seiner Recherchen. Je unbekümmerter Matthew sich gab, desto entschlossener wurde Tate, ihm zu beweisen, dass sie Recht hatte. Es war ihr sehnlichster Wunsch, das Wrack zu finden, und zwar wenn möglich sofort. Und sei es nur, um einen Sieg über Matthew verbuchen zu können.
    Abgesehen davon musste sie zugeben, dass die Wochen durchaus nicht vergeudet waren. Das schöne Wetter hielt sich, und die Landschaft, die sich ihnen unter Wasser bot, war unglaublich. Als ihre Mutter auf einer Erholungspause bestand, fuhren sie zur Insel, gingen einkaufen, suchten Souvenirs aus, unternahmen Entdeckungsausflüge und veranstalteten Picknicks am Strand. Tate durchforstete Friedhöfe und alte Kirchen, immer von der Hoffnung getrieben, neue Hinweise auf das Geheimnis der Wracks von 1733 zu finden.
    Am meisten jedoch genoss sie es, ihren Vater und Buck zu beobachten. Ein eigentümliches Paar gaben die beiden ab – der eine kompakt und rundlich mit einem Schädel wie eine polierte Bowlingkugel, daneben der hoch gewachsene, schlanke Ray mit dem dichten, silbergesprenkelten Haar.
    Ihr Vater sprach mit dem langsamen, angenehmen Akzent der Küstenregion Carolinas, während Bucks Konversation mit zahlreichen Flüchen gepfeffert war, die er in lockerer Yankee-Manier einstreute. Trotz dieser offenkundigen Gegensätze benahmen sie sich wie alte Freunde, die sich nach einer langen Trennung wiedergefunden hatten.
    Wenn sie auftauchten, lachten sie oft wie kleine Jungs über einen gelungenen Streich, und ständig hatte der eine spannende Geschichten für den anderen auf Lager.
    Tate beobachtete interessiert, wie schnell sich die Freundschaft der beiden Männer entwickelte. An Land waren die Bekannten ihres Vaters Geschäftsleute in Schlips und Kragen, durchweg ziemlich wohlhabend und aus ehrbaren Südstaatenfamilien stammend.
    Hier dagegen aalte Ray sich neben Buck in der Sonne, teilte mit ihm sein Bier und seine Träume von einem versunkenen Schatz.
    Marla machte Fotos von ihnen oder zückte ihre allgegenwärtige Videokamera und bezeichnete die Männer hinter ihrem Rücken als zwei verrückte alte Käuze.
    Während Tate sich auf ihren morgendlichen Tauchgang vorbereitete, beobachtete sie, wie Ray und Buck ihre Croissants verzehrten und sich dabei über Baseball stritten.
    »Was Buck über Baseball weiß, passt in eine Nussschale«, bemerkte Matthew. »Er hat richtiggehend gebüffelt, damit er mit Ray debattieren kann.«
    Tate setzte sich hin und zog ihre Flossen an. »Das finde ich nett.«
    »Etwas anderes habe ich auch nicht behauptet.«
    »Von dir hört man doch nie etwas Nettes.«
    Er setzte sich neben sie. »Na gut, es ist nett. Der Umgang mit deinem Vater tut Buck gut. Er hat es in den letzten Jahren nicht leicht gehabt. So viel hat er nicht mehr gelacht, seit … seit einer ganzen Weile.«
    Tate stieß einen lang gezogenen Seufzer aus. Angesichts von so viel Ehrlichkeit fiel es ihr schwer, wütend auf Matthew zu sein. »Ich weiß, dass du ihn magst.«
    »Klar mag ich ihn. Er ist immer für mich da gewesen. Für Buck würde ich alles tun.«
    Matthew hielt seine Maske mit einer Hand fest. »Verdammt, schließlich tauche ich ihm zuliebe sogar mit dir.« Sprach’s und rollte sich ins Wasser ab.
    Anstatt beleidigt zu sein, grinste Tate nur und folgte ihm.
    Sie hielten sich an die Markierung. Ihre Suche hatte sie inzwischen langsam weiter nördlich geführt, und jedes Mal, wenn sie in ein neues Gebiet vorstießen,

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