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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu leben. Lass es uns riskieren.«
    »Einverstanden. Früher habe ich dich blind geliebt. Heute sehe ich dich realistischer und liebe dich umso mehr.« Sie nahm sein Gesicht in beide Hände. »Wir müssen verrückt sein, Lassiter, aber es ist ein gutes Gefühl.«
    Er wandte den Kopf und drückte seine Lippen auf ihre Handfläche. »Es fühlt sich richtig an.« Matthew konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er zum letzten Mal so intensive Freude empfunden hatte. Er zog Tate an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Damals bin ich über die Sache mit dir hinweggekommen, Rotschopf. Bis zu einem gewissen Punkt.«
    »Bis zu einem gewissen Punkt?«
    »Ich habe nie ganz vergessen, wie du duftest.«
    Kichernd lehnte sie sich zurück, um sein Gesicht besser sehen zu können. »Wie ich dufte?«
    »Frisch. Kühl. Wie eine Meerjungfrau.« Er berührte ihre Lippen mit seinem Mund. »Ich habe es nach dir benannt.«
    Ihr wurde klar, dass er sein Boot meinte. Das Boot, das er mit seinen eigenen Händen gebaut hatte. »Matthew, gleich
wird mir schwindlig.« Glücklich legte sie den Kopf an seine Brust. Diesmal würden sie gemeinsam dem Sonnenuntergang entgegensegeln. »Wir sollten an Deck gehen, bevor jemand nach uns sucht. Wir haben den anderen schließlich etwas zu sagen.«
    »Schon wieder die praktische Seite.« Er fuhr mit einer Hand über ihr Haar. »Dabei habe ich gerade überlegt, wie ich dich jetzt ins Bett bekomme.«
    »Ich weiß.« Das Gefühl, begehrt zu werden, ließ sie schaudern. »Und das ist eindeutig etwas, worauf ich mich freue. Aber jetzt …« Sie nahm seine Hand und zog ihn zur Tür. »Hat mich übrigens sehr beeindruckt, wie du vorhin die Tür verriegelt hast«, sagte sie und schob den Riegel beiseite. »Wie ein richtiger Macho.«
    »Du stehst wohl auf Machos?«
    »In kleinen, wohldosierten Mengen.« Draußen hakte sie sich bei ihm ein. Sie traten an die Reling. Tate konnte das Radio an Bord der Mermaid hören und das eifrige, unermüdliche Hämmern ihrer Mutter. Der Kompressor sprang an, und die Luft war von dem für Unterwassergrabungen so typischen Schwefelgeruch erfüllt.
    »Sie werden schockiert und aufgeregt sein, wenn du ihnen das Amulett zeigst.«
    »Wenn wir es ihnen zeigen«, korrigierte Matthew sie.
    »Nein, es gehört dir. Ich kann meine Gefühle in dieser Sache nicht rational erklären, Matthew«, überging sie seinen Protest. »Sieht ganz so aus, als ob ich akzeptiert hätte, dass man diese ganze Geschichte nicht rational angehen kann. Ich habe die Wirkung der Halskette gespürt, eine Art Gier, sie zu besitzen. Als ich sie vorhin in der Hand hielt, konnte ich vor mir sehen, was sie mir bringen würde«, fügte sie hinzu und blickte ihn an. »Geld, unermesslichen Reichtum, Ruhm und Respekt. Macht. Es erschreckt mich, dass ich mir diese Dinge offenbar trotz der edlen, hohen Ideale meiner Erziehung und Ausbildung wünsche.«
    »Das ist nur menschlich.«
    »Wirklich, der Drang, die Kette zu behalten und zu meinem persönlichen Vorteil einzusetzen, war unglaublich verlockend.«
    »Was hat dich davon abgehalten? Was hat dich dazu veranlasst, sie VanDyke geben zu wollen?«
    »Ich liebe dich«, wiederholte sie. »Ich hätte alles getan, um dich zu schützen.« Um ihre Lippen spielte ein Lächeln. »Kommt dir das nicht irgendwie bekannt vor?«
    »Mir kommt es eher so vor, als ob es an der Zeit ist, dass wir einander endlich vertrauen. Tatsache ist, dass du das Amulett gefunden hast.«
    »Vielleicht sollte ich es finden, um es dir zu geben.«
    »Du solltest es finden?« Er hob ihr Kinn an. »Und das von einer Wissenschaftlerin!«
    »Eine Wissenschaftlerin, die ihren Shakespeare kennt. ›Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden.‹« Tate sah Matthew in die Augen und unterdrückte ein Zittern. »Jetzt liegt es in deinen Händen, Matthew. Ich überlasse die Entscheidung dir.«
    »Was ist mit: ›Wenn du mich lieben würdest …‹?«
    »Ich weiß, dass du mich liebst. Die meisten Frauen bekommen in ihrem Leben nie zu hören, was du mir gerade gesagt hast. Deshalb wirst du mich heiraten.«
    Sie lächelte, weil er instinktiv seine Hand fallen ließ. »Ach ja?«
    »Hundertprozentig. Es dürfte nicht allzu schwierig sein, die notwendigen Formalitäten in Nevis zu regeln. Ich denke, wir bevorzugen beide eine schlichte Zeremonie hier auf dem Boot.«
    Sein Magen zuckte und beruhigte sich wieder. »Das hast du ja prima ausgeheckt.«
    »So bin ich nun mal, Lassiter.« Zufrieden legte sie ihre Arme um

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