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Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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Körper kühlen.« Sie schlug die Decken zurück. Ihre Stimme klang beruhigend, so sicher, dass er sich nicht wehrte, auch als er sich an das erinnerte, was sie mit Quintoc und LeFèvre gemacht hatte. Sie war wie sie.
    Aber Beatrix war sanft, und sie wusch ihn. »Ich habe dich mit Garn, das ich von der Wirtin bekommen habe, genäht.« John schaute an sich herunter und sah die sauberen Stiche. Woher wusste eine Frau, die am Berkeley Square lebte, wie man Wunden vernähte? Er sah sie fragend an. »Man lernt im Leben erstaunliche Dinge«, murmelte sie. »Ich habe Kleider für dich. Wir müssen bald von hier fort. Der Wirt hat einen Zweispänner, der uns nach Chambly zur Poststation bringen wird. Dort werden wir uns eine geschlossene Kutsche mieten.« Das kühle Tuch auf seinem Bauch, auf seinen intimsten Stellen, seinen Oberschenkeln.
    »Wie lange bin ich schon hier?«, krächzte er.
    »Erst seit gestern Nacht.«
    Er versuchte sich aufzusetzen, aber sie drückte ihn ebenso fest wie sanft zurück in die Kissen. Seine Zähne klapperten. Sie zog die Decken hoch, sah ihn prüfend an.
    »Ich habe eine Frage«, sagte sie ruhig, trotz der Intensität in ihrem Blick. »Denk zurück. Bist du je mit dem Blut eines von ihnen in Berührung gekommen?«
    »Blut«, murmelte er. »Da w-war s-so v-viel Blut. Aber es war meines …«
    »Denk nach«, drängte sie.
    Er erschauderte jetzt. »N-n-nein«, brachte er heraus. »Mein Blut.« Er wandte den Kopf, um sie anzusehen. »Das von Quintoc.« Er dachte an die Blutspritzer, aber Beatrix hatte vor ihm gestanden. »Oder deines?«
    Ihr Ausdruck von Erschrecken sagte ihm, dass er recht hatte. Sie schaute auf ihre Schulter und strich mit den Fingerspitzen über die Wunden auf seiner Schulter, seiner Brust, geschwollenes rotes Fleisch, zusammengehalten von schwarzen Knoten, die sich wie Raupen über seinen Körper wanden. »O Gott«, murmelte sie. »Ich habe dich an mich gedrückt … meine Schulter …« Ihr Blick irrte durch das Zimmer, bis er zu seinem Gesicht zurückkehrte und darauf verweilte. Sie holte tief Luft, als nähme sie ihren ganzen Mut zusammen. »Du wurdest mit dem Gefährten infiziert.«
    »Was?« Was sagte sie da?
    Sie schluckte. »Das, was in unserem Blut fließt, fließt jetzt auch in dir. Du bist ein Vampir.«
    Ein Vampir? Ein Vampir! Sie saugen Blut. Trinken von Menschen. War es das, was sie alle waren? War es das, was er jetzt war? »N-nimm es w-weg«, stammelte er entsetzt. »Ich werde nicht wie du sein!«
    »Es gibt kein Heilmittel.« Sie zog sich hinter eine Maske zurück. »Du wirst einen schleichenden, schrecklich schmerzhaften Tod sterben, wenn du nicht das Blut eines Vampirs trinkst, um Immunität zu erlangen.«
    Er konnte nicht sprechen. Seine Gedanken überschlugen sich. War er auch dazu bestimmt, ein Ungeheuer zu sein? Die letzten Wochen waren so voller Horror gewesen, dass diese letzte entsetzliche Wahrheit nicht schwer zu glauben war. Verzweiflung drückte auf seine Brust, während er schwer nach Atem rang. »Dann gibt es ein Heilmittel«, keuchte er. »Das Heilmittel ist der Tod.«
    Sie erhob sich unvermittelt und begann, im Zimmer hin und her zu gehen; sie zupfte zunächst an einer Locke, die sich aus dem schweren Haarknoten in ihrem Nacken gelöst hatte, dann an dem Band genau unter ihren Brüsten. Sie trug ein burgunderrotes Kleid mit einem weiten eckigen Ausschnitt. Blutrot, dachte er. Während sie zu ihm zurückging, sah er ihre Schulter, dort, wo der Spieß sie verletzt hatte. Sie war wie neu und heil. Vor Kurzem noch hatte er lieber tot sein wollen, als sein Land zu verraten. Wie unbedeutend diese Sehnsucht jetzt schien. Jetzt verlangte er nach dem Tod, wie ihn nie zuvor nach etwas verlangt hatte. »Töte mich jetzt«, wisperte er. »Erspare mir das Siechtum.«
    Sie wandte sich zu ihm, ihr Gesicht war verzerrt. Ihr Atem ging schwer, und ihre Brüste hoben sich in ihrem Gefühlsaufruhr. Sie schloss die Augen und bewegte den Kopf vor und zurück. »Ich sollte es tun«, wehklagte sie. Dann wurde ihre Stimme zu einem Wispern. »Ich sollte es tun.«
    Er stemmte sich hoch, zitterte und schwitzte zur selben Zeit. Fast konnte er eine fremde Macht in sich fühlen, die durch seine Adern strömte, mit jedem Herzschlag durch ihn pumpte. »Tu es. Ich vergebe dir. Gott vergibt dir. Ich kann so nicht leben.«
    Sie kam an sein Bett; ihre dunklen Augen waren riesengroß, ihre Haut wirkte fast transparent. Ein roter Glanz überzog ihre Augen. Jetzt würde sie es tun. Ihm

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