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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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Die Anforderungen steigen.
    Das musste ich mir erst einmal durch den Kopf gehen lassen. Im Moment war ich noch nicht ganz sicher, was das bedeuten sollte, aber es gefiel mir gar nicht, dass mir dieses Ding ohne Umschweife einen noch härteren Kampf ankündigte. Ich war ja schon beim letzten Mal nur ganz knapp mit dem Leben davongekommen.

Teil Drei

22
    Wir sind alle Sieger
    D ante und ich verbrachten den Großteil des Samstags damit, zunächst durch die Stadt zu streifen und uns dann im Innenhof eines Cafés breitzumachen.
    »Dante, da hast du ja ein ganz klassisches Date vor dir, ich bin beeindruckt«, staunte ich und zupfte eine Pekannuss von einer Praline, die etwa so groß war wie ein Eishockeypuck. Als rücksichtsvoller Freund hatte er sich bisher unglaublich am Riemen gerissen und die Sache kaum erwähnt, weil er wusste, dass sich mein Liebesleben quasi über Nacht zum Schlechteren gewendet hatte.
    »Ja, ich weiß! Abendessen und Kino. Und du wirst es kaum glauben, aber ich hab es doch tatsächlich Max überlassen, sich um die Reservierungen zu kümmern«, verkündete er stolz.
    »Wow, du musst ihn ja wirklich gernhaben, wenn er das Restaurant aussuchen darf.«
    Dante rührte in seinem Eiskaffee herum. »Ich mag ihn wirklich. Und zwar so richtig.« Dann hielt er inne und seufzte. »Was ihn angeht, liegt das wahrscheinlich nur an diesem Gris-Gris-Beutel, aber ich hab so viel Spaß, dass es mir fast egal ist.«
    »Also«, begann ich ihn zu beruhigen, »ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass da Zauberei am Werk ist. Das ist einfach dein Charme.«
    Er dachte einen Moment nach. »Danke, Haven«, sagte er dann von Herzen. Und fügte in seinem sanftesten Tonfall hinzu: »Du und Lance, ihr habt euch also wirklich …«
    Ich atmete geräuschvoll aus. »Ich weiß auch nicht, was da los ist. Wir machen erst mal eine ›Pause‹.«
    »Bist du nachher bei Sabines Truppe mit dabei? Geplant ist ein Konzert oder eine Show oder so.« Er rollte genervt mit den Augen, wofür ich ihm wirklich dankbar war. Sie hatte für heute Abend etwas organisiert – und mich dazu eingeladen, als wäre zwischen uns alles in Ordnung. Ich hatte es im Laufe der Woche genossen, weder zu- noch abzusagen, schüttelte jetzt jedoch den Kopf. Von Lucian wollte ich Dante aber auch nichts verraten. Ich wusste ja, was er dazu sagen würde, und mir war auch klar, dass ich mich eigentlich gar nicht mit ihm treffen sollte, aber ich konnte nicht anders. Irgendetwas zog mich zu ihm hin, obwohl ich nicht einmal ganz sicher war, was ich eigentlich von alldem halten sollte oder was da überhaupt passiert war, als wir uns gesehen hatten. Das mit dem Kuss hätte niemals geschehen dürfen, der hatte mich überrumpelt, und ich konnte ihn gar nicht richtig verarbeiten. Außerdem fragte ich mich auch, ob es heute Abend wohl wieder so sein würde. Vielleicht war es ja nur so weit gekommen, weil Lucian so erleichtert darüber gewesen war, dass ich ihm wirklich helfen würde, wie ich einst versprochen hatte. Ehrlich gesagt hielt ich das für wahrscheinlicher, und das war wohl auch besser so.
    Jetzt lächelte ich Dante an. »Du musst mir versprechen, dass du mir nach dem Date alles haarklein erzählst, damit ich mich wenigstens an deinem Glück weiden kann!«
    »Na klar!« Über Lance verloren wir kein weiteres Wort.
    An diesem Abend blieb ich mit meiner Kurzgeschichtensammlung von Robert Louis Stevenson in meinem Zimmer, die mir abwechselnd als Lektüre und als Übungsobjekt für mein Schwebetraining diente (es breitete das Cover aus wie Flügel, flog dann zu mir hoch in meine Schlafnische und landete mit einem so heftigen Schlag auf meiner ausgebreiteten Hand, dass ich das Gelenk ausschütteln musste). Sabine machte sich in der Zwischenzeit fertig, um mit ihrer Gruppe loszuziehen. Ich hatte tatsächlich daran gedacht, mich ihnen anzuschließen, konnte es jetzt, wo Lance nicht mehr an mich gebunden war, aber einfach nicht ertragen, ihn zusammen mit ihr zu sehen. Als ich von den Schwebeübungen genug hatte, überredete ich stattdessen Drew, mit mir zusammen eine riesige Schüssel Popcorn zu machen. Dann ließen wir uns für einen Abend mit rosaroten Frauenfilmen auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum nieder. Irgendwann kam Connor auf dem Weg zur Küche vorbei, blieb stehen, sah einen Moment zu, ließ sich dann zwischen uns beiden aufs Sofa plumpsen und erlag dem Charme des garantierten Happy Ends.
    Wir waren lange vor Mitternacht fertig, und um 23.57 Uhr stand ich im trüben

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