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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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Es ist alles gar nicht so einfach, weil Mariette gerade erst aufgemacht hat und den Tempel noch richtig einrichten muss. Bisher sind die Lager ziemlich leer. Du hast wirklich noch nichts erlebt, bis du zwei schwitzenden, krebsroten Damen aus Alabama dabei zugesehen hast, wie sie sich um die letzte Voodoopuppe streiten, die einen Gemahl anlocken soll.«
    »Deren zukünftige Ehemänner tun mir leid«, grinste ich.
    »Aber echt.« Max schüttelte den Kopf und stieß einen Pfiff aus.
    »Nicht, dass ich Interesse hätte, aber es gibt wirklich Puppen für so was?«
    »Es gibt Puppen für alles. Liebe, Glück, Geld, Rache, was auch immer. Und ich finde meinen Märchenprinzen auch noch irgendwann«, witzelte Dante leise und klimperte mit den Wimpern. Max scrollte gerade durch Nachrichten auf seinem Handy und hörte nicht zu.
    »Eins kann ich dir sagen«, erwiderte ich im Flüsterton. »Ich bin an Silvester sogar einem Fürsten begegnet, und so toll fand ich das nicht.« Jetzt telefonierte Max.
    »Tut mir leid, Liebes. Daran wollte ich dich jetzt wirklich nicht erinnern.«
    »Nein, nein, schon okay. Außerdem sitzen wir da ja im selben Boot.«
    »Na, vielen Dank. Aber ich weiß«, sagte er. Sein verspielter Sarkasmus ließ es so klingen, als wäre alles in Ordnung.
    »Also, wie ist deine Chefin so?«, fragte ich, um uns von diesen dunklen Themen abzulenken.
    »Mariette? Sie ist absolut scharf, aber, du weißt schon, offensichtlich nicht mein Typ. Sie ist wunderschön und irgendwie geheimnisvoll. Und dann hat sie dieses verrückte Hinterzimmer mit dem ganzen Zeug, das sie für Zaubersprüche und zum Wahrsagen benutzt. Wir haben heute alles ausgepackt und aufgebaut, und da waren tatsächlich Sachen wie Hühnerknochen und Krokodilszähne dabei.«
    »Wow, krass.« Ich verstummte kurz. Ich wusste nicht so recht, wie ich das Thema ansprechen sollte, aber bei mir schrillten jetzt alle Alarmglocken, deshalb musste es einfach heraus. »Glaubst du, Mariette ist«, begann ich leise, »du weißt schon … eine von ihnen ?«
    »Wirklich eine gute Frage«, gab Dante ruhig und in etwas ernsterem Tonfall zurück. Er dachte darüber nach. Vor nicht allzu langer Zeit war er vergiftet worden, man hatte ihn einer Gehirnwäsche unterzogen und ihn beinahe auf die Seite des Bösen gezogen, irgendwie hatte er das alles jedoch überstanden. Er gab sich so cool, dass ich manchmal vergaß, wie entsetzlich das alles gewesen sein musste. Selbst in der nachmittäglichen Hitze lief es mir bei diesem Gedanken kalt den Rücken herunter. »Ich weiß nicht. Sie macht nicht den Eindruck auf mich, aber es ist noch zu früh, um das zu entscheiden. Was ist denn mit deinen Chefs? Irgendwelche heißen Typen?«, fragte er todernst.
    Ich lächelte. »Meine Chefin ist eine Nonne. Eine alte Nonne. Schwester Catherine.«
    Er lachte laut auf. »Danke, das hab ich jetzt gebraucht! Wirklich sehr glamourös.«
    Kopfschüttelnd verstaute Max sein Handy. »Tut mir leid, meine Mutter. Ihr kennt das ja sicher, sie will ständig wissen, ob alles okay ist.«
    »Ich habe Hav gerade von Mariette erzählt«, erklärte Dante.
    »Die ist echt cool«, bestätigte Max. »Ich glaube, sie hatte früher mal woanders in der Stadt einen Laden, der von Katrina verwüstet wurde, und baut ihn jetzt an neuer Stelle wieder auf. Sie ist ziemlich hart im Nehmen.«
    »Ich weiß auch nicht, das klingt ja alles ziemlich wild«, sagte ich, als mir wieder ihr Vorrat an Zähnen und Knochen in den Sinn kam.
    »Allerdings, ich glaube, das wird super mit ihr«, strahlte Dante mit einem Funkeln in den Augen. Inzwischen waren wir schon fast zu Hause.
    »Ich geh da mal eben rein und sehe, ob ich Lance in die Finger kriege«, sagte ich, als wir vor der LaLaurie-Villa stehen blieben.
    »Sehr gut, ihr Typen seid nämlich viel zu jugendfrei«, lachte Dante.
    »Du weißt schon, wie ich das meine.« Ich rollte mit den Augen und gab ihm einen Klaps auf den Arm. »Kommt doch mit! Hey, wie oft hat man schon Gelegenheit, ein Spukhaus zu besichtigen?« Selbst im hellen, tröstlichen Tageslicht hatte ich immer noch das Gefühl, dass es mich verhöhnte und verspottete.
    »Okay«, nickte Dante. »Schon überredet.« Er lief zur Haustür hoch und ging hindurch. Ganz so draufgängerisch war Max nicht, er warf der Schwelle einen argwöhnischen Blick zu, aber er folgte Dante trotzdem.
    Wir betraten eine Baustelle – freigelegte Dachsparren, Plastikplanen statt Wände, in einer Ecke ein mit Papieren übersäter Zeichentisch, und

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