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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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würde sich mittags mit Matthew zum Essen treffen können. Die Arbeitsmarktlage war flau. Eigentlich hätte sie sich freuen sollen.
    »Wie lief das Vorstellungsgespräch am Freitag?«, fragte Strike und fixierte angestrengt einen paillettenbesetzten Mantel, den er obszön unattraktiv fand.
    »Ganz gut, glaube ich«, antwortete Robin zögerlich.
    Sie musste daran denken, wie ihr der Atem gestockt hatte, als Strike vor wenigen Augenblicken angedeutet hatte, dass es möglicherweise doch einen Mörder gebe. War das sein Ernst? Robin fiel der angestrengte Blick auf, mit dem er auf diese Anhäufung von sündteurem Flitterkram starrte, als könnte ihm die Auslage etwas Wichtiges verraten, und die Haltung, die mit Sicherheit (in diesem Moment sah sie ihn mit Matthews Augen und dachte in Matthews Stimme) eine einstudierte, großspurige Pose war. Matthew ließ immer wieder durchblicken, dass er Strike für einen Hochstapler hielt. Sein Geld als Privatdetektiv zu verdienen war für ihn genauso abwegig wie als Astronaut oder Löwenbändiger; nichts für echte Menschen.
    Wenn Robin diesen Job in der Personalabteilung annahm, würde sie vielleicht nie erfahren (außer vielleicht irgendwann aus den Nachrichten), was Strikes Ermittlungen erbracht hatten. Ermitteln, Aufklären, Überführen, Schützen: lauter ehrenwerte Tätigkeiten; wichtig und faszinierend. Robin war klar, dass Matthew diese Auffassung für kindisch und naiv hielt, aber so empfand sie es nun mal.
    Strike hatte dem Schaufenster inzwischen den Rücken zugekehrt und sah in Richtung New Bond Street. Sein Blick, erkannte Robin, war auf den roten Briefkasten neben dem Eingang zu Russell & Bromley auf der gegenüberliegenden Straßenseite gerichtet, der sie mit seinem dunklen, rechteckigen Maul anzugrinsen schien.
    »Na schön, dann mal los«, sagte Strike und drehte sich wieder um. »Nicht vergessen: Sie sind meine Schwester, und wir suchen ein Geschenk für meine Frau.«
    »Aber was wollen wir hier überhaupt herausfinden?«
    »Was Lula Landry und ihre Freundin Rochelle Onifade am Tag vor Landrys Tod getrieben haben. Sie haben sich hier getroffen und nach einer Viertelstunde wieder getrennt. Ehrlich gesagt mache ich mir keine allzu großen Hoffnungen; das Ganze ist schon drei Monate her, und möglicherweise ist überhaupt niemandem etwas aufgefallen. Aber einen Versuch ist es wert.«
    Im Erdgeschoss der Boutique wurde ausschließlich Kleidung zum Verkauf angeboten; ein Schild an der Holztreppe verwies darauf, dass eine Etage höher ein Café und Lifestyle zu finden waren. Zwischen den chromglänzenden Kleiderständern streiften ein paar vereinzelte Kundinnen umher; durch die Bank dünn, sonnenverwöhnt und mit langem, sauberem, perfekt geföhntem Haar. Die Verkäuferinnen bildeten ein eklektizistisches Ensemble; exzentrisch gekleidet und extravagant frisiert. Eine von ihnen trug ein Tutu und Netzstrümpfe; sie war gerade damit beschäftigt, ein Sortiment von Hüten zu arrangieren.
    Ohne Strike vorzuwarnen, marschierte Robin geradewegs auf das Mädchen zu.
    »Entschuldigung«, sagte sie gut gelaunt. »In Ihrem mittleren Schaufenster hängt ein fantastischer Paillettenmantel. Könnte ich den mal anprobieren?«
    Die Verkäuferin hatte ihr Haar zu einer flauschigen Zuckerwattewolke toupiert, bunt bemalte Augen und keine Augenbrauen.
    »’türlich, kein Problem«, sagte sie.
    Wie sich herausstellte, war das gelogen: Es war sehr wohl ein Problem, den Mantel aus dem Fenster zu holen. Erst musste er der Schaufensterpuppe ausgezogen werden, die ihn getragen hatte; dann musste die elektronische Sicherung entfernt werden; zehn Minuten später war der Mantel noch immer nicht geborgen, und die erste Verkäuferin hatte zwei Kolleginnen zu Hilfe gerufen. Währenddessen schlenderte Robin durch den Laden, ohne auch nur ein Wort mit Strike zu wechseln, und legte sich eine Kollektion von Kleidern und Gürteln zurecht. Bis die Verkäuferinnen den Paillettenmantel aus dem Schaufenster geholt hatten, fühlten sie alle drei sich für dessen Zukunft verantwortlich und begleiteten Robin gemeinsam zur Garderobe, wobei eine von ihnen die Accessoires übernahm, die Robin in der Zwischenzeit zusammengetragen hatte, während die beiden anderen den Mantel hielten.
    Als Umkleidekabinen dienten Eisengestelle, die wie Zeltstangen mit dicker cremefarbener Rohseide bezogen waren. Strike postierte sich gerade nah genug, um die Gespräche im Inneren der Kabine mit anhören zu können. Er hatte das

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