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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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an, und lenkte damit zwei verblüffte Augenpaare auf sich.
    »Wen, den Anwalt?«, fragte Gaetano. »Wie soll uns das helfen?«
    Serafina starrte sie fasziniert an. »Du warst schon immer ein helles Köpfchen. Wärst du dazu bereit?«
    »Du meinst, Satyr zu heiraten?«, wollte Gaetano wissen, voller Zorn, als er endlich verstand, was gemeint war. »Nein, das verbiete ich!«
    »Also wirklich, Tano, als ob du die Macht hättest, irgendetwas zu verbieten! Komm mit, Alexa, und lass uns diese Angelegenheit ohne weitere Ablenkung durch deinen Bruder diskutieren!«, forderte Serafina sie auf. Mit einem leichten Rascheln ihrer Röcke nahm sie Alexa am Arm und machte Anstalten, zu gehen. Doch bevor sie sich entfernten, konnte sie sich einen letzten Hieb nicht verkneifen. »Vergiss nicht, dass ich die Finanzen der Familie in der Hand habe, und ich bin sicher, dass deine Leidenschaft für Glücksspiele darunter leiden würde, wenn du davon abgeschnitten wärst. Also lass den Tanz heute Abend mit deiner kleinen Mademoiselle den letzten gewesen sein!«
    Nachdem sie gegangen waren, drehte Gaetano sich um und drückte seine Stirn gegen das Fensterglas. »Aber ich
fühle
etwas bei ihr«, flüsterte er. Sein Blick glitt suchend über den Platz unten. Doch natürlich war Eva inzwischen längst verschwunden.
    Er verlagerte sein Gewicht so, dass sein Mantel verbarg, was er tat, und griff sich an den Schritt. Sein Schwanz war schlaff wie immer. Hatte er sich nur eingebildet, dass sein Glied sich geregt hatte, heute Abend beim Tanz mit Eva? Nein, es war schon früher geschehen, wenn er mit ihr zusammengetroffen war. Es war wirklich so, und sie war die einzige Frau, die jemals so auf ihn gewirkt hatte. Er hatte beinahe Angst davor, sie unter sich im Bett zu nehmen, denn er fürchtete, er könnte am Ende herausfinden, dass er bei ihr ebenso impotent war wie bei allen anderen, die er bisher ausprobiert hatte. Doch die Möglichkeit, dass es bei ihr anders sein könnte, stellte eine Verlockung dar, der er nicht widerstehen konnte. Er würde sie in Bälde eines Nachts gefügig machen, sei es mit Alkohol oder Drogen, und sie ausprobieren. Und wenn er es schaffte, mit ihr zu schlafen, dann würde seine Mutter nachgeben.
    Dann konnte er die köstliche Eva haben, wann immer er wollte. Konnte sie heiraten. Mit ihr in seinem eigenen Bett auf frischen Laken schlafen. Oben, nicht unten in dem nasskalten Labyrinth, das unter seinem Zuhause verlief.
    Und genau dort sah er Dane auf dem Pflaster unten in dieselbe Richtung gehen, in die Eva gerade gelaufen war. Verdammt! Dachte dieser Kerl denn, er könnte ihm alles wegnehmen?

[home]
    11
    W as ist das für ein Ort?«, flüsterte Pinot.
    »Schh!«, machte Eva und bedeutete ihm mit einem Blick, hinter ihr zu bleiben. »Ich weiß nicht. Ich habe ihn noch nie zuvor bemerkt.« Verborgen in den Schatten eines riesigen steinernen Greifs am Fuße einer Treppe, starrten sie auf das geheimnisvolle Gebäude am Ende der Stufen.
    »Ich auch nicht«, gestand Pinot. »Und ich komme oft hier vorbei.«
    Vom Palazzo Nuovo aus waren sie den schwarzgekleideten Herren mehrere Häuserblocks weit gefolgt, bis das Trio die Treppe zu diesem stattlichen dreistöckigen Gebäude hinaufgegangen war. An seiner Fassade entlang wechselten sich eine Reihe von Schiebefenstern und korinthische Säulen mit eingemeißelten Olivenzweigen ab. Hinter einer der Fensterscheiben flackerte etwas. Ein Kronleuchter.
    »Es riecht nach Magie«, stellte Eva fest.
    Sie fühlte Pinot neben sich nicken. »Ein Gebäude des Rates«, flüsterte er. Sie befanden sich noch immer auf dem Kapitol, nicht weit von ihrem Zuhause weg. Von irgendwo hinter ihnen aus der Ferne hörte man die Geräusche von Spitzhacken und Schaufeln. Dort wurde rund um die Uhr daran gearbeitet, die uralten Rätsel in den Ruinen des Forums freizulegen.
    »Ich gehe hinein«, erklärte Eva, als eine Gruppe Najaden erschien und die Stufen zum Gebäude hinaufstieg. »Geh nach Hause!«
    »Vergiss es! Ich komme mit«, beharrte Pinot. »Das ist ein viel zu spannendes Rätsel.«
    »Also gut, wenn es denn sein muss, aber beeil dich, Schritt zu halten!«, ermahnte sie ihn. Gemeinsam liefen sie die Stufen hinauf, gesellten sich zu der letzten Gruppe oben an der Treppe und versuchten so, heimlich mit durch den geöffneten Torbogen einzutreten.
    »Halt!« Eine riesige einäugige Kreatur versperrte ihnen den Weg an der Türschwelle, kurz bevor sie es nach drinnen geschafft hätten. Ein Zyklop. Nicht der

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