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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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erwiderte. Seine Stellvertreterin war nicht die Sorte Mensch, die so etwas leichtfertig von sich gab. Sie hatte ihre Affären und Beziehungen gehabt, genauso wie er. Aber seines Wissens hatte sie so etwas nie gesagt. Genauso wenig wie er das bisher getan hatte. Aus dem einfachen Grund, dass es für Soldaten sehr schwierig war, jemandem Nähe zu demonstrieren. Selbst in einer festen Beziehung nicht. Damit wollten sie vermeiden, einen anderen Menschen zu dicht an sich heranzulassen. Oder diesem Menschen selbst zu nahe zu kommen. Man wusste schließlich nie, ob man vom nächsten Einsatz zurückkommen würde.
    Scott fühlte kurz den Anflug eines schlechten Gewissens in sich aufsteigen. Für den Truppführer einer Kommandoeinheit – eigentlich für jeden Befehlshaber – war es unverzeihlich, wenn ihm einer oder mehrere Mitglieder seines Teams wichtiger waren als andere. Aber in diesem Fall war es so und er konnte nichts dagegen machen. Eine flüchtige Berührung an seiner Hand wischte die Gefühlsanwandlung sofort beiseite.
    »Du sagst ja gar nichts?«, flüsterte sie fast zaghaft.
    »Ich bin sprachlos«, erwiderte er, beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie stürmisch. Eine Geste, auf die sie sich nur zu gern einließ.
     
    Cameron saß auf dem Dach des Towers und seufzte schwermütig, als die Geräusche der beiden Turteltauben im Gebäude unter ihm ein wenig – wie drückte man sich nur taktvoll aus? – rhythmischer wurden. Bei der Formulierung grinste er.
    Die Ruul rührten sich immer noch nicht. Nicht einmal Jäger zur Aufklärung hatten sie geschickt. Das bedeutete, sie hatten entweder was ganz Großes vor oder die Entschlossenheit der Verteidiger hatte sie mehr geschockt, als sie es für möglich gehalten hatten.
    Er hoffte, es war die zweite Alternative. Angst vor einem Kampf hatte er nicht. Im Gegenteil. Ein Kampf bot ihm immer die Möglichkeit, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Aber die Lage wurde ihm hier langsam zu brenzlig. Es wurde Zeit, diesen Planeten zu verlassen.
    Am Rand des Raumhafens bewegte sich etwas. Sofort richtete er das Gewehr in die ungefähre Richtung aus und spähte durch das Zielfernrohr. Er entspannte sich wieder, als er Matts Feuersalamander erkannte, der auf Patrouille war.
    Er gähnte herzhaft; da ihm langweilig war und er nicht Gefahr laufen wollte vor lauter Müßiggang einzuschlafen, öffnete er eine Verbindung. »Hey Matt.«
    »Was gibt's, Kumpel?«, kam sofort die unerhört ausgeschlafen klingende Stimme seines Freundes durch das Headset.
    »Neuigkeiten?«, fragte er kurz angebunden.
    »Keine Spur. Vielleicht lassen sie uns jetzt in Ruhe.«
    »Das können wir nur hoffen«, erklärte Cameron ehrlich. »Ist dir auch so langweilig wie mir?«
    »Eigentlich nicht.« Cameron hörte das vergnügte Lachen in Matts Stimme und konnte sich schon vorstellen, was als Nächstes kam. Und natürlich wurde er auch nicht enttäuscht.
    »Ich dachte immer, Scharfschützen seien so extrem geduldig.«
    »Sind sie auch, nur müssen sie dann auch gute Aussichten haben, etwas abknallen zu dürfen. Diese ganze Warterei zehrt an meinen Nerven.«
    Matts vergnügtes Lachen drang erneut durch die Verbindung. »Du solltest dich über diese kleine Ruhepause freuen. Wer weiß, wann wir die nächste Gelegenheit zum Ausruhen bekommen?«
    »Schon klar, ich freue mich ja auch, aber ich würde jetzt trotzdem lieber in meinem Bett liegen und schlafen. Oder meinetwegen auch auf einer einfachen Matratze. Du weißt schon. Um ausgeruht zu sein für den großen Kampf morgen.«
    »Du denkst, es gibt morgen einen großen Kampf?« Matts Stimme schlug schlagartig von amüsiert in zutiefst besorgt um.
    »Du etwa nicht?«
    »Warten wir es ab. Wenn Scott recht hat, kommt morgen sowieso Hoffer, und dann erledigt sich das Ganze von selbst.«
    »Stimmt«, gab Cameron ihm recht. »Wie macht sich eigentlich dein Beifahrer?«
    Matt gluckste. »Einen besseren habe ich nie erlebt. Und was machen unsere zwei glorreichen Anführer?«
    Cameron presste kurz sein Ohr auf das Dach und hörte unverwechselbare Geräusche unter sich.
    »Vertreiben sich die Zeit«, sagte er und grinste anzüglich.
    »Na, die machen es richtig. So gut möchte ich es auch mal haben.«
    »Nur kein Neid.«
    »Wenigstens hast du eine Gratis-Peepshow, während ich hier nur meine Runden in einem eisernen Sarg drehe.«
    »Das mag ich so an dir. Du siehst immer alles positiv.«
    »Warte einen Augenblick …«, unterbrach Matt das Gespräch plötzlich. Seine

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