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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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gutmütige Stimme war von einer Sekunde zur anderen aufs Äußerste angespannt. Und wenn Matt angespannt war, griff das sofort auf Cameron über.
    »Matt?«
    »Wir haben Bewegung hier draußen«, entgegnete der Kommandosoldat auf die unausgesprochene Frage. »Aus deiner Sicht bei elf Uhr.«
    »Verstanden. Ich schau nach. Stand by.« Cameron richtete die Waffe auf den angegebenen Punkt und spähte durch das Zielfernrohr. Die Beleuchtung durch das Bombardement über ihm half, die Szenerie ohne Restlichtverstärker zu erkennen. Matt hatte recht. Da war eindeutig Bewegung. Und zwar eine Menge. Sie versuchten, ihren Verteidigungsperimeter zu infiltrieren, und hatten schon fast den Rand des Raumhafens erreicht.
    Ganz schön frech, dachte er mit einem Anflug von bitterem Zynismus.
    Vor einigen Minuten hatte er sich noch beschwert, es wäre ihm langweilig. Nun schien ein ruulanischer Kommandant derselben Ansicht gewesen zu sein.
    »Ich sehe eine Menge Ziele«, meldete er an Matt weiter. »Mindestens mehrere Hundertschaften. Genau kann ich es nicht erkennen. Aber du solltest dich auf alle Fälle zum Feuern bereit machen.«
    »In Ordnung. Wir laden das Hauptgeschütz. Sag mir Bescheid. Ich feuere auf dein Kommando.«
    Cameron fragte sich, warum die Asalti-Wachen, die sie aufgestellt hatten, keinen Alarm schlugen. Die Eindringlinge waren bereits nahe genug, dass sie jemand hätte entdecken müssen. Er schluckte, als ihm ein schlimmer Verdacht kam. Vielleicht waren die Wachen längst tot. Unbemerkt ausgeschaltet von den Slugs.
    Durch das Zielfernrohr sah er, wie sich der Geschützturm von Matts Panzer langsam drehte, um den Feind nicht auf sich aufmerksam zu machen. Es war wichtig, dass sie den ersten Schuss hatten. Sie bekamen vielleicht keinen zweiten.
    »Achtung …«
    »Fertig machen …«
    »… uuuuund Feu…«
    Ein besonders heller Lichtblitz aus den Geschützen eines ruulanischen Schiffes sorgte für einen Moment dafür, dass das Gelände taghell erleuchtet wurde. Erstmals hatte Cameron einen klaren Blick auf die Gestalten, die sich ihrer Stellung näherten. Vor Schreck blieb ihm fast das Herz stehen.
    »Kommando zurück!«, schrie er. »Nicht feuern. Matt. Hörst du? Auf keinen Fall feuern!«
    »Schon gut, schon gut, schon gut. Ich höre ja. Bin ja nicht taub. Was ist denn los?«
    »Du wirst nicht glauben, wer sich da anschleicht.«
    »Deinem Freudentaumel entnehme ich, dass es keine Slugs sind, oder?!«
    »Nein, keine Slugs. Ich muss Scott Bescheid geben. Laura und er müssen sofort informiert werden. Ich übernehme das.«
    Er kicherte boshaft in sich hinein, als ihm einfiel, wobei er die zwei unterbrechen musste. Dafür würde Scott ihn hassen und bis ans Lebensende Latrinendienst schieben lassen, aber das war es wert.
    »Also, dass es keine Slugs sind, hab ich inzwischen verstanden. Ich glaube nicht, dass du so aufgeregt wärst, wenn man uns angreifen würde. Könntest du mir jetzt vielleicht verraten, was hier los ist?« Matts Stimmung schwankte zwischen Ungeduld, vorsichtiger Zuversicht und unverhohlenem Amüsement. Cameron erwog, ihn noch etwas zappeln zu lassen. Aber das wäre zu grausam gewesen. Vor allem, wenn man an Matts Beifahrer im Panzer dachte.
    »Kannst du mir einen Gefallen tun?«
    »Was denn?«, fragte Matt betont vorsichtig.
    »Richte Lesta von mir aus, dass sein Vater gerade eingetroffen ist. Und er bringt noch eine Menge Freunde mit.«
     
    Noch während Scott aus dem Tower lief, versuchte er springend in die Hose zu schlüpfen. Laura hinter ihm war dabei, sich ihre Uniformjacke zuzuknöpfen. Ihr Haar war zerzaust und die Hose saß alles andere als formgerecht. Es war ihr Glück, dass derzeit niemand auf ihr Erscheinungsbild achtete.
    Auf dem Flugfeld des Raumhafens fand so etwas wie eine spontane Begrüßungsparty statt. Mit Mansu in deren Mittelpunkt. Der Anführer des Widerstands stand inmitten seiner Artgenossen. Seinen Sohn in den Armen, der gar nicht mehr aufhören wollte, ihn zu drücken.
    Es hatte sich eine bunte Menge versammelt. Hunderte von Asalti begrüßten einander oder lagen sich in den Armen. Man brauchte nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, dass hier Familien wiedervereinigt worden waren. Scott erkannte Saran unter den Anwesenden. Und der Asalti trug ein seltenes, breites Lachen auf dem Gesicht. Hier erwies sich, dass dieses Volk ihren Ruf als soziale Spezies durchaus verdiente.
    »Mansu«, begrüßte Scott den Neuankömmling. Der Asalti löste sich mühsam, wenn auch

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