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Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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einmal zu und gab ihm zu verstehen, dass dies vorläufig alles war, bevor er sich zu dem Marine umdrehte.
    »Captain?«
    »Die Evakuierung läuft auf Hochtouren. In schätzungsweise einer Stunde können wir aufbrechen.«
    »Wollen wir hoffen, dass die Slugs so freundlich sind, uns diese Zeit zu lassen. Was ist mit dem Lazarett?«
    »Vollständig geräumt. Sprengladungen sind gelegt. Sobald die letzten Schiffe starten, wird das Gebäude eingeebnet.«
    »Gut. Ich will, dass hier kein Stein mehr auf dem anderen bleibt.«
     
    Kerrelak beobachtete die Menschen aus seinem Versteck mit einer Mischung aus Hochachtung und Abscheu. Sie waren dabei, das ganze Gelände zu räumen und jeden Asalti mitzunehmen, den sie finden konnten. Und dabei legten sie ein beachtliches Tempo vor.
    Dass er und Nestarr noch lebten, war pures Glück. Als die Marines der nestral`avac gelandet waren, hatten sie sich zuerst um die größeren Kriegergruppen gekümmert. So hatten sein Begleiter und er unbemerkt aus dem Tower schlüpfen und sich im halb ausgebrannten Wrack eines Truppentransporters verstecken können. Und sie waren nicht allein. Etwa dreißig ruulanische Krieger und vier Kaitars hatten sich ihnen während seiner zugegebenermaßen etwas überstürzten Flucht angeschlossen und versteckten sich nun ebenfalls hier. Ein Zustand, der ihm alles andere als angenehm war. Aber das konnte er schlecht zugeben.
    Die Kaitar-Führer streichelten ihre heftig atmenden Tiere am Hals, um sie zu beruhigen. Immer wenn ein Mensch oder ein Asalti auch nur in die Nähe ihres Verstecks kam, fingen die Kaitars an, leise zu winseln und zu betteln. Sie wollten unbedingt hinaus in den Kampf und ihre Fänge in den Feind schlagen. Eine Gruppe Marines marschierte im Eilschritt an ihnen vorbei, ohne sie zu bemerken, und wieder fing eins der Tiere zu winseln an und kampflustig seine Zähne zu fletschen.
    Kerrelak packte den Besitzer des Tieres am Kragen und schüttelte ihn kräftig durch. »Entweder du bringst dein Tier zur Räson oder ich schneide ihm persönlich den Kopf ab«, fauchte er den überraschten Krieger an. Einige der anderen Ruul warfen ihm bei seinem Ausbruch befremdliche Blicke zu, aber ein warnender Blick des riesigen Nestarr ließ sie schnell wieder die Augen niederschlagen.
    »Herr?«, flüsterte Nestarr ihm zu, als alle wieder mit ihren Gedanken beschäftigt waren. »Was tun wir hier? Sollten wir nicht dort draußen sein und den Feind jagen?!«
    »Geduld. Was nützt es, einen sinnlosen Tod zu sterben? Es wird noch genügend Feinde zum Töten geben. Unsere oberste Pflicht ist es, zu unseren Stämmen zurückzukehren, um weiterkämpfen zu können.«
    Nestarr sah ihn mit leuchtenden Augen an und nickte verstehend. Akzeptierte die Erklärung, ohne sie infrage zu stellen. Kerrelak hatte schon lange den Verdacht, dass der hünenhafte Krieger an einem akuten Fall von Heldenverehrung litt, und er verspürte nicht die geringsten Skrupel, dies auch auszunutzen.
    Den wirklichen Grund, warum sie sich versteckten, nannte er natürlich nicht. Kerrelak hatte nicht die leiseste Absicht, für seine Familie, seinen Stamm oder gar sein Volk zu sterben. Weder sinnvoll noch in irgendeiner anderen Art. Tatsächlich gab es nichts, das er weniger wollte, als sterben. Im Gegensatz zum Rest seiner Spezies.
    Solange sie einen Feind zum Bekämpfen hatten, war es ihnen gleich, ob sie lebten oder starben. Eine Haltung, die er nie recht hatte nachvollziehen können. Kerrelak hingegen wollte nur eins: überleben. Eine Tatsache, die ihm als Feigheit ausgelegt werden würde, sollte sie bekannt werden. Er war sich der anklagenden Blicke, die ihm die anderen Krieger zuwarfen, nur allzu bewusst.
    Er konnte förmlich die Gedanken in ihren verschlagenen, kleinen Gehirnen hören. In denen sie ihn einen Feigling und Verräter nannten, weil er ihnen verboten hatte, die Menschen anzugreifen. Was aus seinen Begleitern wurde, war ihm herzlich egal, aber ein Angriff auf die Menschen hätte unweigerlich auch deren Aufmerksamkeit auf Kerrelak gezogen, und das konnte der ruulanische Anführer nicht riskieren.
    Verstohlen warf er seinen Begleitern gefährliche Blicke zu. Sollte es einer oder mehrere von ihnen schaffen zu überleben, würden sie weitererzählen, dass er einem Kampf mit den Menschen ausgewichen war. Sie würden ihn hinter vorgehaltener Hand einen Feigling nennen. Falls einer von ihnen überlebte …
    Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Dann durften sie eben

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