Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis
geradezu fanatisches Glitzern. Ganz so, wie er es beabsichtigt hatte. Auch in den Augen Nestarrs, aber das war ja nicht anders zu erwarten gewesen.
Die Krieger griffen nach ihren Waffen. Die Tiere, denen die Stimmung nicht verborgen blieb, zerrten an ihren Leinen. Es brauchte nur noch ein Kommando, um die ganze Bande auf den Gegner loszulassen.
»Erringt Ruhm für eure Familien. Erringt Ehre für eure Stämme. Kämpft! Geht und siegt!«
Grölend und schreiend stürmten die ruulanischen Krieger ins Freie. Kerrelak sah ihnen schmunzelnd nach und schüttelte fassungslos den Kopf. Wie gesagt, überragende Krieger, aber wirklich nicht besonders helle. Man musste nur wissen, welche Knöpfe man zu drücken hatte.
Eine riesige Gestalt schob sich an ihm vorbei und machte Anstalten, sich durch die Eingangsluke ins Freie zu zwängen.
»Darf ich fragen, wo du hinwillst?«
Nestarr sah sich ein wenig verlegen um. »Äh … kämpfen?«
»Nein«, sagte Kerrelak geduldig, als würde er zu einem kleinen Kind sprechen. »Du kannst doch einen Truppentransporter fliegen, oder?!«
»Aber natürlich.« Der Stolz in Nestarrs Stimme war unüberhörbar.
»Na also. Dann kannst du deiner Familie und deinem Stamm besser Ruhm und Ehre einbringen, indem du mich hier rausfliegst, und nicht, indem du dich umbringen lässt.«
Scott riss das Gewehr hoch und blockte damit den Schwerthieb eines Ruul ab, bevor die Klinge seinen Schädel spalten konnte. Das Lasergewehr hielt den Hieb auf, wurde dadurch aber unbrauchbar. Er lenkte den Hieb des wütenden Slug seitlich ab, sodass dieser sein Gleichgewicht verlor und taumelte. Scott hämmerte dem wankenden Krieger, ohne lange nachzudenken, die Faust gegen die Schläfe.
Der Ruul taumelte, weigerte sich aber standhaft umzufallen. Scott setzte noch mit drei weiteren Schlägen nach, bevor der Slug fiel, und setzte ihm dann noch einmal mit vier Fußtritten zu. Nur um sicherzugehen.
»Wo zum Teufel kommen die denn her?« Lauras hektische, atemlose Stimme verriet höchste Anspannung. Er hatte keine Zeit, nach ihr zu sehen, aber das war auch gar nicht nötig, um zu wissen, dass sie ebenfalls schwer zu kämpfen hatte.
Die letzten Transporter hoben gerade ab. Scott, Laura, Peter, Captain Estrada und eine Gruppe Marines hatten soeben den letzten Stingray besteigen wollen, als die Ruul beschlossen hatten, noch einmal Ärger zu machen. Nun kämpften sie darum, sich von den Slugs lösen und endlich das Schiff besteigen zu können. Nur waren ihre Gegner damit nicht ganz einverstanden.
»Frag mich was Leichteres«, schrie er zurück. Er hob das Schwert des gefallenen Ruul auf und schwang es gegen den nächsten, schlug ihm damit drei Finger der rechten Hand ab und schlitzte ihm anschließend die Kehle auf.
Mit großen Augen musterte er das Schwert in seinen Händen. »Die Dinger sind ja mordsmäßig gefährlich.«
»Auch schon gemerkt, was?!«, frotzelte Peter und schoss einen Angreifer nieder.
Ein Kaitar zerrte einen Marine zu Boden und riss seinen Bauch mit einer Klaue auf. Estrada zertrümmerte mit dem Kolben seines Gewehrs den Schädel des Tieres und das Biest brach über dem Leib seines letzten Opfers zusammen.
Ein weiterer Marine fiel mit einem Schwert im Leib, dann noch einer durch eine Blitzschleuder und ein dritter durch einen weiteren Kaitar.
Bis nur noch die drei ROCKETS, Estrada und zwei Marines den Eingang des Stingray gegen eine ganze Meute Ruul verteidigten. Scott schwang das erbeutete Schwert in weitem Bogen und hieb es einem Kaitar ins Rückgrat. Das Tier bäumte sich schmerzerfüllt auf, brach zusammen und wälzte sich auf dem Boden, wobei es noch einen Ruul unter sich begrub, der dem Tier zu nahe kam.
Peter mit seiner bulligen Gestalt und dem dichten Knochenbau war sogar den meisten Slugs ebenbürtig. Als seine Waffe leer geschossen war, warf er sie achtlos beiseite, schlang seine Arme um einen Ruul und drückte zu. Sein Gegner wand sich in dem unerbittlichen, eisernen Griff des Kommandosoldaten.
Knochen fingen an zu knacken. Ein Geräusch, bei dem es Scott eiskalt den Rücken hinunterlief. Die Bewegungen des Slug wurden abgehackt und panisch. Seine Krallenhände kratzten über Peters Rücken und sein Gesicht, hinterließen dort blutige Striemen, aber der zielstrebige Kommandosoldat blieb hart und ließ nicht los. Bis ein ohrenbetäubendes Knacken erfolgte, das die früheren Geräusche an Intensität in den Schatten stellte und der Ruul plötzlich in Peters Griff erschlaffte.
Der
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