Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
Er und seine Mitverschwörer waren völlig unauffällig gewesen. Bis sie die Flotte sabotiert hatten.
    Der MAD-Offizier hatte einen großen Tisch und einen Stuhl hereinbringen lassen und alle Akten, die er brauchte, darauf ausgebreitet. Dass Clarke ausgerechnet hier die Dossiers der Mitglieder dieser Expedition durchging, hatte einen einfachen Grund: Er wollte Dobson nicht aus den Augen lassen. Der Mann war einfach zu entspannt. Selbst für einen geistig total Verwirrten.
    Der Schiffspsychologe hatte ihn sich auf dem Weg ins Asalti-System kurz angesehen und ein paar Worte mit ihm gesprochen. Als er sich danach mit Clarke besprochen hatte, hatte der Seelenklempner nur gemeint, der Typ sei ja plemplem. Clarke hatte lachend den Kopf geschüttelt.
    Seit ein paar Minuten sprach Dobson kein Wort mehr. Der Gefangene starrte einfach nur vor sich hin. Das war unheimlicher, als wenn er ständig unverständliches Zeug vor sich hinmurmelte.
    Plötzlich sah er Clarke direkt in die Augen. Erstmals seit dem Verhör. Auf seinem Gesicht breitete sich ein irres Grinsen aus. Selbst der Marine war sprachlos und diese Soldaten ließen sich normalerweise durch nichts einschüchtern. Ein verstörendes Kichern breitete sich aus Dobsons Kehle aus, und als er etwas sagte, war es wie eine unheilvolle Prophezeiung.
    »Sie sind endlich gekommen.«
     

 
     
Kapitel 20
     
     
    »Warum greifen Sie nicht an?«, wunderte sich Andrews. »Sie könnten uns einfach auslöschen, wenn sie es wollten.«
    »Keine Ahnung. Vielleicht sind sie genauso überrascht, uns zu sehen, wie andersherum. Wir sollten dankbar sein, dass sie uns eine Pause gönnen. Wer weiß, wie lange das noch anhält.«
    Die ruulanische Armada hatte sich seit ihrem Eintreffen nicht gerührt. Sie verharrte regungslos in der Nähe von Asalti II und schien die Koalitionsflotte zu beobachten. Genau wie diese im Gegenzug die Armada beobachtete. Die Scanner liefen alle auf volle Energie, um möglichst viele Daten zu sammeln und für den MAD und seine Analytiker zu dokumentieren. Die Flotte war gewaltig. Auf den Schirmen wirkte es, als ob sich bei Asalti II eine große rote Wolke über dem Planeten zusammenzog. Die Masse war so dicht, dass einzelne Symbole nicht mehr erkennbar waren. Die Armada war schlichtweg gigantisch.
    »Das ist die größte Flotte, die ich je gesehen habe«, flüsterte Hoffer zutiefst beeindruckt. Andrews nickte nur zustimmend. Die Stimmung auf der Brücke der Prince of Wales war gedrückt und es wurde nur im Flüsterton geredet, als könnten die Ruul jedes Wort verstehen.
    Hoffer hatte es längst aufgegeben, die Hyperraumereignisse zu zählen, die einfach nicht abreißen wollten. Und entgegen seiner Aussage war es für ihn nervenaufreibend, dass die feindlichen Schiffe einfach nur abwarteten und nichts taten. Seine Einheiten beobachteten. Er wünschte fast, sie würden angreifen und es hinter sich bringen.
    »Sir? Ein neues Hyperraumereignis an der Nullgrenze. Es kommt etwas durch.«
    Hoffer schmunzelte schmal und warf seinem XO einen schelmischen Blick zu. »Nur eins? Und ich dachte schon, wir wären in Schwierigkeiten.«
    »Sir, das ist etwas anderes«, erwiderte sein Erster Offizier, ohne auf den Scherz einzugehen. »Es ist etwas Großes.« Er hob den Blick und sah seinen Admiral direkt in die Augen. Die Angst, die Hoffer in ihnen sah, traf ihn bis ins Mark. »Etwas verdammt Großes.«
    Für gewöhnlich meldeten sich Hyperraumereignisse ankommender Schiffe durch einen kurzen Lichteffekt an. Ähnlich einem Blitz bei einem Gewitter. Dabei galt die Faustregel: Je größer das Schiff, desto stärker der Blitz. Auf diese Entfernung konnte man die Lichtblitze der eintreffenden ruulanischen Schiffe mit bloßem Auge kaum erkennen. Sie waren pauschal gesagt einfach zu weit entfernt.
    Doch plötzlich war die Brücke der Prince of Wales in gleißendes Licht getaucht. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Aber es reichte, um jeden, der in diesem Moment zufällig durch das Fenster sah, kurzzeitig zu blenden. So auch Hoffer.
    Er bedeckte sein Gesicht reflexartig mit den Händen und kämpfte die aufkommende Panik nieder, er könnte erblindet sein. Als er die Hände wieder runternahm, konnte er schon wieder schwache Umrisse wahrnehmen, die schnell deutlichere Konturen annahmen. Bunte Flecken tanzten wild vor seinen Augen.
    »Großer Gott!«, flüsterte jemand auf der Brücke.
    »Was immer das war, ich will es sofort auf meinem Bildschirm haben, Mr. Andrews.«
    »Ich arbeite daran,

Weitere Kostenlose Bücher