Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis

Titel: Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
förderte ein etwas mitgenommenes Kartenspiel zutage. Triumphierend hielt er es hoch.
    »Wer hat Lust?«
    »Die beste Idee seit Langem«, kommentierte Justin den Vorschlag.
    »Lasst mich da raus«, wehrte Scott ab, der einfach nur damit zufrieden war, mit dem Rücken an eine Wand zu lehnen und seine geschundenen Füße ausruhen zu lassen.
    »Mich bitte auch«, schloss sich Laura an. »Mit Karten kann ich nichts anfangen.«
    Norman zuckte die Achseln und winkte Justin näher. Gemeinsam verzogen sie sich in eine entfernte Ecke und begannen zu spielen. Scott verfolgte das Spiel eine Weile, hatte aber Mühe, seine Regeln gänzlich zu durchschauen. Stattdessen nahm er sich Zeit, das Dorf genauer in Augenschein zu nehmen.
    Die Ortschaft war mit einer niedrigen Mauer umgeben, die nur von einem einzigen Eingang unterbrochen war, durch den man die Ortschaft verlassen oder betreten konnte. Da er noch keine gefährlichen einheimischen Tiere gesehen hatte, seit sie angekommen waren, vermutete er, dass die Mauer eher wegen architektonischer Gesichtspunkte gebaut worden war und nicht, um das Dorf wirklich vor einer Gefahr zu schützen.
    Das Dorf selbst war eine sehr rudimentäre Gemeinschaft. Die Asalti hatten eine Vorliebe für Kuppelbauten. Sie dominierten ihre ganze Architektur. Die Häuser waren aus dem gleichen Material gemacht, aus dem die Bäume dieses Planeten bestanden. Dieser blaue Saft, den sie absonderten, wurde dabei als Mörtel verwendet. Die Asalti mussten ganz im Einklang mit ihrer Natur leben, wenn sie für alles, was ihre Flora hervorbrachte, einen Verwendungszweck hatten.
    Etwa fünfzig solcher Gebäude säumten das Dorf. Ein erkennbares Muster schien es bei ihrer Anordnung oder der Planung der Gemeinschaft nicht zu geben. Auch konnte Scott keine Fahrzeuge oder Ähnliches entdecken. Nicht einmal ausgebrannte Wracks, wie er es nach einer planetaren Invasion eigentlich erwartet hatte.
    So gesehen war das Dorf sogar in einem ungewöhnlich guten Zustand. Die Häuser waren nicht niedergebrannt worden. Der Boden war nicht versengt. Es gab keine Brandspuren von Blitzschleudern. Und vor allem gab es keine …
    Mit einem Ruck richtete er sich auf. Etwas hatte ihn gestört, seit sie den ersten Fuß in das Dorf gesetzt hatten. Und jetzt wusste er auch, was das war.
    »Es gibt keine Leichen.«
    »Was?«, fragte Laura irritiert. Sie hatte aus ihren Notrationen einen Energieriegel zutage gefördert und kaute lustlos darauf herum. Bei Scotts verstörender Bemerkung vergaß sie aber sogar zu kauen und hätte sich beinahe verschluckt.
    »Hast du schon einen toten Asalti gesehen, seit wir auf dem Planeten sind? Oder seit wir in diesem Dorf sind?«
    »Also wenn du mich so fragst: nein.«
    »Ich auch nicht. Der Planet ist zweifellos erobert worden. Also sollte man doch meinen, dass es Überreste der Verteidiger gibt. Oder wenigstens Skelette von ihnen. Wo sind sie alle?«
    »Da bin ich überfragt, aber es könnte dafür viele Gründe geben.«
    »Zum Beispiel?«
    Sie zuckte ratlos mit den Schultern. »Sie sind vielleicht alle in die größeren Städte geflohen. Wenn wir erst die Großstädte wie Singri oder Engre erreichen, werden wir mit Sicherheit mehr tote Asalti finden, als uns lieb ist.«
    Er dachte gründlich über Lauras Worte nach und ließ sich langsam wieder mit dem Rücken gegen das graublaue Baumaterial sinken. »Vermutlich hast du recht.«
    »Ganz sicher sogar.«
    »Aber du musst zugeben, dass die Gebäude in außergewöhnlich gutem Zustand sind, wenn man bedenkt, dass die Ruul über die Asalti hereingebrochen sind.«
    »Schon, aber wenn die Bewohner geflohen sind, hatten die Ruul auch keinen Grund, das Dorf zu zerstören.«
    Scott ließ aber immer noch nicht locker. »Seit wann brauchen die Ruul einen Grund, um etwas zu zerstören.«
    Laura stöhnte genervt auf. »Wenn du tatsächlich vorhast, das auszudiskutieren, wird das eine extrem lange Wache.«
     

 
     
Kapitel 8
     
     
    Scott sah müde auf seine Uhr. In etwa zehn Minuten musste er sein Team wecken. Gern tat er das nicht. Die Kommandosoldaten hatten sich ihren Schlaf redlich verdient. Am liebsten hätte er auch etwas gedöst, aber sein Team braucht den Schlaf dringender. Er war für sie verantwortlich. Das war die Bürde eines Kommandopostens. Für einen Moment schloss er die Augen. Nur kurz die schweren Lider ausruhen …
    Leises, boshaftes Knurren ließ ihn überrascht aufschrecken. Ein kurzer Blick auf die Uhr informierte ihn, dass der geplante Zeitpunkt

Weitere Kostenlose Bücher