Der Ruul-Konflikt 2: Nahende Finsternis
Der Kaitar landete zwischen den Soldaten und zwang sie auseinander. Obwohl das Tier Unmengen an Munition abbekommen hatte, weigerte es sich, zusammenzubrechen. Auch wenn seine Bewegungen deutlich langsamer geworden waren, schnappten seine Kiefer nach Matt, der dem Biss nur um Haaresbreite entging.
Nancy versuchte währenddessen verzweifelt, zu Norman vorzudringen, aber einer der Kaitars wich seinem Rudelführer nicht von der Seite und die Sanitäterin musste mehrmals dem erstaunlich flinken Tier und seinem gefährlichen Gebiss ausweichen.
Laura hatte zu ihrer Verteidigung nur die Laserpistole in ihrem Holster zur Verfügung. Mit dieser Waffe traktierte sie die wuchtigen Tiere, konnte ihnen aber keine schweren Verletzungen, sondern nur oberflächliche Verbrennungen beibringen.
Eins der Tiere hatte irgendwann genug von der lästigen Beute, die es mit kleinen Nadelstichen ärgerte, und sprang auf Laura zu. Scott bekam sie gerade noch rechtzeitig am Kragen zu fassen und zog sie mit einem kräftigen Ruck aus der Gefahrenzone.
»Bleib außer Reichweite«, schalt Scott sie. »Ihre Haut ist zu dick für die Pistole.«
»Du denkst hoffentlich nicht, dass ich tatenlos danebenstehe, während ihr euch diesen Mistviechern stellt.«
»Tu, was ich dir sage, verdammt!«
»Den Teufel werde ich.«
»Verflucht, ich sag's dir nicht noch einmal!«
Ein Schrei von rechts lenkte ihn ab. Justin lag unter einem der Tiere begraben, das versuchte, ihm den Kopf abzubeißen. Der dunkelhäutige Soldat hatte dem Biest sein Lasergewehr quer in den Rachen geschoben und ihm dadurch eine Maulsperre verpasst. Diese würde aber nicht lange halten. Bereits jetzt blutete Justin aus einer Vielzahl kleinerer Wunden und einem bösen Riss quer über der Brust.
Mit mehreren Schüssen versengte Scott dem Tier die Flanke, woraufhin es schmerzerfüllt zu heulen begann und halb von seinem Opfer abließ. Peter kam seinem bedrängten Kameraden zu Hilfe, schlang seine Arme um den mächtigen Hals des Tiers und drückte zu. Seine riesigen Muskelberge begannen hervorzutreten, als er alle Kraft einsetzte, die die hohe Schwerkraft seiner Heimatwelt ihm verliehen hatten.
Justin kroch mit Camerons Hilfe unter dem Körper des Tieres hervor, immer darauf bedacht, den todbringenden Klauen auszuweichen.
Der Kaitar wand sich und heulte in Peters gnadenlosem Griff. Scott begriff, dass auch die beachtliche Kraft des Mannes nicht reichen würde, um das Monster auf Dauer zurückzuhalten. Darüber hinaus schickten sich die drei anderen an, dem bedrängten Rudelmitglied zu Hilfe zu eilen.
Das Raubtier warf den Kopf zurück. Peter hatte keine Chance, es weiter zu bändigen. Er rutschte ab und wurde mehrere Meter beiseite geschleudert, wo er benommen liegen blieb. Der Kaitar brüllte kampflustig.
Bevor sich das riesige Tier aber auf den hilflosen am Boden liegenden Mann werfen konnte, bewies Cameron wieder einmal seine stille, effiziente und kaltblütige Ader.
Als der Kaitar aufbrüllte, trat er so ruhig vor das Tier, als handele es sich lediglich um ein Schoßhündchen. Ohne das geringste Anzeichen von Nervosität angesichts der Gefahr, die nur einen Schritt von ihm entfernt stand, zog er den Stift der Splitterhandgranate in seiner Hand und warf den Sprengkörper dem Biest in den geöffneten Rachen.
»Deckung«, brüllte Scott. Cameron warf sich auf Peters regungslose Gestalt. Da wurden Kopf und Hals des Kaitars von einer ohrenbetäubenden Explosion in Stücke gerissen. Das Hinterteil kippte aus dem Gleichgewicht gebracht hinten über. Ein letzter Lufthauch entwich der freigelegten Luftröhre.
Das restliche Rudel geriet außer sich vor Wut. Sie brüllten ihren Schmerz über den Verlust des Rudelmitglieds hinaus. Eins der Tiere brach aus der Formation aus, stürzte vor und schnappte nach Nancy. Dies lenkte den Kaitar so ab, dass sich Justin ihm unbemerkt von der Seite nähern konnte. Das Raubtier schnappte erneut nach der Sanitäterin. Aber der dunkelhäutige Kommandosoldat hatte nur auf so einen Moment gewartet.
Er schnappte sich ein am Boden liegendes Lasergewehr, schob die Waffe blitzschnell zwischen die Kiefer des Tieres und drückte ab. Die Schädeldecke der todgeweihten Bestie explodierte förmlich, als dessen Gehirn buchstäblich gekocht wurde, und übersäte alles in ihrer Umgebung mit Blut, Hirnmasse und Knochensplittern.
Nun waren nur noch zwei Tiere übrig und sie fühlten sich zunehmend in die Ecke gedrängt. Mit wildem Blick huschten ihre Köpfe nach links
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