Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
doch nur bei der Bewertung der damaligen Situation behilflich sein«, entgegnete er so beiläufig wie möglich und registrierte befriedigt, dass sein Gegenüber gerade am Kochen war.
    »Und wer sind Sie, über diesen Mann zu urteilen? Dazu hatten Sie kein Recht. Egal, was er in Ihren Augen Falsches getan haben soll.«
    Alans Lächeln schwand ein wenig, als er seine Gegenüber von oben bis unten musterte. »Ich hatte jedes Recht.«
    Rachel machte Anstalten, etwas zu antworten, als ein Ordonnanzoffizier mit weit ausgreifenden Schritten den Raum betrat, sich neben der Tür aufstellte und zackig Haltung annahm.
    »Aaachtung!«
    Sofort sprangen alle Militärangehörigen im Raum – einschließlich Rachel, jedoch nicht die Häftlinge, die per Definition im Moment eigentlich keine Militärangehörigen waren – von ihren Stühlen auf und nahmen ebenfalls Haltung an. Der Ruf war noch nicht ganz verklungen, als Nogujama in den Raum trat und die ganze Szene musterte. Alan hatte den Eindruck, er durchschaute die Stimmung zwischen den beiden Teilen des Angriffsteams bereits auf den ersten Blick.
    Die Häftlinge an einem Tisch, die MAD-Soldaten an einem anderen und Rachel sowie Alan wiederum an einem dritten. Das sagte vermutlich mehr als tausend Worte.
    »Wie ich sehe, lernen Sie sich gerade alle ein wenig besser kennen«, schmunzelte der alte Admiral verhohlen. »Ich hoffe, ich unterbreche hier keine gemeinsamen Freizeitaktivitäten. Wir erreichen in weniger als drei Tagen das Zielgebiet und es wird Zeit, dass Sie alle mehr über den Einsatz erfahren. Folgen Sie mir.«
    Ohne auf eine Reaktion zu warten, drehte sich Nogujama auf dem Absatz um und verließ den Raum, gefolgt von der Ordonnanz. Die MAD-Soldaten, die davon ein wenig überrascht wurden, beeilten sich, ihm zu folgen. Die Häftlinge ließen es ein wenig ruhiger angehen und legten keine besondere Hektik an den Tag.
    Bevor Rachel ihren Leuten folgte, warf sie Alan noch einen giftigen Blick zu, dem dieser gleichmütig begegnete. Als sie aus dem Raum schlenderte, verfolgte er sie mit den Blicken und bedachte dabei vor allem ihr wohlproportioniertes Hinterteil mit einer eingehenden und gründlichen Begutachtung.
    Am liebsten hätte er die Kleine sofort flachgelegt, aber sie zur Weißglut zu reizen, war auch ganz witzig.
    Er grinste noch immer, als er den Raum als Letzter verließ.
    Nogujama führte die Truppe über den Gang in ein angrenzendes Besprechungszimmer. Außer einem kleinen Tisch, auf dem ein völlig veralteter Diaprojektor noch aus der Zeit vor der Weltraumkolonisation stand, befanden sich nur noch zwölf Stühle im Raum, auf denen die Mitglieder des Einsatzteams Platz nahmen. Alan setzte sich ganz hinten hin und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er sah, dass Häftlinge und MAD-Soldaten versuchten, so weit voneinander entfernt wie nur irgend möglich zu sitzen.
    Jakob fischte eine Zigarette aus seiner Brusttasche, steckte sie sich in den Mundwinkel und suchte lautstark nach einem Feuerzeug.
    »Hast du vielleicht …?«, fragte er Alan und deutete auf die Zigarette.
    »Hier ist Nichtraucher, Jakob. Und das weißt du auch genau.«
    Jakob sah ihn halb frustriert, halb resigniert an, nahm dann die Zigarette wieder aus dem Mund und zerbrach sie in zwei Teile.
    »Eigentlich wollte ich ohnehin aufhören. Ich denke, dieser Zeitpunkt ist genauso gut wie jeder andere.«
    Inzwischen hatten fast alle, bis auf zwei, Platz genommen. Der einzige Berührungspunkt zwischen den zwei Gruppen waren zwei Stühle, auf die sich Craig Hasker und Isoru Kazumi setzten. Alan wusste sofort, dass das Ärger geben würde. Vor allem, da Craig auf Streit aus war.
    Der ehemalige Strafgefangene stieß Kazumi streitlustig seinen Ellbogen in die Seite und blaffte ihn ärgerlich an. »Mach dich nicht so fett, Arschloch. Du bist nicht allein hier.«
    »Wen nennst du hier Arschloch, du Kanalratte?«
    Dass Japaner solche Ausdrücke überhaupt kannten, war ihm bisher völlig entgangen. Er hatte sie immer als freundliches und zuvorkommendes Volk kennengelernt, die gar nicht aus der Haut fahren konnten. Anscheinend ein Irrtum.
    Craig gab sich gar nicht erst mit einer Antwort ab, sondern grinste nur bösartig, holte mit seiner gewaltigen Faust aus und schlug zu. Der Schlag hätte Kazumi sicherlich durch den Raum geschleudert, doch zum Glück kam es gar nicht erst dazu.
    Bevor Craig seinen Angriff ganz zu Ende führen konnte, war Alan bereits aufgesprungen, hatte seinem Zellengenossen den Arm

Weitere Kostenlose Bücher