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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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aufgerüstet, die Armee personell und materiell aufgestockt. Die letzten sechs Jahre wurden von uns gut genutzt. Wir haben eine echte Chance, die Ruul zu schlagen.«
    Es folgte eine lange Pause. Eine Pause, die David mehr durch Mark und Bein ging, als es Bensons Äußerungen zuvor getan hatten. Schließlich antwortete der Verräter. Es waren fünf einfache Worte und jedes einzelne sandte einen Schock des Entsetzens durch Davids Eingeweide.
    »Nein. Die habt ihr nicht.«
    David hörte Benson seufzen.
    Selbst über die Funkverbindung waren Verzweiflung und Angst im Tonfall des Mannes nicht zu überhören.
    »Es zieht ein Sturm auf, David. Ein grauenvoller Sturm. Ihr igelt euch hinter der Fortress-Linie ein, baut Festungen und Schiffe und denkt, ihr seid sicher. Ihr seid es nicht. Ihr erinnert euch mit Furcht und Abscheu an die große Invasion vor sechs Jahren; erinnert euch daran, wie die Ruul wie eine gigantische Flutwelle gegen die Verteidigungslinien des Konglomerats anbrandeten und wie Welle um Welle brach und zurückgeworfen wurde. Soll ich dir was verraten? Das war noch gar nichts. Selbst, falls ihr die Schlacht um Serena gewinnen solltet, werdet ihr dennoch keinen Schritt weiter sein. Die Ruul kommen. Vielleicht nicht heute, falls ihr gewinnt, aber doch schon sehr bald. Ihr Hunger nach Eroberung kennt keine Grenzen. Nichts kann ihn stillen, nichts ihn bändigen. Entweder man beugt sich dem Sturm oder man wird von ihm hinweggefegt. Ich habe mich entschieden, mich zu beugen.«
    »Lieber lasse ich mein Leben im Kampf gegen die Ruul, als mich so zu verkaufen.«
    »Ah, das bringt mich zum nächsten Punkt. Ich könnte dich nicht zufällig dazu überreden, die Seiten zu wechseln?!«
    »Vergiss es!«
    »Dachte ich mir. Tut mir wirklich sehr leid. Leb wohl, alter Freund.«
    David gab eine ganze Menge auf seine jahrelang angeeignete Intuition, was Gefahren anging. Und bei dieser letzten Bemerkung schrillten in seinem Kopf sämtliche Alarmsirenen los.
    Er duckte sich instinktiv und ging in die Hocke. Dort, wo eben noch sein Brustbein gewesen war, zuckte der Energieblitz einer Laserentladung durch die Luft.
    Benson war Informatiker und Analytiker, kein Kämpfer. Dies machte sich in diesem Augenblick bemerkbar. Der Hinterhalt war zwar gut geplant gewesen, doch an der Ausführung mangelte es. Jeder andere hätte geschossen, während er David noch in das Gespräch verwickelte.
    David schätzte die ungefähre Richtung und dann die Position, aus der das gegnerische Feuer kam, brachte seine eigene Waffe in Anschlag und drückte den Abzug zweimal durch. Zwei Blitze zuckten durch die Dunkelheit.
    Unterdrücktes, schmerzerfülltes Keuchen belohnte seine Bemühungen. David schlich vorsichtig näher, jederzeit darauf gefasst, erneut unter feindlichen Beschuss zu geraten. Doch seine Befürchtungen stellten sich als unbegründet heraus.
    Etwa zehn Meter den Wartungsgang hinab fand er Bensons Körper mit zwei Brandlöchern in der Brust und einer Laserpistole neben sich. Davids ehemaliger Freund regte sich noch schwach. Seine Augen waren geöffnet, der Ausdruck darin voller Schmerz. Benson sah zum über ihm aufragenden David empor. Seine Lippen bewegten sich, wollten etwas sagen, doch kein Wort kam heraus. Schließlich wurden Bensons Augen glasig und dessen Körper verweigerte vollends den Dienst.
    David nahm sich die Zeit, neben Bensons Leichnam niederzuknien, die Arme seines ehemaligen Freundes über dessen Brust zu kreuzen und dessen Augen zu schließen. Er erinnerte sich an Zeiten, in denen dieser Mann ein loyaler Offizier gewesen war. Es war eine verdammte Schande, wie diese fehlgeleiteten Irren von den Kindern der Zukunft die Menschheit in unterschiedliche Lager spalteten, aus Angst, sich den Ruul zu stellen.
    In seinem Ohr knackte es. »Mein herzliches Beileid«, sagte eine spöttische Stimme.
    David stutzte. »Wer sind Sie?«
    »Ihre Kollegin kennt mich als John Smith.«
    Davids Gesicht verzog sich, als hätte er auf eine Zitrone gebissen. »Der Typ mit der Narbe?!«
    »In der Tat.«
    »Was wollen Sie?«
    »Ihnen danken. Benson war nützlich, doch ich fürchte, er hatte seine Nützlichkeit überlebt. Wie es aussieht, haben Sie mir einiges von meiner Arbeit abgenommen.«
    »Und jetzt wollen Sie prahlen?«
    »Aber nicht doch. Ich wollte Sie nur kennenlernen. Von einem Profi zum anderen.«
    David lächelte kalt. »Ich würde Sie eigentlich auch ganz gerne treffen, zwischen die Augen, von einem Profi zum anderen. Nur um das Konto

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