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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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einen Verbündeten unter den Richtern.«
    »Das ist ja das Schlimme daran. Er ist sogar sehr gut. Das macht mir ja solche Sorgen. Und ja, Maxwell ist bereit, ihm einiges durchgehen zu lassen, um seinen Weg zu ebnen.«
    »Das ist doch skandalös!«, wetterte Rachel und hätte fast die Kontrolle über ihre Tonlage verloren. Sie bemerkte, wie Maxwell ihr einen neugierigen Blick zuwarf. Kurz bevor er sich erneut Land zuwandte, verzog er die Lippen zu einem spöttischen Grinsen in ihre Richtung.
    Die Botschaft dahinter war unmissverständlich: Coltor ist erledigt und es gibt nichts, was du dagegen tun kannst.
    Na das wollen wir doch mal sehen!
    Die drei Offiziere am Richtertisch steckten verschwörerisch die Köpfe zusammen, bevor sie sich würdevoll auf ihren Stühlen zurechtsetzten. Maxwell betätigte einen kleinen Gong an seinem Platz. Das Instrument war nur klein, verbreitete jedoch einen intensiven Klang, der augenblicklich jede Form der Unterhaltung unterband. Die Verhandlung begann. Die Zuschauer warteten gespannt.
    Die breite Tür des Saals öffnete sich und David Coltor erschien. Rachel musste sich einen wüsten Fluch verkneifen. Üblich wäre gewesen, den Gefangenen durch zwei Marines in den Saal eskortieren zu lassen. Stattdessen führten zwei Blaurücken mit Schlagstöcken in den Händen ihren Freund und Kollegen herein.
    Davids Hände und Füße waren mit Ketten gefesselt, die wiederum durch eine etwas längere Kette miteinander verbunden waren. Dadurch behindert, war es ihm nur möglich, sich in einem halb watschelnden Gang fortzubewegen.
    Eine unnötige Maßnahme. David war unbewaffnet und der Raum war förmlich mit Soldaten gespickt. Was hätte er denn tun sollen? Seinen Bewachern die Schlagstöcke entreißen und sich den Weg frei prügeln?
    Das war mit Sicherheit Maxwells Werk. Es vermittelte allen Zuschauern das Bild eines Schwerverbrechers, dessen Verurteilung lediglich eine reine Formalität darstellte. Die Reaktion ließ auch nicht lange auf sich warten.
    Vereinzelt flogen David wüste Beschimpfungen und Beleidigungen aus dem Zuschauerraum und den oberen Rängen entgegen. Begriffe wie Abschaum und Verräter waren dabei noch die harmloseren.
    David ließ diese Farce ungerührt über sich ergehen. Mit keinem Muskelzucken gab er zu erkennen, dass er die Hasstiraden überhaupt wahrnahm. Doch Rachel erkannte den Schmerz in seinen Augen, als man ihn vor das Tribunal schleifte. Das Leben dieses Mannes war darauf ausgerichtet, seine Heimat gegen alle Feinde zu verteidigen. Diese Aufgabe hatte er hervorragend gemeistert. Weit über jedes zu erwartende Maß an Pflichterfüllung hinaus. Und seine Heimat dankte es ihm, indem es ihm den Prozess wegen Hochverrats, Kollaboration mit dem Feind und Mordes machte. Rachel schämte sich dafür.
    Die beiden Blaurücken brachten David an den Tisch der Verteidigung und setzten ihn unsanft auf einen Stuhl, doch anstatt sich in eine angemessene Entfernung zurückzuziehen, postierten sie sich unverschämterweise hinter ihn.
    Als könne man es nicht riskieren, ihn auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Und natürlich war es eine ständige, beabsichtigte Einschüchterung der Verteidigung.
    Fitzgerald stellte unter Beweis, aus welchem Holz er geschnitzt war. Der Mann stand auf, ohne auf die beiden Blaurücken zu achten. Er ergriff mit fester Stimme, ungefragt und ohne um Erlaubnis gebeten zu haben, das Wort.
    »Euer Ehren. Ich protestiere gegen die Behandlung meines Mandanten. Er wird wie ein gefährliches Tier in Ketten in den Saal geführt, er …«
    »Ich habe Ihnen nicht das Wort erteilt, Commander!«, herrschte Maxwell ihn wütend an.
    »… wird behandelt, als wäre er bereits verurteilt«, sprach Fitzgerald ungerührt weiter und ließ sich von Maxwells Wut nicht beirren. »Außerdem protestiere ich in aller Form dagegen, dass diese beiden Schläger«, er deutete lapidar auf die Blaurücken, ohne sie eines Blickes zu würdigen, »hier Aufstellung nehmen, als wäre mit einem Fluchtversuch meines Mandanten zu rechnen.«
    »Sie überschreiten Ihre Kompetenzen, Herr Anwalt!«
    »Im Gegenteil, General Maxwell, ich habe noch nicht mal damit angefangen, meine Kompetenzen zu überschreiten.«
    Die Bemerkung löste heiteres Gelächter im Saal aus. Zu Maxwells Verdruss blieben Land und sogar Stuck nicht davon verschont und schmunzelten amüsiert. Der General war gar nicht erfreut und sein Protegé Kalnados bemühte sich, seinem Herrn und Meister helfend zur Seite zu eilen.

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