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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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werden wir sehr bald herausfinden, Major.«
        
     

11
     
    Der erste Verhandlungstag. Entgegen allgemein üblicher Verhaltensweisen hatte Maxwell entschieden, das Tribunal nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuhalten. Dieses Spektakel wollte sich natürlich niemand entgehen lassen. Der Saal schien fast zu klein für die Menschenmassen, die Einlass begehrten. Sowohl Blaurücken als auch Sicherheitsleute mussten die Menge zurückhalten und das Chaos in geordnete Bahnen lenken, um einen halbwegs reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
    Rachel war sehr früh erschienen, um sich einen der besten Plätze zu sichern. Direkt hinter dem Platz der Verteidigung, an dem bereits Fitzgerald saß und sich von dem Trubel ringsum nicht aus der Ruhe bringen ließ.
    Rachel konnte nicht anders, als ihn für seine stoische Gelassenheit zu bewundern. Er wirkte Zoll für Zoll wie der professionelle, mit allen Wassern gewaschene Anwalt, den David jetzt dringend benötigte. Unbewusst spielten seine Hände mit einem Bleistift, der vor ihm auf dem Tisch lag. Dies war das einzige Indiz, das auf die Gefühlslage hinter der Fassade hindeutete.
    Die Richter waren ebenfalls bereits anwesend und in eine hitzige Diskussion vertieft. Maxwell kannte sie ja schon. Großspurig, arrogant, von sich eingenommen. Sie konnte die Worte nicht verstehen, die von den dreien gewechselt wurden, doch bekam sie den Eindruck, dass Maxwell die beiden anderen von irgendetwas überzeugen wollte.
    Von Rachels Position aus rechts gesehen saß Admiral Gregor Land. Kurze, braune Haare, Mitte bis Ende vierzig, mit einem buschigen Schnurrbart unter der Nase und einigen Kilos zu viel auf den Rippen.
    Er war Rachel auf Anhieb sympathisch. Und das lag nicht zuletzt an dem Umstand, dass er augenscheinlich gegen Maxwells Ansinnen war – worin auch immer dies bestand – und sich heftig gestikulierend dagegen wehrte.
    Admiral John J. Stuck hingegen – auf der linken Seite – war hin und her gerissen. Argumentierte mal zu Maxwells, mal zu Lands Gunsten und machte seinem Ruf alle Ehre, ein Mann zu sein, der sein Fähnchen nach dem Wind hängte. Der Mann wirkte auf Rachel nicht besonders kompetent. Und obwohl er einige Male Maxwells Standpunkt zu unterstützen schien, fand auch der General den Mann offenbar nervig. Zumindest, wenn Rachel einige Blicke des A.i.S.-Generals richtig interpretierte.
    Ein schlanker Blaurücken-Offizier mit scharf geschnittenen Gesichtszügen und stechendem Blick betrat den Raum und nahm am Tisch der Anklage Platz. Er nickte Maxwell respektvoll und den beiden Admirälen mit deutlich weniger Anerkennung zu. Für Fitzgerald hatte er bloß einen verächtlichen Seitenblick übrig, den der Anwalt gleichmütig erwiderte.
    Als der Vertreter der Anklage sich wieder seinem eigenen Tisch widmete, bemerkte Rachel wie sich Fitzgeralds Mundwinkel zu einer Grimasse schlecht verborgenen Ekels verzogen. Interessiert beugte sie sich vor.
    »Wer ist das?«
    »Captain Eugene Kalnados. Einer von Maxwells Protegés.« Er warf Rachel einen amüsierten Blick zu. »Und ein ziemlicher Mistkerl.«
    »Ist welcher Hinsicht?«
    »Na, zunächst mal hält er sich selbst für den Mittelpunkt des Universums. Bereits sein Auftreten lässt in mir das Bedürfnis wachsen, ihn durch die nächste Luftschleuse zu treten. Außerdem ist ihm völlig gleichgültig, ob die Menschen, die er hinter Gitter bringt, wirklich schuldig sind oder nicht. Für ihn zählt nur seine Erfolgsquote. Immerhin beeindruckende fünfundneunzig Prozent. Trotzdem ein hoher Preis, wenn man bedenkt, dass er schon Unschuldige auf Gefängnisplaneten geschickt hat.«
    »Ist das sicher? Woher wissen Sie das?«
    Fitzgerald räusperte sich verlegen, bevor er antwortete. »Wir sind das eine oder andere Mal zusammengetroffen. Im Gerichtssaal.«
    »Und? Haben Sie gewonnen?«
    »Zwei Siege. Fünf Niederlagen. Die letzte Niederlage ist erst gut drei Monate her und ich bin bis heute überzeugt davon, dass mein Mandant unschuldig war. Und Kalnados ebenso. Es ist ihm lediglich egal. Meines Erachtens hätten die Beweise für eine Verurteilung gar nicht ausreichen dürfen.«
    »Wer führte den Vorsitz?«
    Fitzgerald warf einen vielsagenden Blick zum Richtertisch.
    »Maxwell?!«
    »Nicht persönlich, nein, aber ich bin sicher, dass er immer wieder hinter den Kulissen die Fäden zieht. Ich konnte ihm bisher nur leider nichts nachweisen.«
    »Das ist ja großartig. Das heißt dann also, Kalnados ist gut und hat auch noch

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