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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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weiter?«
    »Gegen sechzehn Uhr. Aber Sie werden nicht daran teilnehmen.« Fitzgerald klang sehr bestimmt. Doch das war sie auch.
    »Und ob ich daran teilnehmen werde.«
    »Sie wären heute Nacht beinahe umgekommen.«
    »Ein Grund mehr, mir das ganze Schauspiel nicht entgehen zu lassen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Man wollte mich ausschalten. Ich weiß nicht, wieso, aber es war schon das zweite Mal, dass man mich aus dem Weg räumen wollte.«
    »Höchstwahrscheinlich sind Sie den wahren Hintermännern zu dicht auf den Fersen.«
    »Vermutlich. Und wenn Sie sich so unter Druck gesetzt fühlen, dass Sie mich sogar an Bord von Central umbringen wollen, obwohl hier das Risiko, entdeckt zu werden, ungleich höher ist als in Nomad, dann sollte ich den Druck aufrechterhalten oder sogar erhöhen. Es wäre das falsche Zeichen, jetzt der Verhandlung fernzubleiben.«
    Fitzgerald sah nicht gerade glücklich über ihre Entscheidung aus, doch er widersprach ihr auch nicht. Rachel spürte, dass er am liebsten noch mehr zu ihr gesagt hätte, es jedoch mit Hinblick auf Caloughs Anwesenheit nicht tat.
    Der Anwalt machte sich ihretwegen große Sorgen. Leider konnte sie darauf keine Rücksicht nehmen. Sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Und wenn alles halbwegs so ablief, wie sie es sich vorstellte, dann würde es eher noch gefährlicher werden und nicht weniger.
        
     

14
     
    Der zweite Verhandlungstag. Falls überhaupt möglich, waren heute noch mehr Zuschauer anwesend als gestern. Jeder Mensch auf Central schien entschlossen, den Prozess live und in Farbe mitzuerleben.
    Fitz warf ihr von seinem Platz immer wieder verhaltene Blicke zu, sagte aber kein Wort. Am liebsten hätte sie sich vorgebeugt, um ihm zuzuflüstern, dass alles in Ordnung sei. Die Realität lautete jedoch: Nichts war in Ordnung.
    Der erneute Mordversuch von vergangener Nacht setzte ihr stärker zu, als sie – sogar sich selbst gegenüber – einzugestehen bereit war. Die Situation war durchaus geeignet, Paranoia in ihr auszulösen.
    Trotz des hohen Zivilistenaufkommens an Bord der Station war Central ein streng abgeschotteter Militärapparat, in den nicht jeder einfach so hineinspazieren konnte, wie es ihm beliebte. Selbst die zivilen Arbeiter, Angestellten und Angehörigen der Soldaten besaßen Ausweise, die gemeinhin als fälschungssicher galten. Wie war es also dem Narbengesicht gelungen, an Bord zu kommen? Und woher hatte er gewusst, wo sie zu finden war?
    Sie waren koordiniert und zielstrebig vorgegangen. Und sie hatten genau gewusst, wo sie Rachel abpassen mussten. Dieser Umstand stellte keine Kleinigkeit dar. Sie musterte Fitz’ Rücken, während sich dieser auf die drei Richter konzentrierte, die den Saal durch den separaten Eingang betraten und ihre Plätze einnahmen.
    Hatte er etwas damit zu tun?
    Der Gedanke war gar nicht so abwegig. Tatsächlich könnte er dem Narbengesicht mitgeteilt haben, wo sie zu finden sei. Immerhin war er der Einzige, der ihren Aufenthaltsort zu jenem Zeitpunkt gewusst hatte. Ihr Zwischenhalt in Fitz’ Quartier war ja beileibe nicht geplant gewesen.
    Alles in ihr sträubte sich gegen diesen schweren Vorwurf mit seinen schäbigen Konsequenzen. Doch wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben, dass sie sich nur deswegen dagegen sträubte, weil sie ihn mochte. Viel mehr, als gut für sie beide war. Doch Gefühle hin oder her. Der Verdacht blieb bestehen und das gefiel ihr absolut nicht.
    Die Richter setzten sich und David Coltor wurde hereingeführt.
    Wie am Vortag in Ketten, die gelöst wurden, sobald er sich gesetzt hatte. Maxwell sah sich großspurig im Saal um, sich der Aufmerksamkeit aller gewiss. Anschließend betätigte er den Gong und eröffnete damit die Verhandlung. Rachel fragte sich, ob es wirklich nötig war, aus allem eine große Aufführung mit ihm selbst in der Hauptrolle zu machen.
    »Commander Fitzgerald«, begann Maxwell. »Können wir die Verhandlung fortsetzen oder müssen wir uns heute weitere Unverschämtheiten ihrer unerträglichen Arroganz antun?«
    Rachel schnaubte angewidert. Menschen wie Maxwell waren echt der allerschlimmste Abschaum. Nicht nur, dass sie der Meinung waren, das Universum drehe sich allein um sie. Nein, sie unterstellten allen, die es wagten, sich ihnen zu widersetzen, die gleichen niederen Absichten und Charaktereigenschaften, die im Abgrund der eigenen Seele schlummerten. Es gab nichts Widerwärtigeres oder Verlogeneres.
    Fitz erhob sich langsam. Obwohl er Rachel

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