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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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den Rücken zuwandte, erkannte sie, wie er mit seinen Gefühlen rang und sich beherrschte, um nicht wieder etwas zu sagen, das ihn in eine Arrestzelle brachte. Sein Rücken war durchgedrückt und starr und bestätigte damit nur Rachels Eindruck von der inneren Anspannung, die in dem Anwalt tobte.
    »Nein, Euer Ehren. Die Verhandlung kann fortgesetzt werden.«
    Der Anwalt ließ sich zurück auf seinen Stuhl sinken und das mit mehr Würde im kleinen Finger, als Maxwell in seinem ganzen Körper besaß. Fitz ignorierte sowohl die triumphierende Miene des Generals als auch Kalnados’ süffisantes Grinsen.
    »Exzellent. Captain Kalnados. Sie haben das Wort.«
    Der Vertreter der Anklage erhob sich und ließ den Blick über den Saal schweifen, als hätte er schon gewonnen. Doch in dem Moment, als seine Augen Rachel hinter dem Tisch der Anklage erfassten, verdüsterte sich seine Miene zu einer Grimasse des Hasses. In einer spontanen Reaktion zog er seine rechte Hand an den Körper. Die Handfläche war großzügig bandagiert. Mit sichtlicher Mühe zwang sich der Vertreter der Anklage dazu, seine Haltung zu entspannen. Jedoch erst nach einem kurzen Blickwechsel mit Maxwell, der andeutungsweise den Kopf schüttelte.
    Mit weit ausgreifenden Schritten durchquerte er den Saal der Länge nach und kam vor dem Tisch der Verteidigung zum Stehen. Seine Augen verengten sich, sie drückten tiefste Abscheu aus.
    »Die Anklage ruft Lieutenant Colonel David Coltor in den Zeugenstand.«
    Ein Raunen ging durch den Saal.
    Eine der wenigen, die davon nicht überrumpelt wurden, war Rachel. Fitz hatte ihr am Vorabend erklärt, dass er fest damit rechnete, dass Kalnados David im Zeugenstand auseinandernehmen wollte. Ob es ihm gelang, würde ganz von Davids Version der Dinge abhängen. Und von seiner Fähigkeit, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
    David ging zum Zeugenstand. Von zwei Blaurücken misstrauisch beobachtet; bereit, beim geringsten Anzeichen von Verrat oder Widerstand einzugreifen. David tat ihnen den Gefallen nicht. Sie wirkten daraufhin ein klein wenig enttäuscht.
    »Lieutenant Colonel. Ich muss Sie daran erinnern, dass Sie auch als Angeklagter automatisch unter Eid stehen, sobald Sie eine Aussage tätigen«, belehrte Maxwell ihn.
    »Verstanden.«
    »Lieutenant Colonel Coltor«, begann Kalnados. »Schildern Sie uns doch bitte die Ereignisse, die dazu führten, dass Sie in das Serena-System einreisten.«
    David wandte sich direkt an Maxwell, ohne Kalnados zu beachten, was diesen sichtlich auf die Palme brachte. »Sir. Bei allem Respekt. Ich würde vorschlagen, den Saal zu räumen. Einige der Dinge, die ich erzählen muss, um diese Frage zu beantworten, unterliegen der Geheimhaltung.«
    »Abgelehnt, Coltor.«
    »Sir …?!«
    »Ich sagte: ›Abgelehnt.‹ Und jetzt reden Sie schon endlich und stellen nicht die Geduld des Tribunals auf die Probe.«
    »Wie Sie wünschen … Nun, wo fange ich am besten an?!«
    »Wie wäre es mit dem Zeitpunkt, an dem Sie entschieden, zum Verräter zu werden?«, unterbrach Kalnados ihn rüde.
    »Einspruch, Euer Ehren. Würde Captain Kalnados vielleicht dem Zeugen die Gelegenheit geben, auf seine eigene Frage zu antworten?«
    »Also lassen Sie ihn antworten, Captain«, sagte Maxwell gelangweilt. »Soll er Gelegenheit haben, sich zu rechtfertigen.«
    »Ich war auf Starlight in offiziellem Auftrag unterwegs«, begann David seine Geschichte. Er wiederholte sie in allen Einzelheiten genau so, wie er sie einige Tage zuvor Rachel und Fitz erzählt hatte. Nichts wurde weggelassen, nichts hinzugedichtet. David hielt sich streng an die Fakten. Es dauerte keine zwanzig Minuten und er war fertig.
    Kalnados wartete die ganze Zeit über ungeduldig und besaß sogar die Frechheit, unruhig mit der Fußspitze aufzutippen, um David wortlos zur Eile zu ermahnen.
    »Eine erstaunliche Geschichte«, fuhr er schließlich fort. »Im Prinzip erzählen Sie uns, dass Sie Ihren Posten auf Starlight ohne offizielle Erlaubnis – schlimmer noch: ohne überhaupt um Erlaubnis ersucht zu haben –, verlassen haben, um einem Hirngespinst nachzujagen. Einem Konstrukt Ihrer Einbildung. Einer boshaften Verschwörung.«
    »Einspruch, Euer Ehren. Der Ankläger verhöhnt den Zeugen.«
    »Abgelehnt.«
    »GENERAL …?!«
    »Setzen Sie sich, Commander! Sofort!«
    Widerwillig nahm Fitz wieder Platz, jedoch nicht, ohne Maxwell mit wütenden Blicken zu durchbohren.
    »Die Verschwörung existiert«, versuchte sich David an einer

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