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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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vorzeigen, Retinascan, Durchsuchung seiner Person und seiner Habseligkeiten et cetera. Warum sie nicht gleich alle Kellner im Hotel, in dem die Konferenz stattfand, schliefen ließen, würde ihm für immer und ewig ein Rätsel bleiben.
    Er konnte es sich nur so erklären, dass der Geheimdienst nicht mehr Menschen in der Nähe der Delegierten übernachten lassen wollte als unbedingt notwendig. Außerdem würde ein gefälschter Ausweis oder ein eingeschlichener Spion früher oder später im Raster hängen bleiben, wenn man so oft kontrolliert wurde.
    Er seufzte.
    Wenn das Geld nicht wäre, hätte er sich nie für diese Arbeit gemeldet, aber zwei Wochen bei der Konferenz kellnern brachte mehr ein als ein halbes Jahr in seinem richtigen Job.
    Also Maul halten und weitermachen , schalt er sich in Gedanken selbst.
    Philipp ließ die Schlüsselkarte, die extra für das Personal der Konferenz ausgegeben worden war, achtlos auf der Kommode neben der Tür liegen und machte sich auf den Weg ins Bad.
    Er öffnete die Dusche und stellte die Brause an. Philipp prüfte die Temperatur mit der Hand und nickte zufrieden. Erschöpft knöpfte er sich das Hemd auf und ging zurück ins Wohnzimmer, um sich etwas zu trinken zu besorgen. Speisen und Getränke waren für das ganze Personal für die Dauer der Konferenz kostenlos. Eine der wenigen Annehmlichkeiten.
    Rein zufällig streifte sein Blick die Kommode.
    Die Schlüsselkarte war nicht mehr da.
    Sofort kniete er sich auf den Boden, doch auch dort war sie nirgends zu finden. Seine Hände begannen, vor Panik zu zittern. Wenn er sie nicht finden konnte, bedeutete das Ärger. Richtig großen Ärger.
    Er stand auf.
    Noch in der Bewegung spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Philipp wollte sich reflexartig umdrehen, doch ein Stich im Rücken ließ ihn vor Schmerz aufkeuchen. Der Griff seines Gegners wurde unerbittlich und duldete keinen Widerstand. Philipp wollte sich befreien, wunderte sich jedoch, dass er immer schwächer wurde. Das Letzte, was er sah, war der Boden seines Hotelzimmers, der sich schnell näherte.
    Der Attentäter musterte die Leiche seines Opfers mit mitleidloser Professionalität. Gefühle wie Reue oder Bedauern spürte er schon lange nicht mehr. Das war die Bürde seiner Tätigkeit.
    Die Schlüsselkarte des Mannes steckte gut verwahrt in der Brusttasche seiner Jacke. Nur eines fehlte noch, bevor er gehen konnte. Der Attentäter zog sein Stilett aus dem Rücken des Kellners und drehte die Leiche entschlossen um.
      
    Vincent beobachtete auf seinem taktischen Hologramm die einundvierzig Symbole, die aus dem Orbit um Neu-Asalti austraten und mit Höchstgeschwindigkeit die Nullgrenze ansteuerten.
    Commander Vasili Ivanov gesellte sich zu ihm und folgte dem Blick seines Kommandanten. »Die Asalti?«, fragte er, obwohl der XO die Antwort bereits kannte.
    Vincent nickte. »Eine verdammte Schande. Die Asalti sollten das System nicht verlassen müssen. Sie hätten uns als Rückendeckung dienen können. Nur für den Fall der Fälle. Über vierzig Schiffe sind eine schlagkräftige Streitmacht, selbst wenn die Besatzungen so unerfahren sind wie die Asalti.«
    Der XO warf ihm einen verwirrten Blick zu. »Sie rechnen mit Ärger?«
    »So nah an der RIZ? Da muss man mit allem rechnen.«
    »Stimmt.«
    Vincent warf dem unter der Lydia kreisenden Planeten einen missmutigen Blick zu. Er wäre jetzt viel lieber woanders und würde ruulanische Überfallkommandos und Plünderer jagen. Selbst die Jagd auf Sklavenhändler wäre erfüllender als das hier. Taxi und Leibwächter spielen für ein paar degenerierte Politiker … Fast wünschte er sich, die Ruul würden sich tatsächlich zu einem Angriff auf das MacAllister-System entscheiden. Hier nur zu warten, dass die Politiker zu einer Einigung fanden, das war einfach keine Arbeit für einen Soldaten. Schon gar nicht für einen Soldaten, der mit den Ruul noch die eine oder andere Rechnung offen hatte.
    »XO, sie haben die Brücke«, erklärte Vincent, erhob sich und steuerte sein Arbeitszimmer an. Er entfernte sich so schnell, dass er Ivanovs überraschten Blick gar nicht mehr mitbekam, der ihm folgte, bis er die Brücke verlassen hatte.
    In seinem Arbeitszimmer setzte er sich ohne Umschweife hinter seinen Schreibtisch und starrte einige Minuten in Gedanken versunken durch das einzige Bullauge des Raumes.
    Nein, das ist wirklich keine Arbeit für einen Soldaten. Ich sollte eigentlich ganz woanders sein.
    Vincent senkte den Blick und warf der

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