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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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ist gerade sehr viel komplizierter geworden«, erwiderte Jonathan gepresst.
      
    Jonathan wusste es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, doch der Attentäter, den er nun jagen musste, war gar nicht mal so weit entfernt. Er stand auf der anderen Straßenseite und beobachtete die Aktivität in dem Haus, in dem er den Kellner umgebracht hatte. Nach außen hin bemühte er sich um eine neutrale Miene, während er im Stillen mit der Schicksalsgöttin haderte.
    Dass der Mann so schnell gefunden worden war, war wirklich außerordentliches Pech gewesen. Das hätte nicht passieren dürfen. Dabei hatte er alles fein säuberlich geplant. Derartige Rückschläge passten ihm gar nicht. Vor allem ließ es ihn vor seinen Auftraggebern schlecht aussehen, und das passte ihm noch weniger.
    Sein Kontaktmann Karl von den Kindern der Zukunft sowie dessen Handlanger Mick und zwei weitere Männer, von denen der Attentäter annahm, es handele sich wohl um Leibwächter Karls, standen hinter ihm im Schatten eines Gebäudes. Der Kontaktmann hatte sichtlich Spaß an der prekären Lage des Attentäters.
    Den Mann hatte er nie leiden können, und das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit. Einen schwachen Moment lang erwog er, den Mann zu töten und seinen Handlanger sowie die Leibwächter gleich mit. Nur, damit er sich etwas besser fühlte.
    Er drängte den Zwang zu einem dunklen Ort in seinem Innersten zurück. Dafür war jetzt nicht die Zeit. Vielleicht später. Gut möglich, dass er das, sobald sein Auftrag beendet war, ohnehin würde tun müssen, um lose Fäden abzuschneiden. Diese Kerle hatten immerhin sein Gesicht gesehen, und so etwas war nie gesund. Er lebte noch, weil er grundsätzlich kein Risiko einging.
    »Und jetzt?«, fragte Karl provokant. »Du sollst doch so ein professioneller Killer sein, der alle Eventualitäten im Voraus plant. Hat man mir jedenfalls gesagt. Und jetzt haben wir den Dreck.«
    Der Attentäter verfluchte die Notwendigkeit, die ihm die Anwesenheit dieses Abschaums aufbürdete. Normalerweise arbeitete er allein. Doch seine Auftraggeber hatten darauf bestanden, dass ihm dieses Mal jemand zur Seite gestellt wurde. Beinahe bedauerte er es, diesen Auftrag angenommen zu haben.
    »Es gibt Dinge, die kann man nicht einplanen«, erwiderte der Attentäter und bemühte sich um einen höflichen Tonfall.
    »Zum Beispiel?«
    »Zufall zum Beispiel. Dass diese Frau so früh von ihrer Reise zurückkehrt, konnte ich nicht ahnen.«
    »Ich wiederhole mich nur ungern, aber was jetzt?«
    Der Attentäter dachte angestrengt nach.
    Er besaß nun einen Ausweis, der nicht mehr viel wert war, und in einer Kühlbox ein paar Augen, die er nicht mehr verwenden konnte. Er hielt zwar nicht viel vom MAD, doch er war sich auch über deren Qualitäten im Klaren. Sobald er versuchte, eines von beiden zu benutzen, hätten sie ihn.
    In seinem Geist reifte der Hauch einer Idee. Vielleicht war gerade das die Lösung. Vielleicht war die Benutzung des Ausweises oder der Augen genau das, was er jetzt tun sollte.
    Der Attentäter musterte übertrieben einen der Leibwächter des Kontaktmannes. Einen grobschlächtigen Gorilla mit zurückweichendem Haaransatz, einer mehrfach gebrochenen Nase und einem Gesicht voller Narben.
    Die Lippen des Attentäters teilten sich zu einem gehässigen Grinsen. »Ich weiß, was wir jetzt tun.«
      
    Jonathan und die beiden ROCKETS waren wieder auf dem Rückweg, als er die Meldung über Headset erhielt. Er zog überrascht seine beiden Augenbrauen hoch, bevor er sich an seine beiden Begleiter wandte.
    »Jemand hat gerade versucht, mithilfe des Sicherheitsausweises des toten Kellners in das Hotel einzudringen. Man hat ihn geschnappt. Lebendig!«
    Scott und Alan warfen sich einen überraschten Blick zu, währenddessen Jonathan eilig einige Anweisungen über Headset durchgab.
    »Was hatte er bei sich?«, fragte der MAD-Offizier und lauschte gespannt auf die Antwort.
    »Waffen? Sonst nichts? Keinen Sprengsatz oder eine Bombe?« Jonathan nickte nachdenklich, während er auf die Stimme am anderen Ende hörte.
    »Also gut. Ich will, dass sämtliche Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden. Und verdoppeln Sie die Wachen. Das gesamte Kongresszentrum wird von der Außenwelt abgeschirmt. Ich will, dass nicht mal eine Fliege reinkommt.«
    Der Mann am anderen Ende erwiderte etwas.
    »Ist mir völlig egal, woher Sie die Leute dafür nehmen. Tun Sie’s einfach!« Entnervt unterbrach er die Verbindung.
    »Sie bringen den Gefangenen gerade ins

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