Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
verdüsterte sich und Alans Miene wandelte sich zu einem Ausdruck purer Abscheu. Wenn es etwas gab, das ROCKETS noch mehr verabscheuten als die Slugs, dann waren es die Kinder der Zukunft – Menschen, die ihre eigene Art an den Feind verrieten. Es gelang nur äußerst selten, Mitglieder dieser fanatischen Vereinigung lebendig zu fangen. Sie zogen es meistens vor, Selbstmord zu begehen oder im Kampf zu sterben, um einer Befragung zu entgehen.
    Und die ROCKETS taten ihnen diesen Gefallen nur allzu gern.
    Jonathans Gedanken rasten. Aus all dem Gehörten ergaben sich einige interessante Fragen. Der MAD-Offizier beugte sich neugierig vor. Er war sich ziemlich sicher, dass der Gefangene ihn nicht noch einmal anspucken würde. Alans Hand lag noch immer auf dessen Schulter, auch wenn er derzeit keinen Druck mehr ausübte.
    »Wenn dieser andere Kerl den Kellner umgebracht hat, warum hat er Sie dann ins Hotel geschickt? Wer ist er?«
    »Ein Auftragskiller. Ein verdammt guter. Er hat schon viele Aufträge für die Ruul übernommen und noch nie versagt.«
    »Warum hat er nicht versucht, in das Hotel einzudringen, in dem die Konferenz stattfindet? Immerhin hat er dafür einen Mord begangen.«
    »Das hatte er ursprünglich auch vor, doch ihr habt die Leiche viel zu früh gefunden. Er war noch nicht so weit, daher musste er seine Pläne ändern.«
    Die Worte sprudelten jetzt nur so aus dem Gefangenen heraus. Es hätte Jonathan eigentlich misstrauisch machen müssen, doch was der Mann sagte, faszinierte ihn zu sehr, als dass er darauf einen Gedanken verschwendet hätte.
    »Inwiefern hat er sie geändert?«
    Entgegen aller Vernunft grinste ihn sein Gegenüber frech an. »Was glauben Sie wohl?«
    In plötzlicher Erkenntnis riss Jonathan die Augen weit auf. Das Grinsen des Gefangenen wurde noch breiter. Der MAD-Offizier sprang vom Tisch auf und aktivierte sein Headset.
    »Clarke an Coltor! Coltor, bitte kommen!«
    Keine Antwort.
    »Funk funktioniert hier nicht«, erklärte Scott verwirrt. »Dieser Teil des Zellentrakts ist abgeschirmt.«
    Jonathan fluchte unterdrückt. »Wir müssen hier weg. Ich muss dringend Coltor erreichen. Sofort!«
    Ohne ein weiteres Wort stürmte er aus dem Zimmer. Die beiden ROCKETS warfen sich noch einen unschlüssigen Blick zu, bevor sie ihm folgten.
    Jonathan bemühte sich unablässig, eine Verbindung herzustellen. »Coltor! Coltor, bitte kommen!«
    »Was ist denn los?«, fragte Alan. Die beiden trainierten ROCKETS hatten keinerlei Mühe, mit dem MAD-Offizier Schritt zu halten.
    »Der Kerl da drin war nur ein Ablenkungsmanöver. Er sollte lediglich die Sicherheitsvorkehrungen auslösen. Wir sollten ihn gefangen nehmen!«
    »Selbst wenn das so ist«, widersprach Alan gepresst, »heißt das noch lange nicht, dass dieser Auftragskiller in der allgemeinen Verwirrung in das Hotel eindringen konnte. Das Gebäude ist eine Festung.«
    »Keine Sicherheitseinrichtung verspricht absoluten Schutz«, hielt Jonathan nervös dagegen. »Und wenn er tatsächlich so gut ist, wie der Kerl behauptet, hat er vielleicht einen Weg gefunden.« Er aktivierte erneut sein Headset.
    »Coltor! Coltor, bitte kommen!«
    »Hier Coltor«, drang plötzlich die Stimme seines Vorgesetzten in sein Trommelfell. »Was ist denn los, Clarke?«
    »Sir! Lassen Sie das Hotel evakuieren. Höchste Gefahrenstufe. Unsere Sicherheit wurde möglicherweise kompromittiert.«
    »Bitte wiederholen, Clarke. Die letzten Sätze kamen hier nur verstümmelt an. Was ist mit unserer Sicherheit?«
    »Jemand ist möglicherweise in den Sicherheitsbereich eingedrungen. Er hat vielleicht …«
    In diesem Moment explodierte die Bombe.
        
     

7
     
    Kaum zu glauben, wie viel Glück ich hatte , dachte David mürrisch, während ihm ein Sanitäter den linken Arm bandagierte.
    Die Bombe war drei Stockwerke unterhalb des Penthouses explodiert, dennoch waren die Auswirkungen verheerend. Vier Stockwerke waren nahezu zerstört und dem Penthouse selbst war beträchtlicher Schaden zugefügt worden. Scherben des geborstenen Panzerglases bedeckten den Boden. Bretter und Dielen des aufgerissenen Bodens machten jeden unachtsamen Schritt in dem zerstörten Penthouse zum gefährlichen Wagnis.
    Mit einem Stich aus Trauer und Wut beobachtete David, wie Soldaten mehrere Leichensäcke aus dem Raum trugen. Die Anzahl der Opfer war entsetzlich hoch. Es lagen ihm zwar noch keine endgültigen Zahlen vor, doch man ging von mindestens zweihundert Toten aus. Fünf von ihnen waren ROCKETS,

Weitere Kostenlose Bücher