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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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diesem Krieg getötet, und ich will, dass das so bleibt. Mit Einkommenseinbußen kommen wir klar. Solche Dinge sind auch in der Vergangenheit vorgekommen und wir haben es überlebt. Wir werden es auch dieses Mal überleben.«
    »Nein«, widersprach Pommeroy. »Dieses Mal ist es anders.«
    »Meinen Sie? Ich halte es für unwahrscheinlich, dass die Ruul in der Lage sind, noch weiter vorzurücken. Sie haben ihren Vormarsch bereits vor Jahren gestoppt. Und auch wenn es immer mal wieder zu Kampfhandlungen kommt, bezweifeln wir, dass es den Ruul gelingen könnte, noch weitere Systeme zu annektieren.«
    »Sie ahnen gar nicht, wie falsch Sie damit liegen.« Pommeroy warf Tyler einen kurzen Blick zu.
    Die Präsidentin nickte unmerklich.
    David wusste, was jetzt kam.
    Pommeroy gab seinem Assistenten Hahlbach ein Zeichen, woraufhin dieser einen Befehl in das holografische System des Konferenztisches eingab.
    Ein Bild wurde dreißig Zentimeter über die Oberfläche des Tisches projiziert.
    Schockiertes Keuchen oder was bei den Anwesenden eine Entsprechung darstellte, war die Folge. Nur der Til-Nara wirkte nicht überrascht. David selbst hatte der Hegemonie diese Informationen zur Verfügung gestellt. Nachdem sie herausgefunden hatten, was da auf sie zukam, war es Ehrensache, umgehend ihre Verbündeten zu informieren.
    »Diese Bilder«, erklärte Präsidentin Tyler, »wurden von dem Träger TKS Chicago vor etwa einem Jahr aufgenommen.«
    »Was ist das?«, fragte Sal’mon’dai.
    »Bei diesen Schiffen handelt es sich um Generationenschiffe. Sie sind voller Ruul. Die Ruul rücken mit ihrer ganzen Zivilisation an. Nicht um nur ein paar Systeme zu erobern, sie wollen alles. Dessen sind wir uns ziemlich sicher.«
    »Es ist eine Völkerwanderung«, schloss sich Pommeroy den Ausführungen an. »Diese Schiffe sind riesig, allerdings unbewaffnet und nach allem, was wir an Daten auswerten konnten, auch ohne ISS-Antrieb. Sie bewegen sich durch den normalen Raum.«
    »Aber bei dieser Geschwindigkeit benötigen sie …«, begann Quel Thai.
    »… Jahrzehnte, um die Milchstraße zu erreichen, ganz recht«, vollendete Pommeroy den Satz. »Vielleicht sogar Jahrhunderte. Das bedeutet, all das war erst der Anfang. Falls es diesen Schiffen gelingt, die RIZ zu erreichen und die ruulanische Bevölkerung anzusiedeln, werden wir sie nicht mehr vertreiben können. Mehr noch, sie werden sich immer weiter ausbreiten, bis wir es sein werden, die vertrieben und heimatlos sind. Und das auch nur mit sehr viel Glück.«
    »Das ist unvorstellbar«, sagte Sal’mon’dai. »Wie kann ein ganzes Volk auf Wanderschaft gehen?«
    »Dazu haben wir eine Theorie«, sagte Tyler. »Die Ruul sind Nomaden. So viel war uns früher schon klar. Wir wussten jedoch nie, wie sie es schaffen, ihre Schiffe zu bauen, oder woher sie ihre Rohstoffe bekommen. Wir glauben, sie ziehen von Galaxis zu Galaxis, vernichten oder versklaven alle Völker auf ihrem Weg und siedeln ihre eigene Bevölkerung auf den unterworfenen Welten an. Einmal angesiedelt, beginnen sie, alle natürlichen Rohstoffe abzubauen. Achten Sie auf die Aufbauten oberhalb der Generationenschiffe. Der MAD glaubt, es handelt sich dabei um Dockanlagen für Werften. Sie bauen ihre Schiffe während ihrer Reise. Sie legen beim Bau ein beachtliches Tempo vor. Ihre Schiffsbaugeschwindigkeit ist beeindruckend, um nicht zu sagen furchterregend. Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung aus toten Welten auf ihrem Weg. Sobald eine Galaxis abgegrast ist, ziehen sie weiter. Ihre Verluste aus den Kriegszügen decken sie mit den Eroberungen, die sie machen.«
    Tyler fixierte jeden Delegierten mit festem Blick.
    »Wie es aussieht, ist unsere Galaxis ihr nächstes Ziel.«
      
    Scott Fergusen bemühte sich, seine innere Unruhe nicht nach außen dringen zu lassen. Einer seiner Ausbilder hatte immer gesagt, ein Anführer führe vor allem durch das Beispiel, das er gebe. Soweit möglich, handelte Scott immer nach dieser Devise, auch wenn es nicht immer leicht war.
    Immer wieder warf er der Tür sehnsüchtige Blicke zu. Nur zu gern hätte er dort drin Mäuschen gespielt, um zu erfahren, wie die Dinge standen. Das Geschrei hatte indessen aufgehört. Er entschloss sich, darin ein gutes Zeichen zu sehen.
    Scott beneidete Alan und dessen Team um den Auftrag, den Konferenzraum zu beschützen.
    Sie hielten sich dort drin auf und bekamen jedes gewechselte Wort hautnah mit. Wirklich beneidenswert.
    Seine Stellvertreterin Captain Laura Barron

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