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Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Titel: Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gert Prokop
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noch: ein Bewunderer und Mäzen. Ich habe viel für ihn getan in der letzten Zeit.«
    »Ich fürchte, zuviel!« sagte Timothy.
    »Ich habe ihm nicht nur ideale Arbeitsmöglichkeiten geboten; als er es nötig hatte, habe ich ihm auch Asyl gewährt. Sie werden es ja selbst sehen, Mister Truckle, Shopenhower ist nicht mehr der alte. Er wollte Übermenschliches erzwingen und hat sich dabei kaputtgemacht. Ich wollte ihn retten, aber –«
    »Sie zynisches Schwein«, sagte Timothy leise, laut genug, daß der andere es verstehen konnte. Brooker zuckte mit keiner Miene. Er tat, als habe er es nicht gehört.
    »Ich habe ihn vor den Behörden versteckt«, fuhr er fort. »Nach den Gesetzen hätte Shopenhower längst annulliert werden müssen. Wollen Sie ihn wirklich zu sich nehmen? Bei mir ist er sicher.«
    »Sie werden dafür sorgen, daß er auch bei mir sicher ist!« sagte Timothy. »Das gehört zu meinen Bedingungen.«
    »Einverstanden. Wann kommen Sie?«
    »Mein Freund Smiley Hepburn wird Daniel holen.«
    »Und Sie kümmern sich um Earl?«
    »Sobald ich mich wieder frei bewegen kann.«
    16.
    Brooker mußte die NSA sofort verständigt haben; schon zwanzig Minuten nach ihrem Gespräch leuchtete der Communicator auf. Inger Johnston lachte Timothy an, und sie sah wieder äußerst verführerisch aus.
    »Endlich«, rief sie. »Wo treibst du dich herum, Tiny? Ich komme sofort.«
    »Bitte nicht«, antwortete Timothy. »Tut mir leid, Inger, aber es geht beim besten Willen nicht. Morgen, ja?«
    »Morgen muß ich wieder nach Seabridge«, maulte Inger. Timothy überlegte einen Augenblick.
    »Was meinst du«, fragte er, »gilt die Einladung von Old Bentley noch?« Inger nickte heftig.
    »Dann komme ich zu euch, sobald ich kann, spätestens in drei Tagen. Sag mal, hast du mir Rosen geschickt?«
    »Ja, gefallen sie dir?«
    »Sie hätten mich fast umgebracht«, erwiderte Timothy, »aber das erzähle ich dir am Strand.«
    »Wehe, wenn du mich wieder versetzt, Tiny!« Inger verabschiedete sich mit einem Kußmund.
    Die Wachen waren verschwunden, und Timothy konnte sich davon überzeugen, daß er offensichtlich nicht beschattet wurde, als er in die »Stardust«-Bar fuhr und anschließend durch die Geschäftsetage bummelte. Er rief von einer öffentlichen Sprechstelle bei Smiley und Doc an, dann buchte er zwei Plätze in der Weihnachts-Show, die nachmittags im »Kristall«-Saal lief. Phil Coats war begeistert, als Timothy ihn einlud.
    Timothy wartete, bis Schneewittchen von den sieben Zwergen entdeckt wurde, dann schlich er sich aus dem Saal. Niemand beachtete ihn.
    Brooker blickte ihn verständnislos an, offensichtlich hatte Timothy die Suggestal-Dosis reichlich bemessen; um so besser. Er befahl Brooker auf den Flur und beseitigte alle Spuren, dann brachte er ihn in die Toilette, setzte ihn in eine Kabine nahe dem Ausgang und drückte ihm das Sprechfunkgerät in die Hand. »Hör zu, Earl«, sagte Timothy. »Du wartest hier, bis man dir sagt, du sollst aufstehen und hinausgehen. Du wartest unbedingt, verstanden? Dann gehst du zum Lift und fährst zu deinem Helicopter. Und du wirst alles vergessen haben. Alles!«
    Niemand folgte ihm, als er zum Flugdeck hinauffuhr. Timothy nahm erst den dritten Aerobus, am »Texas« stieg er in ein Taxi um. Doc traf kurz nach ihm in Smileys Büro ein. Doc sollte entscheiden, ob sie Daniel in einer Klinik unterbringen konnten oder ob sie ihn so schnell wie möglich in den UNDERGROUND bringen mußten.
    Timothy hätte Daniel nicht wiedererkannt, wenn er ihm auf der Straße begegnet wäre: ein tappriger Greis, dem der Speichel aus den Mundwinkeln floß, ein ausgemergeltes Wrack mit roten Augen, fahler Haut und fahlen Haaren. Daniel zuckte und zitterte unentwegt, seine Arme preßten ein eigentümliches Gebilde aus Metallrohren an die Brust.
    »Erkennst du mich, Daniel?« fragte Timothy. Er konnte sich der Tränen nicht erwehren.
    Shopenhower blickte ihn an, man sah, wie er sich quälte, plötzlich huschte ein schwaches Leuchten über sein Gesicht. »Tiny?« Timothy umarmte ihn, küßte ihn auf die Wange; Shopenhower verkrampfte sich sofort.
    »Was hast du da mitgebracht, Daniel?«
    »Das ist sein letztes Werk«, antwortete Smiley. »Ich glaube, Brooker wollte ihm nicht mal das lassen. – Du sollst Brooker anrufen, sobald sein Sohn wieder zu Hause ist. Er möchte dir gerne seine Dankbarkeit beweisen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, knurrte Timothy.
    »Du solltest ihn anrufen«, meinte Smiley. »Er sagte, es sei

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