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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Nachrichten. Die schlechte war, dass die Sonne in einer halben Stunde aufgehen würde.
    Bones sah mich an, als hätte er gehört, was in mir vorging. »Du solltest zurückbleiben, Kätzchen.«
    Ich wollte mich schon wüst schimpfend mit ihm anlegen. In dem Haus wurde meine Mutter gefangen gehalten, da würde ich verdammt noch mal nicht Däumchen drehen und hoffen, dass alles gut ausging.
    Dann sah ich in die Gesichter, die mich anstarrten. Jeder
hier riskierte sein Leben für meine Mutter und verstieß auch noch gegen untotes Recht, und ich war die Einzige, der die Morgendämmerung etwas ausmachte. Inzwischen schaffte ich es zwar bei Sonnenaufgang, wach zu bleiben, und konnte sogar ein bisschen herumlaufen, aber kämpfen: Nein. Das konnte ich nicht, noch nicht einmal, wenn das Leben meiner Mutter – oder mein eigenes – davon abhing.
    »Ich bleibe hier«, sagte ich und sah, wie Bones die Augenbrauen hochzog, als wäre das das Letzte gewesen, was er von mir erwartet hätte. »Gib mir den Detonator. Vielleicht brauchen wir das Ablenkungsmanöver, falls Gregor zurückkommt, bevor wir meine Mom in Sicherheit gebracht haben.«
    Spade nickte und übergab mir den Apparat, den er am Gürtel trug. Um das Haus herum hatten wir, so nahe wir uns eben herangetraut hatten, mehrere Ladungen TNT an den Bäumen befestigt. Die Explosionen würden zwar keinem Vampir oder Ghul ernsthaften Schaden zufügen – falls er sich nicht in unmittelbarer Nähe des betreffenden Baumes aufhielt –, aber eine Menge Radau war garantiert. Und manchmal konnte ein Ablenkungsmanöver über Leben und Tod entscheiden … oder, wie in unserem Fall, über Freiheit oder Gefangenschaft.
    Bones küsste mich kurz und innig. »Ohne sie komme ich nicht zurück.«
    »Sag so was nicht«, bat ich ihn sofort. »Wenn irgendwas passiert, wenn es zu gefährlich ist, sie gleich rauszuholen, kommst du zu mir zurück. Wir finden eine andere Lösung.«
    Rodney begann, durchs Unterholz zu robben. Spade warf mir einen düsteren Blick zu und folgte ihm. Bones streichelte noch einmal mein Gesicht, bevor er sich ebenfalls auf den Weg machte. Genau wie Fabian. Ich blieb, wo ich war. Ich brauchte kein Fernglas, um beobachten zu können, wie sie
sich dem Haus näherten. Laut Fabian standen vor dem Haus vier Wachen, und drinnen waren noch einmal vier plus Cannelle. Wir hatten nur das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Zahlenmäßig war uns der Feind weit überlegen, und ich bezweifelte, dass Gregor schwache Vampire oder Ghule als Wachen zurückgelassen hatte.
    Die Strecke betrug zwar weniger als drei Kilometer, aber da die drei Männer so vorsichtig vorwärtskrochen, dass kaum ein Grashalm sich regte, brauchten sie über zehn Minuten, um sie zurückzulegen. Als sie das Haus erreicht hatten, war ich bereits ein Nervenbündel. In mir tobte eine wirre Mischung aus Angst, Hoffnung, Frust und Aufregung, bis ich das Gefühl hatte, jeden Moment aus der Haut fahren zu müssen. Hatten die Wachen Anweisung, meine Mutter im Fall eines Angriffs sofort hinzurichten? Würden Bones, Spade oder Rodney sie rechtzeitig erreichen, ohne selbst dabei draufzugehen? O Gott, bitte mach, dass es klappt.
    Ich konnte mich nicht länger beherrschen; ich kroch näher und schwor mir, in einer Entfernung von anderthalb Kilometern anzuhalten. Ich wollte mich nur so weit nach vorn wagen, dass ich sehen konnte, was vor sich ging. Die Bäume verstellten mir die Sicht.
    Dreißig Meter vor dem Haus gab es kein hohes Gras mehr, sodass Bones, Rodney und Spade keine Deckung hatten. Ich verkrampfte mich, als ich sah, wie die drei Männer exakt gleichzeitig aufstanden und aufs Haus zustürmten.
    Die Wachen schlugen Alarm, aber ich stellte mit Genugtuung fest, dass sie sehr schnell ausgeschaltet wurden. Zwei Wachen erledigte Bones persönlich, einen aus der Ferne, indem er ein Silbermesser warf, den anderen, indem er ihm aus nächster Nähe ein Silbermesser ins Herz stieß und es herumdrehte. Spade und Rodney machten kurzen Prozess mit den
anderen beiden Wachleuten, dann drangen die Männer aus verschiedenen Richtungen ins Haus ein.
    Von drinnen hörte man weitere Schreie. Ich kroch schneller voran, tief am Boden, aber so, dass ich das Haus noch sehen konnte. Geschützfeuer brach los, dem furchterregenden Staccato nach kam es von Maschinengewehren. Eine Frauenstimme mit Akzent fing an, wie wild zu kreischen. Cannelle . Als ich daran dachte, wie sie meine Mutter an der Leine herumgeführt und getreten hatte, wünschte

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