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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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schleuderte ihn beiseite. Jetzt, da mir nichts mehr die Sicht auf ihn verstellte, sah ich, dass Bones mich schockiert ansah.
    Sein Blick war auf meine Taille gerichtet. Ich sah nach unten – und keuchte. Meine Arme waren vom Ellbogen abwärts blau, bedeckt von lodernden Flammen, die ich seltsamerweise überhaupt nicht spürte. Orange und scharlachrot schossen sie aus meinen Händen hervor, versengten alles, was mir im Weg stand, auf ganzer Strecke von meinen Füßen bis hin zum Hausdach.
    Bones kam angerannt und riss mich an sich, die Flammen ignorierend, die mein Körper hervorbrachte.
    »Charles, du nimmst Justina!«, rief er, dann hatte ich plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen. Durch den rotblauen Nebel, der mir die Sicht verschleierte, sah ich zu, wie Spade sich meine Mutter schnappte und mit ihr ebenfalls in die Luft schoss. Unter uns standen Gregor und das Haus weiter in Flammen, aber sogar jetzt noch konnte ich sehen,
wie Gregor sich dort, wo es noch nicht brannte, auf dem Boden wälzte und die alten Flammen gerade so schnell erstickte, dass die neuen ihn nicht verzehren konnten.
    Mörder , dachte ich. Wieder breitete sich diese Wildheit in mir aus. Vor meinen Augen wurde alles rot, und Gregor schrie auf, wälzte sich hektischer auf dem Boden, als neue Flammen aus seinem Körper hervorschossen.
    Die Wolken verzogen sich, sodass ein gleißender Sonnenstrahl mein Gesicht traf. Ich spürte ihn wie einen Tritt gegen den Schädel, der rote Schleier vor meinen Augen lichtete sich etwas. Und im gleichen Augenblick schlug Bones die Reißzähne in meinen Hals und begann heftig zu saugen.
    Das Letzte, was ich sah, waren die glühenden Farben des Sonnenaufgangs. Sie erinnerten mich an die Flammen am Boden, die unter uns noch immer loderten.

32
    Als ich die Augen öffnete, sah ich kahle Betonwände vor mir, dann beugte sich ein dunkler Kopf über mich. »Alles in Ordnung, Kätzchen?«
    Bones’ Gesicht, rußverschmiert. Starker Rauchgeruch hing im Raum. Sofort sah ich meine Hände an. Sie lagen auf meinem Bauch, bleich und unschuldig. Vielleicht habe ich mir alles nur eingebildet.
    Ich setzte mich so schnell auf, dass mein Kopf mit dem von Bones zusammenstieß. Mencheres stand etwa einen Meter entfernt von uns in dem kleinen Raum, der, wie ich jetzt sah, eine Sicherungszelle für Vampire war.
    »Ganz ruhig, Süße«, sagte Bones und strich mir mit den Händen über die Arme.

    Ich hoffte, dass ich ohnmächtig geworden war, nachdem ich die Sprengladungen hatte hochgehen lassen, dass alles danach nur ein schrecklicher Alptraum gewesen war. »Meine Mutter? Rodney?«
    »Sie ist in Sicherheit. Er ist tot.« Bones’ Stimme war ein Krächzen. Rodney war wirklich umgekommen, was bedeutete, dass das Feuer auch Wirklichkeit war. Das Feuer. Das ich ausgelöst habe.
    Ich wollte es nicht glauben, aber ich erinnerte mich – oh, ich erinnerte mich! Dieses Hochgefühl, als ich all meinem Hass und meiner Wut freien Lauf gelassen und zugesehen hatte, wie sie sich in Feuer verwandelt hatten.
    »Ich habe pyrokinetische Kräfte.«
    Ich hatte es laut ausgesprochen und dabei Bones’ Gesicht beobachtet, in der Hoffnung, er würde mir irgendeine andere Erklärung für das Geschehene anbieten. Aber das tat er nicht.
    »Scheint so.«
    »Aber wieso?«, fragte ich und schwang die Beine von der Pritsche. Sie hingen nur schlaff und nutzlos herab. Das war’s dann mit Herumtigern. Mein ganzer Körper war erschöpft. »Du hast mir doch erzählt, dass sich die individuellen Fähigkeiten eines Vampirs erst nach Jahrzehnten ausprägen. Und ich dachte auch, sie entsprächen den Fähigkeiten des Erzeugers. Aber du bist kein Pyrokinetiker, Bones, es sei denn, du hast mir etwas verschwiegen.«
    »Ich habe dir nichts verschwiegen, und selbst wenn man die Jahre mitzählt, die du als Mensch verbracht hast, ist mir noch kein Vampir untergekommen, Meister oder nicht, der seine Kräfte so kurz nach seiner Verwandlung entwickelt hat.«
    Bones klang frustriert. Ich sah den anderen Vampir an, begegnete dem Blick aus seinen kühlen, dunklen Augen. In ihnen
stand weder Überraschung noch Verwirrung geschrieben, – und mit einem Mal wusste ich auch, warum.
    »Du Bastard«, flüsterte ich.
    Bones dachte wohl erst, ich hätte ihn gemeint, aber dann folgte er meinem Blick zu dem dunkelhaarigen Vampir, der geschwiegen hatte.
    »Er hat es die ganze Zeit über gewusst.« Meine Stimme wurde immer lauter, je wütender ich wurde. »Er hat gewusst, dass Gregor mich

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