Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
an.
    Rodney schenkte ihm ein kühles Lächeln. »Du sagst doch immer, dass keiner ewig leben kann.«
    Ich war hin- und hergerissen zwischen dem Drang, Rodney noch einmal zu umarmen, und dem Wissen, dass Bones recht hatte. »Sie wird dich brauchen, wenn wir sie wiederhaben«, sagte ich; meine Entscheidung war ausnahmsweise einmal zugunsten der Logik ausgefallen. »Du weißt ja, dass meine Mutter und ich immer aneinandergeraten. Anscheinend bist du der Einzige, auf den sie hört, aber wenn du tot bist, kannst du ihr nicht mehr helfen, mit ihrem Dasein als Vampirin klarzukommen.«
    Rodney sah mich an, dann ging er ohne ein weiteres Wort ins Haus zurück. Ich wusste nicht, ob er damit ausdrücken wollte, dass er abwarten würde, oder ob es seine Art war, sich zu weigern.
    »Es dauert nicht lange, Kätzchen«, durchbrach Bones das lastende Schweigen. »Gregor weiß nicht mehr weiter. Er wird bald zu mir kommen müssen, denn an jedem Tag, den er verstreichen lässt, fragen sich die Leute, warum er sich weigert,
dem Mann gegenüberzutreten, der ihm die Frau ausgespannt hat und der ihn zum Duell herausfordern will.«
    Da hörte ich auf, über meine Mutter nachzugrübeln. »Wann hast du ihn zum Duell herausgefordert?«
    Bones’ Blick war düster und fest. »Gleich nachdem ich von Mencheres erfahren hatte, dass Gregor in deine Träume eindringt, habe ich offiziell Satisfaktion gefordert.«
    Ich hatte zwar gewusst, dass Bones in New Orleans mit Gregor hatte kämpfen wollen, dass es sich dabei aber um ein offizielles Duell handelte, war mir nicht klar gewesen. Die Erkenntnis, dass Gregor die Herausforderung jederzeit annehmen und Bones in einen Kampf auf Leben und Tod verwickeln konnte, erfüllte mich mit kalter Angst.
    »Er ist stärker als du.« Meine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern.
    Bones schnaubte. »Ich weiß, Süße, aber er wäre nicht der Erste, den ich trotzdem kaltmache. Gregor muss nur einen Fehler machen, dann gehört er mir.«
    Die größte Angst, die ich hatte, sprach ich nicht laut aus.
    Was, wenn Gregor keinen Fehler macht?
     
    Zwei Tage vergingen, ohne dass wir etwas von Gregor hörten. Rodney und ich wetzten mit unserem hektischen Herumgerenne abwechselnd den Teppich durch. Bones ermahnte uns immer wieder zur Geduld. Wenn Rodney mir nur halbwegs ähnlich war, musste er das Wort Geduld inzwischen hassen.
    Einen Vorteil hatte der Stress allerdings; er hielt mich nach Sonnenaufgang wach und in Bewegung. Ich konnte jetzt schon den ganzen Morgen über herumlaufen, obwohl ich objektiv betrachtet wohl durch die Gegend torkelte wie eine Betrunkene. Vom Stress einmal abgesehen, konnte ich die lähmenden
Auswirkungen des Sonnenaufganges auch zurückdrängen, indem ich morgens von Bones trank. Vielleicht war eine gute Nahrungsgrundlage ja tatsächlich der Schlüssel zur Gesundheit, für Menschen wie für Vampire.
    Heute hatte ich einen persönlichen Rekord aufgestellt, indem ich die drei Stockwerke verbindende Wendeltreppe zur Küche und zurück überwunden hatte. Ich brauchte zwei Stunden für etwas, das ich am Nachmittag innerhalb weniger Sekunden geschafft hätte, aber ich war mit meinem Fortschritt zufrieden, obwohl ich hinterher erschöpft im nächsten Sessel zusammenbrach.
    »Morgen gehe ich nach draußen«, verkündete ich. Direktes Sonnenlicht würde mir noch härter zusetzen, aber ich musste mich ranhalten. Im Augenblick hätte mir von Sonnenaufgang bis zum Nachmittag jeder Sterbliche den Arsch versohlen können.
    »Weißt du eigentlich, wie bemerkenswert es ist, dass du überhaupt wach bist?«, meinte Bones mit einer Handbewegung in Richtung Mencheres. »Sag’s ihr. Ich habe in den ersten beiden Monaten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geschlafen. Bei mir hat man es schon als unglaublichen Fortschritt angesehen, als ich im dritten Monat untertags überhaupt wach war. Deine Verwandlung liegt erst zwei Wochen zurück, Kätzchen.«
    »Es ist beispiellos«, stimmte Mencheres ihm zu.
    Sein Tonfall ließ mich aufschauen. In seinen Zügen sah ich etwas aufflackern, das sofort wieder zu Gleichgültigkeit wurde. Bones war Mencheres’ Tonfall wohl auch aufgefallen, denn er zog die Augenbrauen hoch.
    »Möchtest du noch etwas hinzufügen, Ahnherr?«
    Ein unbekannter Vampir betrat die Küche und ersparte Mencheres die Antwort, wie immer sie auch ausgefallen
wäre. Musste wohl einer von Mencheres’ Dienern sein, auch wenn er sich vor Bones statt vor dem ägyptischen Vampir verneigte.
    »Was gibt’s?«,

Weitere Kostenlose Bücher